Carretera Austral Tag 13
Ich schlafe hervorragend und stehe erst um neun Uhr auf. Nach dem Frühstück fahre ich zum Eingang vom Parque Nacional Pumalin Sector Amarillo. Der Ranger sagt mir, das der letzte Teil der Straße wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist und ich nur bis zum vier Kilometer vorgelagerten Camp fahren darf. Um dreiviertel elf Uhr gehe ich los. Es geht steil die Straße hinauf und dann etwas gemütlicher weiter zum Camp Ventisquero. Von Bauarbeiten keine Spur. Grrrr. Zumindest waren es nur zwei Kilometer. Das bereits geschlossene Camp ist extrem schön und in der Ferne ist schon der Gletscher Amarillo zu sehen. Das Gras sieht aus, wie auf einem Golfplatz.
Ab nun geht es flach dem Fluss entlang, wobei immer wieder über wackelige Steine oder Äste Wasser zu überqueren ist. Der Weg führt rechts in den Wald und geht permanent auf und ab. Riesiges Farn und etwas das aussieht wie riesiger Huflattich wachsen hier. So muss es zu Zeiten der Dinosaurier ausgesehen haben. Kurz nachdem der Weg wieder aus dem Wald hinaus führt ist der breite Fluss zu überqueren. Brücke oder Steine gibt es nicht. Also raus aus den Schuhen und durch. Scheiß die Wand an, ist das kalt. Kein Wunder, das Wasser kommt ja direkt vom Gletscher. Das letzte Stück geht es noch leicht bergauf bis zum Schild “Fin del Sendero”. Der Gletscher ist nur wenige hundert Meter entfernt.
Nach einer Pause mit Jause gehe ich den gleichen Weg zurück zum Camp Ventisquero. Ab hier nehme ich den Wanderweg, der zwar länger und höher ist, dafür aber bei einem Aussichtspunkt vorbei führt. Um sieben Uhr bin ich wieder beim Auto und fülle die Wasserreserven beim nahegelegenen Bach auf. Da es schon spät ist fahre ich wieder zum Schlafplatz von gestern.
Es gibt wieder Abendessen, wie von Arzt empfohlen: Schokokuchen, Limettenchips und Bier. Herrlich. Heute ist mir um einiges kälter als gestern, das liegt sicher an der langen Tour. Ich schreibe noch etwas am Blog und sortiere Fotos aus. Um Mitternacht ist Sendeschluss.
Carretera Austral Tag 14
Und wieder habe ich ausgezeichnet geschlafen. In Chaitén kaufe ich Jause und fahre weiter in Richtung Sendero Vulcano Chaitén. Am Straßenrand stehen Marco und Carlos, die ebenfalls auf den Vulkan gehen wollen. Also rein mit dem Gepäck und los geht’s.
Wir starten um zehn Uhr. Die beiden Burschen legen ein äußerst flottes Tempo vor. Kein Wunder, sie sind nur halb so alt wie ich. Uns wird schnell warm und nachdem wir uns einiger Schichten entledigt haben geht es mit Affenzahn weiter. Nach nur etwas mehr als einer Stunde stehen wir am Aussichtspunkt. Viel länger hätte ich das Tempo auch nicht mehr mithalten können. 😅 Das Wetter ist herrlich und die Aussicht auf die beiden dampfenden Gipfel sehr beeindruckend. 2007 hat ein Ausbruch teile des Parks und einen großen Teil von Chaitén zerstört. Und das obwohl der Vulkan nicht gerade riesig ist. Bei dem Ausbruch ist er aber immerhin um 200 Meter gewachsen. Um Mittag gehen wir wieder hinunter und ich fahre die beiden noch zu ihrem Camp, da um diese Zeit fast keine Autos mehr unterwegs sind.
Mein Weg führt in die andere Richtung zum Playa Santa Barbara, einem schwarzen Strand aus Vulkansand. Ich drehe eine kleine Runde und mache mich wieder einmal in Chaitén auf Herbergssuche. Ich frage mich durch die Unterkünfte, die entweder schon geschlossen, oder schweineteuer sind. Mir reicht es und ich buche ein Airbnb etwas abgelegen von Santa Barbara an einem Hügel am Wald. Die Unterkunft ist sehr basic, hat aber alles was man braucht. Durch die Pfahlbauweise wackelt das ganze Haus, wenn jemand den Gang entlang geht und die schwimmende Verlegung der Fliesen im Bad ist hier wörtlich zu nehmen. Steigt man auf eine Fliese drückt es Wasser von unten herauf. 😁 Ich unterhalte mich noch mit drei Chilenen, die morgen bis nach Concepción fahren. 😯 Mit dem flotten Internet kann ich noch einiges checken und gehe erst spät ins Bett.
Hallo Huzi,
eeeendlich weißt Du mal was nicht, endlich gibt es für mich was zu Tun 😅
Du hast da einmal das Mammutblatt (oder Riesen-Rhabarber, klingt spektakulärer) und einmal die violette Torfbeere.
So super Deine Fotos, voll schön mitzuschauen, danke!
Hallo Petra,
sehr gut, dass du dich da auskennst. Ich habe zwar nach den Namen der Pflanzen gefragt, nur auf Chileno/Spanisch habe ich sie mir natürlich nicht gemerkt. 🙂
Freut mich, dass dir die Fotos gefallen.
Lg aus Puno