West MacDonnell National Park

Für heute steht das Abgrasen der Sehenswürdigkeiten vom West MacDonnell National Park auf dem Programm und so mache ich mich auf den Weg entlang des Namatjira Drive. Das erste Ziel ist die Redbank Gorge, in die ich gemütlich hinein wandere. Am Ende des Weges sonnen sich ein paar Leute und einige sind sogar schwimmen. Der nächste Halt, die Glen Hele Gorge, nennt sich zwar Schlucht, der Name ist aber etwas übertrieben, da hier “nur” zwei Felsen eng beisammen stehen. Trotzdem schön. 

Vom Parkplatz der Ormiston Gorge starte ich los zum Ghost Gum Walk. Dabei handelt es sich nicht um eine Wanderung zu einem Geisterkaugummi, sondern der Weg ist nach den hier wachsenden Bäumen benannt. Durch den vielen Regen im letzten Monat ist noch immer viel mehr Wasser in den Becken und der Rückweg in der Schlucht leider nicht möglich. Also geht es über den gleichen Weg wieder zurück zum Parkplatz. Hier steigt gerade eine Spinifex-Pidgin herum und macht einen witzigen Move, als würde sie gleich ihr sündiges Geschäft verrichten. Bestens amüsiert über den schrägen Vogel, düse ich weiter zum nächsten Stop.  

Zu Mittag geht es weiter zu den Ochre Pits, wo auch heute noch von den Aborigines Ocker für ihre Zeremonien gewonnen wird. Für alle anderen ist es strengstens verboten, auch nur ein Steinchen zu entnehmen. Das Coole an diesem Ort sind die vertikalen Ocker-Schichten in den unterschiedlichsten Farbtönen. Beim Neil Hargrave Lookout mache ich Halt für die Mittagspause und fahre weiter zur Serpentine Gorge. Oben beim Viewpoint angekommen, sehe ich beim Blick in die Schlucht einen Vogel, der sich gerade äußerst geschickt mit dem Wind spielt. Wie cool wäre es, wenn man das könnte. Da ich das nicht kann, spaziere ich den kurzen Weg in die Schlucht, bis mir das Wasser den Weg versperrt. Am Weg zurück zum Auto fällt mir ein Parabolspiegel auf, in dessen Brennpunkt man sein Handy geben kann um Empfang zu haben. Coole Sache.

Ellery Creek Big Hole und Standley Chasm sind leider geschlossen. Schade, aber so komme ich heute vielleicht ein Stück weiter als gedacht. Am John Flynn’s Grave erinnert ein großer Stein an den Mann, der sich sehr stark für die Gesundheit der Aborigines eingesetzt hat. Bei der Errichtung wurde jedoch nicht sehr auf die Aborigines geachtet, da der Stein einfach und ohne zu fragen von einem heiligen Ort entnommen wurde. Nach 20-jährigem Drängen der Aborigines wurde der Stein 1999 gegen einen anderen ausgetauscht. Hmmm, warum nicht vorher fragen? Am späten Nachmittag erreiche ich Alice Springs und fahre zum ANZAC Hill hoch, wo an die großen Kriege erinnert wird. Von hier aus habe ich einen guten Überblick über die Stadt, die mitten im Zentrum von Australien liegt. Sie ist bekannt für coole Festivals, hat aber eher den Flair eines riesigen Gewerbegebietes. Sieht für mich nicht sehr einladend aus und so düse den Stuart Highway entlang Richtung Süden und parke an einem Rastplatz für die Nacht. Durch die vielen schönen Orte, die ich mir heute angesehen habe, vergesse ich fast, das erste Türchen des Adventkalenders zu öffnen. 😀 Draußen und im Auto ist es noch ziemlich warm und leider windstill. Kein Lüftchen weht durchs Auto. Und so vertreibe ich mir die Zeit mit dem Fotografieren des Nachthimmels. Erst um ein Uhr wird es kühler und Schlafen ist möglich.

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