Tower Hill Wildlife Reserve und Cape Bridgewater

Ich verabschiede mich bei den beiden Holländern und düse um halb zehn Uhr bei bedecktem Himmel nach Allansford, dem Ende der Great Ocean Road. Bei der Logan’s Beach Whale Watching Platform nahe Warrnambool kann man mit etwas Glück zwischen Juni und September Wale beobachten. Da ich Ende November hier bin, sehe ich leider keine der riesigen Säuger, aber der Blick auf das offene Meer ist dennoch immer wieder beeindruckend. Nach dem Aufstocken meiner Vorräte fahre ich weiter zum Tower Hill Wildlife Reserve. 

Inzwischen ist feinstes Wetter und es hat schweißtreibende 20 Grad. Als ich zuerst den Peak Climb Track hoch gehe, komme ich tatsächlich ins Schwitzen, da es schwül ist und ich noch an niedrigere Temperaturen gewöhnt bin. Obwohl der Hügel nicht besonders hoch ist, hat man dennoch einen guten Überblick über das Tower Hill Wildlife Reserve. Weiter geht es entlang dem Last Volcano Track, wo ich eine Eidechse und seltsame Zapfen sehe, die wie eine Handgranate aussehen. Sehr amüsant sind auch die Entfernungsangaben der Wegweiser, die auf den Meter genau angeführt sind. Zurück am Parkplatz sehe ich ein paar Emus, die ganz entspannt fressen. 

Entlang des Lava Tongue Boardwalks, der durch Schilf über einen See führt, kreuzt eine Familie von Lila Sumpfhühnern meinen Weg. Das Junge kämpft sich dabei mutig durch das dichte Schilf. Nach dem See gelange ich zu einem Eukalyptuswald und entdecke ein paar Koalas, die gemütlich in den Bäumen sitzen und vor sich hin dösen. Am Rückweg lässt sich noch ein Ameisenigel blicken, der gerade aus dem Gebüsch kommt, schnell aber wieder umdreht, nachdem er mich bemerkt hat. 

Am Parkplatz treffe ich zwei Frauen, die auf der Fotojagd von kleinen Kingfischern sind und bekomme den Tipp, dass auf den Felsen neben dem Lava Tongue Boardwalk oft Schlangen zu sehen sind. Also fahre ich weiter zum Parkplatz und gehe die Runde ein zweites Mal. Und tatsächlich habe ich Glück und sehe eine Schlange, die sich gerade ins Gras flüchtet. Hmmm, vielleicht sind nun die Koalas besser zu sehen. Nö, sie pfeifen immer noch an der gleichen Stelle. 😁 

Auf der weiteren Fahrt erweckt die schöne Kirche von Port Fairy meine Aufmerksamkeit und ich halte für einen kurzen Fotostopp, bevor ich weiter nach Cape Bridgewater fahre. Ein Stück vor dem Ort spaziert eine Koala-Mama mit ihrem Jungen gemächlich über die Straße. Cool, ein Koala-Wandertag. 😁 Von Cape Bridgewater wandere ich ein Stück den Weg zur Seal Colony, drehe aber wieder um, da es schon spät ist und ich noch zum Petrified Forest und zum Blowhole möchte. Beim Petrified Forest handelt es sich nicht um einen versteinerten Wald, sondern um hohle Röhren aus Sandstein, die durch Millionen Jahre lange Erosion geformt wurden. Beim Blowhole ist nicht viel los, da die See heute ziemlich ruhig ist. Ich habe aber Glück, denn eine Welle lässt das Wasser in die Höhe sprühen. Tja, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. 

Gegen acht Uhr treffe ich am Fort O’Hare Campground in Dartmoor ein und setze mich gemütlich an einen der Tische zum Abendessen. Die 10.000 Gelsen treiben mich aber schnell wieder zurück ins Auto. Tja, man kann eben nicht alles haben. 

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