Puerto Río Tranquilo bis Caleta Yungay

Carretera Austral Tag 5

Kurz vor sieben Uhr weckt mich der stärker werdende Wind auf und ich baue das Zelt ab. Mit etwas Schwung und neben der tiefen Spur komme ich ohne Probleme hoch und fahre nach Puerto Río Tranquilo. Es regnet leicht, sieht aber so aus, als würde es besser werden. Pokern, ob das Wetter besser wird, oder weiter fahren? Ich beobachte das Wetter eine halbe Stunde und buche die Tour zu den Cuevas del Marmol.

Im Volltrottel-Outfit (Poncho und Schwimmweste) queren wir eine Bucht und kommen zu den Cuevas del Marmol. Die Sonne hat sich leider nicht durchgesetzt und so sind die Farben etwas fade. Mit einem kleinen, witzigen Otter, der am Ufer entlang läuft, werden wir aber entschädigt. Genau als die Sonne etwas heraus kommt und auf die Felsen scheint, fahren wir wieder zurück. Besch…eidenes Timing. Das Boot fährt direkt oder schräg gegen starken Wind und hohe Wellen. Dann beginnt es auch noch stärker zu regnen. Nun macht sich der Poncho bezahlt, da immer wieder Wellen ins Boot schwappen und wir einiges an Wasser abbekommen.

Um elf Uhr fahre ich weiter um nach nur fünf Minuten an einer Baustelle warten zu müssen. Nach einer Viertelstunde wird die Straße wieder freigegeben, jedoch springt der Wagen nicht an. Anschieben ist nicht möglich, da ich genau in einer Senke stehe. Jemand von der Baustelle hilft mir netterweise mit einem Starterkabel. Ich mache einen Abstecher nach Puerto Guadal und spaziere die Bucht entlang. Ein netter kleiner Ort, wo ich das bisher beste Brot bekommen habe. Am Straßenrand sehe ich einen Schopftintling, die es auch bei uns gibt. Ich glaub ich spinn.

Der nächste Halt führt mich nach Puerto Bertrand, einem winzigen Ort, der an der Mündung vom Río Cochrane in den Lago Bertrand liegt. Ich drehe eine kleine Runde und bestelle bei einem kleinen Stand eines der Lieblingsgerichte der Chilenen. Completo Italiano, einem Hot Dog mit Avocadocreme, Mayo und Ketchup. Es schmeckt nicht besonders und schon gar nicht italienisch, da muss man schon die Farben auf sich wirken lassen um zu checken, warum es so heißt.

Beim Confluencia Río Baker und Río Chacabuco vermischen sich ebenfalls mehrere Farben. Der klare Río Chacabuco fließt in den türkisen, Sediment mitführenden Río Baker. Ab Cochrane wird die Straße schmäler und es fahren immer weniger Autos. In engen Kurven schlängelt sich die Straße bergauf und ich erreiche bei Einbruch der Dämmerung Caleta Yungay. Hier gibt es nur die Anlegestelle für die kostenlose Fähre, ein geschlossenes Restaurant und einen Ticketschalter mit Warteraum, in dem sich ein paar Radfahrer einquartiert haben. Nach einer kurzen Runde zum Wasser und den Fähren richte ich mich im Auto ein, esse einen kleinen Happen und plane die Rückfahrt. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Etwas später kommen noch andere Camper und richten sich für die Nacht. Keine schlechte Idee. Die flachen Rückenlehnen sind nun von Vorteil, denn ich liege ausgesprochen bequem. Wann habe ich das letzte Mal in einem Auto übernachtet? Frequency 2002? Glaube schon.

4 Gedanken zu „Puerto Río Tranquilo bis Caleta Yungay“

    1. Hallo Ina,

      freut mich, dass dir die Bilder gefallen. Mit Sonne wären die Farben sicher noch schöner gewesen. Aber gegen das Wetter kann man ja bekanntlich nix machen.

      Lg aus Sucre

    1. Hallo Eva,

      schön, dass du meine Beiträge so fleißig mitverfolgst. Vom Volltrottel-Outfit habe ich wohlweislich keine Fotos gemacht. 😉

      Lg aus La Paz

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