Hurra, die Luft ist in der Isomatte geblieben. Ich räume das Auto etwas auf, wobei mir auffällt, dass ich ziemlich viel Bier habe. Ich zähle nach und komme auf drei Bier pro Tag. Hmmm, das sollte sich ausgehen. Das Wetter ist mau und so ist es bei den Pancake Rocks und den Blowholes nicht so aufregend. Ich halte mich nicht besonders lange auf und fahre ein Stück nach Norden, wo ich zum Truman Track gelange. Dieser führt von der Straße hinunter zur Küste und ist auch nicht besonders spannend. Aber zumindest ein guter Platz, um eine Kleinigkeit zu essen. Auf der Fahrt zum Cape Foulwind beginnt es zu regnen. Und das nicht wenig. Am Parkplatz vertreibe ich mir die Zeit mit Schreiben, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessert. Und tatsächlich nieselt es nur noch etwas. Also auf zum Strand, wo ich Portugiesische Galeeren entdecke. Coole Teile, aber bloß nicht anfassen, denn sie sind giftig. Das Interessante an diesen Lebewesen ist, dass sie aus einem Zusammenschluss mehrerer eigenständiger Polypen bestehen, die bestimmte Aufgaben übernehmen und alleine nicht überlebensfähig sind.
Als ich die Seelöwenkolonie erreiche, kommt sogar die Sonne raus. Super. Beim Knipsen stapfe ich im nassen Gras herum und merke, dass aus meinen AquaMax inzwischen AquaMin geworden sind. Es wird wohl bald Zeit, auf die neuen Schuhe umzusteigen. Ich wandere noch ein Stück weiter zu einem Leuchtturm, von dem aus man in die kleine Ortschaft Cape Foulwind sieht. Am Rückweg liegen die Seelöwen noch genauso da, wie vorher. Was für ein fauler Haufen. 😁
Während der weiteren Fahrt beginnt es wieder zu regnen, nur damit etwas später wieder die Sonne herauskommen kann. Ist in Neuseeland der Oktober wie bei uns der April? Entlang der Lower und Upper Buller Gorge sieht es aus wie bei uns im Alpenvorland. OK, bis auf die Palmen neben den Nadelbäumen. Vor Murchison weitet sich das Tal und anschließend geht es wieder kurvig und im Auf und Ab weiter. Das Fahren macht echt Spaß, denn der Toyota Corolla 1.8 l hat ordentlich Schmackes unter der Haube und sollte tatsächlich ein Schleicher unterwegs sein, lässt dieser fast immer den nachfolgenden Verkehr an einer Slow Vehicle Bay oder Pass Lane vorbei. Falls nicht, ist es vermutlich einer der vielen Touristen und der Wagen muss seine Power unter Beweis stellen. Gefühlt ist jedes dritte Fahrzeug ein Campervan, wobei Campen auch bei den Neuseeländern sehr beliebt ist. Auch sonst ist das Fahren auf der Insel sehr angenehm, da die Kiwis sehr zuvorkommend fahren. Da können wir uns in Österreich noch einiges abschauen.
Durch ein Hopfenanbaugebiet mit saftigen, grünen Hügeln, auf denen Schafe grasen und lautstark blöken geht es weiter, bis ich am Abend das Alexander Bluff Road Reserve erreiche. Klingt toll, ist aber nicht mehr als ein Parkplatz mit Toilette. Es gibt wieder einmal McMax und dazu die ausgerechnete Menge von drei Bier. Sind zum Glück nur Seiterl. 😁 Für Australien brauche ich noch Unterkünfte in Melbourne und Sydney. Pfuh, ganz schön geschmalzene Preise. Tja, Großstadt eben. Den restlichen Abend verbringe ich mit dem Rekonstruieren der gelöschten Galerien. Ach, wie öde.