Nua’lolo Trail, Waipo’o Falls und Kalepa Ridge Trail

Vom Krähen der vielen Hähne werde ich je aus dem Schlaf gerissen, schaffe es aber noch eine Runde länger zu mützen. Schnell alles abgebaut, “fein säuberlich“ in den Kofferraum „geschlichtet“ und schon geht es los zum Pu’u O Kila Lookout mit super Sicht auf einen der steilen Bergrücken. Im Tal ist es noch sehr schattig, ein Morgenflug mit dem Hubschrauber wäre also nicht ideal. Ähnlich sieht es beim Kalalau Lookout aus. 

An einem unscheinbaren Parkplatz direkt an der Straße stelle ich das Auto ab, packe mein Zeug in den Rucksack und starte gegen zehn Uhr mit der Wanderung entlang dem Nua’lolo Trail. Der Weg führt die meiste Zeit durch den Wald und ist matschig und extrem rutschig. Teilweise geht es einen Zaun entlang, der zum Schutz der einheimischen Tiere und Pflanzen errichtet wurde, sodass keine Ziegen oder andere Tiere rein können und sich Krankheiten verbreiten. Sieht nach einer bescheidenen Wanderung aus. Viele umgefallene Bäume liegen am Weg. Mal geht es darüber, mal unten durch. Und dann die erste Aussicht auf einen für Kauai typischen, schroffen Bergrücken. Wow, echt genial. 

Kurz vor halb zwölf Uhr erreiche ich das Ende des Weges. Der Ausblick auf das Meer und die schroffen Bergrücken ist echt schön. Das wissen auch die Piloten der unzähligen Hubschrauber. Anscheinend ist gerade Rush Hour. Nachdem ich mich satt gesehen habe, mache ich mich auf den Rückweg. Etwas raschelt im Gebüsch. Eine Ziege sieht mich doof an. 😁 

Nur eine kurze Fahrt entfernt liegt der Pu’u Hinahina Viewpoint, wo ich zu Mittag esse. Es gibt SPAM und ein aufdringlicher Hahn hätte gerne ein Stück davon. Oder zumindest vom Brot. Bevor ich mit dem Canyon Trail starte, gehe ich noch kurz zum Canyon Lookout, von dem aus man über den ganzen Waimea Canyon sieht. Wow. Entlang des Trails geht es immer abwärts bis zur Kante der Waipo’o Falls. Ich stelle mich direkt an die Kante, um nach unten zu blicken. Wow, da ist noch eine weitere Stufe zu sehen. Auch hier ist wieder reger Betrieb in der Luft und einer der Hubschrauber hupt mich an. Sieht vermutlich gefährlich aus, was ich hier mache. Am Rückweg höre ich eine Gruppe Deutsche sagen: “Der Typ am Wasserfall ist der von vorhin. Der sieht aus wie eine Bergziege, der weiß sicher, was er tut!”. Jp, so ist es. 😁

Mit dem Auto geht’s ein Stück weiter zum Waimea Canyon Lookout, von dem aus man gut sieht, wie hoch die Waipo’o Falls sind. Cool, da war ich gerade erst direkt an der Oberkante. Kein Wunder, dass mich der Pilot angehupt hat. 😁

Auf der Fahrt zum Kalepa Ridge Trail bemerke ich, dass mein kleiner Finger entzündet ist. Hoffentlich legt sich das bald wieder. Ich schnappe meinen Rucksack und wandere entlang des Bergrückens los. Anscheinend hat es hier am Nachmittag geregnet, da es noch rutschiger ist als am Vormittag. Aber auch hier entschädigt der Ausblick. Das wissen außer mir auch noch sechs andere junge Leute. Fünf davon sind barfuß unterwegs. 😳 Ich frage, ob es so weniger rutschig ist. Nein, aber dafür tut es mehr weh als mit Schuhen. Ahja, ich verstehe. Als es fast finster ist, gehe ich beim letzten Licht der Dämmerung und im Schein des Vollmondes zurück zum Auto. Am Kokee Camp wasche ich mir den gröbsten Dreck ab und fülle meinen Wasservorrat auf. Hunger. Hmmm, wenn ich schon Pause mache, kann ich mir bei der Gelegenheit gleich noch zwei SPAM-Wraps reinziehen. 

Teilweise durch dichten Nebel geht es den Berg runter, bis ich schließlich die Küste erreiche. In einem Supermarkt besorge ich noch Cola und Erdnussbutter. Müde erreiche ich kurz vor neun Uhr das schöne und direkt am Meer gelegene Salt Pond Park Camping. Jetzt noch schnell das Zelt aufbauen und ab hinein. Hmmm, mal gucken, was der Kilauea inzwischen so macht. Geil, er ist heute Nachmittag um halb vier Uhr ausgebrochen. Vor ein paar Tagen habe ich mich noch mega geärgert, dass er vor zwei Wochen aufgehört hat. Somit steht fest, dass ich auf Big Island und nicht auf Kauai einen Hubschrauberflug mache. Gleich mal online gucken. Hurra, die Flüge sind um einiges teurer. Vor allem die mit “Doors off”. Und dann ist nicht sicher, ob man an der Tür sitzt oder in der Mitte. Mal anfragen, ob sie für Einzelgäste ebenfalls einen Platz an der Tür garantieren. 

2 Gedanken zu „Nua’lolo Trail, Waipo’o Falls und Kalepa Ridge Trail“

  1. Hallo! Kauai gefällt mir weitaus besser als Oahu. An den Graten des Waimea Canyos wäre ich auch gerne gestanden. Die Aus- und Tiefblicke schauen toll aus. Gruß Raimund

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