Cartagena: Bocagrande

Nach über elf Stunden Schlaf stehe ich gegen acht Uhr auf und quatsche mit meinen Eltern. Im Anschluss kümmere ich mich um die angesammelten Fotos und hole meine Wäsche, bevor ich mich auf den Weg ins Zentrum mache. Anders als am ersten Tag scheint jetzt schon die Sonne. Wie üblich geht es durch Getsemani und dann ins Centro Historico. 

Heute hat auch die Catedral de Cartagena offen, die ich mir natürlich nicht entgehen lasse. Es ist sauheiß, weshalb eine Pause auf der sehr schönen Dachterrasse vom Hotel Movich angesagt ist. Bei einem erfrischenden Tonic Water und dem angenehmen Luftstrom der Ventilatoren genieße ich die wunderschöne Aussicht über die Stadt. Als noch ein paar Leute kommen, werden die Ventilatoren voll aufgedreht und es hört sich an, als würde eine Propellermaschine starten. Echt jetzt? Nach fast einer Stunde kommt endlich mein Ceviche mit Kokosmilch. Nicht schlecht, aber das klassische schmeckt mir deutlich besser. Ich buche eine Unterkunft für San Gil und mache mich am frühen Nachmittag wieder vom Acker. 

Vorbei am Santuario de San Pedro Claver und dem Hard Rock Cafe gehe ich zu einer Bushaltestelle nahe der Muelle de la Bodeguita. Wie oft in großen Städten benötigt man eine aufladbare Karte. Ein junges Pärchen ist so nett und nimmt mich mit ihrer Karte mit. Suuuupi. Nach nur zehn Minuten Fahrt steige ich in der Nähe von El Laguito aus und spaziere gleich zu dem kleinen See und am Hilton vorbei zum Playa Grande Castillo. Die gesamte Halbinsel ist mit weißen, schlanken Hochhäusern übersät, die mit ihrer türkisen Verglasung nicht nur elegant aussehen, sondern auch energiesparend sind, da sie sich nicht so stark aufheizen. Nur so nebenbei: Es hat wieder eine Affenhitze. Das nächste Mal suche ich mir etwas Kühleres. Grönland im Winter oder so. 

Kurz vor der Spitze der Landzunge ist Schluss für Normalsterbliche, denn der schöne Abschnitt, mit feinsten Liegemöglichkeiten, ist den Offizieren vom Militär vorbehalten. Hier ist das Centro de Recreation de Oficiales. Tja, so ein General muss sich schließlich auch einmal vom vielen Befehlen erholen. 

Mein Weg zur Sky 51 Bar verläuft glücklicherweise hauptsächlich im Schatten, aber kaum bin ich in der Sonne, brutzelt sie mir das Hirn weg. Aus der erhofften Erfrischung wird leider nichts, da die Bar heute geschlossen ist. Grrr. Na dann eben weiter Richtung Getsemani, wo ich einen erfrischend sauren Jugo Natural de Maracuja zische und mir den Luftstrom des Ventilators um die Nase wehen lasse. Aaaaah, so lässt sich’s aushalten. 

Zurück in der Unterkunft, arbeite ich am Laptop, bis mich der Hunger in ein Restaurant gleich ums Eck treibt. Ich schnappe einen Cocktail aus Shrimps, Oktopus, Calamari und Meeresschnecken. In Kombination mit den Salzcrackern schmeckt das echt gut. Muss ich mir merken. Später bestelle ich noch ein Taxi für morgen früh, arbeite am Laptop und packe mein Zeug. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert