Tsingy De Bemaraha National Park

Fahrt nach Bekopaka

Juhu, es gibt wieder Strom, dafür aber kein Wasser. Zum Glück ist noch ausreichend im Kübel. 😁 Wir fahren um sieben Uhr los und passieren die Allee des Baobabs. Immer wieder geht es über längere Strecken über eine extrem schlechte Piste, sodass es schön schaukelt. Selbstverständlich ist alles im Preis inbegriffen. An der Fähre über den Mania angekommen, sind wir die ersten und müssen warten. Die Metallplanken zum Auffahren werden aber schon aufgebaut. Nach einer halben Stunde kommt das fünfte Auto und wir legen ab. In knapp einer halben Stunde geht es ein Stück flussabwärts zur Anlegestelle auf der anderen Seite und wir fahren weiter nach Belo sur Tsiribihina. Es dauert eine halbe Stunde, bis Bari ein Restaurant findet, das ihm Recht ist. Ich würde schon längst wo sitzen, trotte aber brav hinter ihm her. Da wir an einem Fluß sind, gibt es heute Fisch. Hier wissen sie am Besten, wie man ihn zubereitet. Naja, er ist zu Tode frittiert, wie alles andere auch. Als Nachspeise kaufe ich Kekse aus Erdnüssen und Zucker. Mjami. 

Vor zwei Tagen gab es einen Überfall auf ein Auto und ein Mann wurde angeschossen. Aus diesem Grund treffen wir uns etwas außerhalb mit den anderen Fahrzeugen, um im Konvoi weiter zu fahren. Wir passieren kleine Dörfer, die während der Regenzeit durch Überschwemmungen völlig von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die Kinder und die Leute sind sehr freundlich und intensives Winken ist wieder einmal angesagt. Ein paar Kinder tanzen sogar. Cool. Manche glotzen aber auch nur mit offenem Mund. Mit ihren hochgesteckten Zöpfen erinnern mich viele Frauen an Star Wars, da sie fast die gleiche Frisur wir Prinzessin Leia haben. Das letzte Stück steigt Toni, ein bewaffneter Mann vom Militär, zu uns ins Auto und wir übernehmen die Führung des Konvois. Hmmm, macht es das nun sicherer? Gefühlt, ja. Kurz nach fünf Uhr erreichen wir die Fähre über den Manambolo, der in wenigen Minuten überquert ist. Toni verabschiedet sich und wir fahren noch ein kurzes Stück nach Bekopaka ins Grand Hotel. 

Nach den letzten Hotels, in die mich Bari gebracht hat, habe ich nicht mit einem Pool gerechnet. Ausgezeichnet. Ab ins Badeoutfit und ein paar Runden gedreht,.bevor es mit Bari in den Ort zum Abendessen geht. Das übliche Abendprogramm im Zimmer findet heute zur Abwechslung mit Bierbegleitung statt. Der Tag war lang. Gute Nacht. 

Tsingy De Bemaraha National Park

Beim Büro vom Nationalpark quatsche ich ein französisches Pärchen an und wir teilen uns den Guide. Ausgezeichnet. In über einer Stunde zuckeln wir extrem langsam die 17 km zum Ausgangspunkt vom Great Tsingy. Die anderen warten bereits. Wir legen den Klettergurt und das improvisierte Klettersteigset an und erhalten eine kurze Einweisung, was erlaubt ist und was nicht. Madagaskar ist ein Land des Aberglaubens und es gibt viele Tabus, Fady genannt. So ist es z.B. nicht erlaubt, mit ausgestrecktem Finger auf etwas Heiliges zu zeigen. Da im Tsingy fast alle Plätze heilig sind, sollte der Finger immer abgebogen werden. So ist es nämlich in Ordnung. 

Um halb neun Uhr geht es los. Im Wald sehen wir sogleich Sifaka auf den Bäumen herumturnen. Etwas weiter kommen wir zu einer Höhle wo ein wunderschöner Paradiesvogel sehr agil von Ast zu Ast hüpft. Zwei Brown Lemurs sitzten gemütlich in einem Baum und ein Sportive Lemur beobachtet und neugierig aus seinem Baumloch.

Durch eine niedrige Höhle und einem engen Spalt kommen wir zum Karstgelände, Tsingy genannt. Tsingy bedeutet “Barfus nicht möglich”, was aufgrund der schroffen Gesteinsformation nicht verwundert. Also Achtung beim Umhängen der Karabiner an den seilversicherten Stellen. Wir kraxeln zu Aussichtsplattformen, krabbeln durch niedrige Höhlen und zwängen uns durch einen schmalen Canyon. Das Kraxeln macht Spaß, auch wenn es extrem heiß ist und uns die Moskitos fast auffressen. Zu Mittag sind wir wieder zurück am Parkatz, wo sich das französische Pärchen wegen Magenproblemen ausklinkt. 

Bari bringt den Guide und mich zum Ausgangspunkt für die Runde im Small Tsingy gleich neben der Fähre. Klettersteigausrüstung ist hier keine notwendig, zu breit darf man aber auch hier nicht sein, denn der Weg führt ebenfalls durch schmale Felsspalten zu einer Aussichtsplattform. Nach nicht einer ganzen Stunde sind wir wieder zurück und fahren im extremen Schneckentempo zum Hotel. Gestern fuhren wir die gleiche Strecke in vernünftigem Tempo. Ich frage, warum wir so schleichen. Bari möchte das Auto schonen, da wir sehr entlegen sind. OK, kann ich verstehen, aber man kann den Allradwagen sicher auch etwas schneller schonen. Ich habe schon überlegt, sie Strecke zu Fuß zu gehen. 😁 

Endlich im Hotel angekommen, schmeiße ich mich in den Pool und drehe ein paar Runden. Mit Bari geht’s zum Abendessen in den Ort in ein Restaurant, in dem sich die Guides und Fahrer treffen. Es gibt Ente und gebratenen Fisch. Hmmm, da es immer nur sehr wenig Fleisch zum Reis gibt, bestelle ich beides. Dafür allerdings nur eine kleine Portion Reis. Und genau in diesem Restaurant ist es anders. Nun habe ich große Portionen Ente und Fisch und eine normale Portion Reis. Naja, als guter Esser ist das Problem aber leicht lösbar. Dann labert Bari der Dame noch vier köstliche kleine Bananen als Nachspeise aus dem Bauch. Redlich geteilt, gehen die auch noch runter. Obst soll ja gesund sein. 😁 Im Hotel bereite ich alles für die frühe Abreise vor und gucke noch eine Folge Star Trek Discovery. 

2 Gedanken zu „Tsingy De Bemaraha National Park“

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