Viel zu früh für die Besichtigung von Port Arthur werde ich munter, weshalb ich noch eine Runde schlafe. Nach einer kurzen Fahrt parke ich in Pole Position und ergattere die erste Walking Tour. Nach einer Dreiviertelstunde Rundgang und Unmengen an Informationen über das ehemalige Gefängnis ist etwas Zeit bis zur Hafenrundfahrt, um das riesige Gelände zu erkunden. Mit dem Boot drehen wir eine 20-minütige Runde und bekommen noch mehr Infos. Z.B. über die vorgelagerte Insel, auf der über 1000 Häftlinge begraben sind. Das Wetter ist leider trüb und so sieht alles etwas trist aus. Passt aber auch für solch einen Ort. Später wurden hier von den Gefangenen Schiffe für die britische Marine gebaut. Wer brav war, durfte einen Beruf lernen. War man es nicht, war harte Arbeit, wie z.B. das Schleppen von Baumstämmen angesagt.
Auf der Fahrt zum Cape Houy beginnt es zu regnen. So macht die Wanderung sicher keinen Spaß und sehen werde ich auch nicht viel. Planänderung. Am Folder vom Tasmanian Devil Unzoo steht das Füttern von Kängurus auf dem Plan. Cool. Nicht viel später füttere ich die niedlichen Tiere schon mit der Hand. Ein besonders schlaues frisst direkt aus dem Kübel. 😁 Da es immer noch regnet, sehe ich mir noch einmal die Fütterung der Tasmanischen Teufel an. Den Namen haben sie übrigens aufgrund ihres Rufes, der sich echt gruselig anhört. Zufällig treffe ich die Frau, die neben mir im Flugzeug saß. Wie klein die Welt doch ist.
Am Nachmittag geht es bei Regen weiter. Für morgen ist ebenfalls Schlechtwetter gemeldet. Hoffentlich irrt sich der Wetterbericht, denn ich möchte den ganzen Tag auf Maria Island verbringen. Laut Desiree ein Wombat-Paradies. Plötzlich ein Schild: Straße nur für Allradfahrzeuge. Hmmm, die Schotterstraße sieht aber ziemlich gut aus. Also weiter. Bis auf ein paar Schlaglöcher und einer rutschigen Stelle ist alles easy. Links und rechts Gehoppel. Wallabies treiben sich herum. Smile.
In Orford wandern Erdnussbutter und French Onion Aufstrich in meinen Essensvorrat. Klingt scheußlich, aber mal gucken. Etwas später erreiche ich Triabunna und parke auf dem kostenlosen Campground hinter dem Spring Bay Hotel, das heute leider geschlossen ist. Sonntag. Schade, ich hätte sie mit einem Bier gesponsert. Nach einer kurzen Erkundungsrunde gönne ich mir bei einem kleinen Essensstand ein Steak Sandwich with “The Lot”. “The Lot” besteht aus Salat, Tomaten, Käse, Schinken, Rote Rübe, Ananas, Zwiebeln und Ei. Also allem, was die Küche so hergibt. Normalerweise mag ich Ananas in warmem Essen nicht, aber nach sechs Wochen Jause, ist ein Steak Toast, egal in welcher Kombination, eine geniale Abwechslung.
Ich bereite noch einen Blogartikel vor, sehe mir mögliche Wanderungen für morgen an und richte um Mitternacht alles für die Nacht. Zur Sicherheit ist für fremde Kulturen auf der öffentlichen Toilette nahe dem Campground ein Anleitung zur richtigen Entsorgung von Lebensmitteln angebracht. Durchaus sinnvoll, da ich schon einmal Fußabdrücke auf einer Klobrille gesehen habe. 😁 Es regnet nicht mehr. Ein gutes Zeichen?