Laut meiner Recherche ist ein “Grab” nur minimal teurer als die Öffis, vor allem aber klimatisiert. Nach zehn Minuten im Auto bin ich froh über die Entscheidung, da es donnert und zu schütten beginnt. Am Flughafen dann wieder einmal die Überraschung. Der Preis ist höher, da wir über den kostenpflichtigen Highway gefahren sind. Kann man da nicht vorab fragen? Ze fix. Der Check-in ist nach nur einer Viertelstunde erledigt und ich gehe Richtung Sicherheitskontrollen. Eine Bodenreinigungsmaschine fährt vorbei. Automatisch wohlgemerkt. Asien eben. Der Rest, wie üblich. Stempel in den Pass, Sicherheitskontrollen und ab zum Gate.
Der Flieger hebt um acht Uhr ab und nach nur 40 Minuten landen wir in Singapur. Das Internet ist pfeilschnell. Cool, so macht das Onlinestellen der vorbereiteten Blogartikel Spaß. Nebenbei gibt es zur Abwechslung andere Musik über YouTube. Um drei Uhr nachts heben wir ab. Nachdem ich das umfangreiche Einreiseformular für Australien ausgefüllt habe, wird der Rest des Fluges geschlafen, da es ohnehin nichts gibt. Nicht einmal Wasser. Jetstar, die Ryanair des Südens.
Bei Regen setzt das Flugzeug um kurz vor ein Uhr am Nachmittag in Melbourne auf. Die paar Fragen bei der Grenzkontrolle zu den Kreuzchen am Einreiseformular sind schnell beantwortet und so gehe ich mit dem gesamten Gepäck zur Biosecurity. Der nette Mann stellt mir eine Frage und ich darf der grünen Linie folgend ohne Check aus dem Flughafen raus. Cool, so einfach habe ich mir das nicht vorgestellt. Aber Melbourne ist nicht mein Ziel, ich muss ja noch weiter zu den Kiwis.
Der “Anschlussflug” geht aber erst in zehn Stunden und der Check-in-Schalter öffnet erst drei Stunden vorher. Also muss ich mit dem gesamten Gepäck im Check-in-Bereich herumlungern. Zum Glück gibt es genug zu tun: Essen, Fotos aussortieren, mit dem Trolly blöd in der Gegend herum fahren und Blogartikel schreiben. Trotzdem zieht es sich, bis der Check-in-Schalter öffnet. Und kaum passt man nicht auf, hat sich auch schon eine lange Schlange gebildet. Es geht flott voran und das Frage-und-Antwortspiel beginnt. Ich muss Unmengen an Dokumenten vorlegen. Jedoch fehlt eines. Grrr. QR-Code gescannt, ausgefüllt und fertig. Denkste, da mein Handgepäck gewogen wird und zu schwer ist. Ich stecke ein paar Akkus in die Hosentaschen und hänge mir die Kamera um. Jetzt passt’s. 🙄 Die nette Dame gibt mir noch den Tipp, die Kamera erst im Flugzeug wieder in den Rucksack zu geben, falls er dazwischen irgendwo gewogen wird. 👍 Das ist zwar nicht der Fall, aber er wird bei einer automatischen Sicherheitskontrolle mit einigen anderen zur weiteren Prüfung aussortiert. Natürlich muss ich warten, bis alle anderen vorher gefilzt werden, aber heute habe ich alle Zeit der Welt. Ach ja, es war natürlich falscher Alarm und keiner inspiziert meinen Rucksack. Nach der automatischen Passkontrolle geht es durch das Shopping Center mit angeschlossenen Gates. Das Boarding verzögert sich, da das Flugzeug Probleme mit den Bremsen hat. Na dann sind wir sicher schneller am Ziel. 😁
Cool, ich habe einen Fensterplatz ergattert, auf dem aber schon eine Dame sitzt. Allerdings nur kurz. 😁 Mit reichlich Verspätung heben wir kurz nach ein Uhr in der Nacht ab. Das Programm ist das gleiche wie im letzten Flug. Formular ausfüllen und schlafen, da wieder mit Jetstar unterwegs. Butterweich setzen wir um sechs Uhr am Morgen in Christchurch auf. Mit dem Arrival-Form geht es zur Grenzpolizei zum ersten Frage-und-Antwortspiel. Alles paletti. Stempel in den Pass und weiter zur Biosecurity. Auch hier ist alles paletti und der Stein ist tatsächlich nur ein ungefährlicher Stein. Nach dem Röntgen werden allerdings mein Zelt und die Wanderschuhe aussortiert und die Beamten biegen damit ab. Klar, intensiv genutzte Wanderschuhe sind generell ein Sicherheitsrisiko. 😁 Das Zelt war sauber genug und die Wanderschuhe wurden desinfiziert, da etwas Erde an der Sohle war. Einreise fertig.
Mit einer SIM-Karte und einem Bündel Geld geht es raus zur Bushaltestelle. Außentemperatur 2 Grad und Schnee auf den Dächern. 🥶 Hallo, sollte nicht eigentlich schon Frühling sein? Im Bus der nächste Dämpfer. Die Dame akzeptiert meinen 50er nicht. Karte natürlich auch nicht. Also zurück in den Flughafen und frühstücken. Mit dem nächsten Bus klappt es und ich fahre durch nette Wohngegend mit netten Bungalows aus Holz. Man bedankt sich hier beim Aussteigen beim Busfahrer. Cool. Um halb zehn Uhr bin ich endlich bei der Unterkunft.
Der ältere, leicht konfuse Mann namens Glen sagt mir, dass er mein Zimmer storniert hat, da es diese Nacht das erste Mal seit 54 Jahren in Christchurch geschneit hat, Straßen gesperrt sind und deshalb eine Familie eine Nacht länger bleibt. Ich weiß nichts von einer Stornierung. Klar, er versucht es auch gerade erst per Telefon bei der Buchungsplattform. Leider ist das sehnsüchtig erwartete Paket mit dem Ersatz für meine zweite Kreditkarte auch noch nicht eingetroffen. Hoffentlich kommt es noch, solange ich in Christchurch bin, sonst wird es knapp, denn die Kaution für das Mietauto ist übertrieben hoch. Netterweise bringt er mich zu einem Einkaufszentrum, von wo aus ich mit dem Bus zu einem Hostel ins Zentrum fahre.