Ruhengeri und Umgebung

Anreise

Heute steht Busfahren auf dem Programm. Nach dem Frühstück gehe ich zum Karongi Bus Park, wo gerade ein Bus nach Gisenyi heraus fährt. Cool. Rein und los. Da wir in jedem, wirklich jedem Kaff und auch dazwischen halten, brauchen wir bis halb zwei Uhr zurück nach Gisenyi. Ich schnappe mir ein Boda Boda, hole mein Gepäck aus der Unterkunft und fahre wieder zum Bus Park. Wie üblich reden jede Menge Leute auf mich ein und fragen mich wohin ich will. Jeder hat das beste Transportmittel, aber ich sehe einen großen Bus, der wesentlich bequemer aussieht. Nach kurzer Wartezeit fahren wir los und erreichen nach knapp zwei Stunden den Busbahnhof von Ruhengeri. 

Mit dem Boda Boda geht es rucki zucki in die Unterkunft. Das Zimmer ist riesig, leider ohne WLAN und der Handyempfang ist auch bescheiden. ☹️ Naja, zuerst Essen gehen. Die Auswahl im Restaurant ums Eck beschränkt sich auf zwei oder drei Spieße mit Pommes. Die Wartezeit überbrücke ich bei einem Bier und einer etwas anstrengenden Unterhaltung mit einem Typen, der sich zu mir an den Tisch hockt. Zurück in der Unterkunft setze ich mich auf die Terrasse mit WLAN und plane die weitere Reise durch Ruanda und Uganda. Es ist bewölkt und diesig und die Gipfel der Vulkane sind von Wolken umgeben. Hmmm, ohne schöne Aussicht ist es sinnlos morgen auf den Mount Bisoke zu gehen und dafür Permit zu bezahlen. 

Ruhengeri und Umgebung 

Wettercheck: es ist stark bewölkt. Also kein Mount Bisoke. Dann nutze ich den Tag eben um Dinge zu erledigen. Ich gehe gemütlich frühstücken und werke am Laptop. Gegen zehn Uhr kommt die Sonne raus. Tja, wenn man das vorher so genau wüsste. Das schöne Wetter muss genutzt werden. Was sagt das Internet zu Orten in der Umgebung? Ich entdecke zwei Seen in der Nähe. Hmmm, die Dinge kann ich auch in einer netten Lodge bei einem Bier erledigen. Klingt nach einem guten Plan. Ich packe mein Zeug und mache mich auf den Weg. 

Mit dem Boda Boda fahre ich zur Virunga Lodge zwischen dem Lac Burera und dem Lac Ruhondo. Nach der Abzweigung von der Hauptstraße geht es über eine schlechte Schotterpiste weiter. Teilweise steil bergauf. Ich habe nicht gedacht, dass das Ausgleichen der Bewegungen des Motorrads so auf die Muskulatur geht. Mit dem teuersten Bier, meines Aufenthalts in Ruanda setze ich mich auf die schöne Terrasse. Ich bin der einzige Gast und habe einen tollen Ausblick auf die Vulkankegel im Volcano National Park. Auf das Erledigen der angesammelten Dinge wird gepfiffen. Rund um die Lodge gibt es ein paar kurze Wege, die ich entlang spaziere. Ein Wachmann zeigt mir ein Vogelnest, dass oben auf einem Busch gebaut wurde. Direkt beim Eingang. Äußerst prominente Lage, aber bestens getarnt. 

Am Nachmittag geht es mit dem gleichen Boda Boda wieder zurück in die Stadt, wo ich ein paar Fleischbällchen und Samosas esse. Um zu etwas Bewegung zu kommen gehe ich zu Fuß zurück zur Unterkunft. Nach einer angenehmen und äußerst seltenen, heißen Dusche raste ich noch etwas, bevor ich zum Chinesen ums Eck gehe. Das Essen wird nach nur 15 Minuten serviert. Ruandischer Rekord. Ich schnappe mir noch ein Turbo King Dark Ale und setze mich damit auf die Terrasse der Unterkunft. Morgen geht es nach Uganda. Vermutlich wird es wieder das gleiche Drama an den Geldautomaten geben, darum buche ich noch ausreichend Geld auf meine zweite Kreditkarte. Einen Teil der Dinge, die ich in der Lodge machen wollte, erledige ich nun eben am Abend bei lauschigem Wetter. 

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