Buenos Aires

Anreise

Die Rückgabe des Autos ist trotz des Geräusches kein Problem und der Transport zum Flughafen Trelew kommt auch pünktlich. Perfekt. Beim Check-in bin ich der erste in der Schlange und nach zehn Minuten sitze ich am Gate. Zu Fuß geht es zum Flugzeug und die vordere Treppe ist für mich alleine. Cool, VIP-Empfang für die Holzklasse. Nach einem ruppigen Landeanflug auf den Flughafen AEP in Buenos Aires landen wir pünktlich um 14:55. Ich schnappe meinen Rucksack, der schon am Band bereit liegt, und gehe raus. Besser hätte es nicht laufen können.

Wie geht hier Taxi? In die lange Schlange stellen, QR-Code scannen und Zieladresse eingeben. Es kommt eine Seite mit QR-Code und Preis, die man den Taxifahrer zeigt. Und schon geht es los. Einfach aber sinnlos. Bereits auf der Fahrt in die Unterkunft macht die Stadt einen sehr modernen, westlichen und vor allem sehr sauberen Eindruck.

Im Hotel werfe ich den Laptop an um einige Dinge zu checken. Internet Fehlanzeige. Der Handyempfang ist auch besch… Und das in der westlichsten Hauptstadt von Südamerika. Ich suche mir ein Lokal mit guten Bier und super Internet, leider ohne passender Steckdose. Egal. Der Saft im Akku reicht, bis ich um 23:15 hinauskomplimentiert werde.

Buenos Aires Tag 1

So richtig Ausschlafen war schon lange fällig, aber leider findet mein Schlaf ein jähes Ende, als der Installateur im Nebenzimmer zum Hämmern beginnt, dass die Wände wackeln. Das Internet funktioniert noch immer nicht. Der Hoteljunge meint, er startet den Router neu. Ja, genau.

Mit der Subte (U-Bahn) fahre ich zur Avenida de 9 Julio, wo ein riesiger Obelisk steht, an dem gerade eine Demo vorbei zieht. Wie in den meisten Großstädten ist auch in Buenos Aires eine rote Fußgängerampel nur eine Empfehlung. Nicht einmal die Polizei hält sich daran. Hier herrscht ganz klar noch das Recht des Stärkeren.

Auf meiner Runde durch die Stadt passiere ich den Plaza de Mayo, das Museo Hístorico, die Casa Rosada mit Hubschrauberlandeplatz für den Präsidenten und den Parque Colón. Am Rio Digue liegen ein paar Segelboote. Die Umgebung ist sehr nett, darum gehe ich spontan in eine chillige Bar auf das Bier des Tages. Heute ist Tag des Essigs. Das Bier schmeckt sehr sauer, aber nach ein paar Schlucken nicht schlecht.

Über eine tolle Fußgängerbrücke geht es hinüber zum Puerto Madero und von dort weiter zum Reserva Ecologica Costanera Sur, wo ich ein Choripan schnappe. Das ist Chorizo mit Pan, also Wurst mit Brot, die argentinische Variante einer Bosna. 😁 Das Reserva ist recht gut besucht und viele Leute picknicken an netten Bereichen in Ufernähe. Manche treiben auch Sport. Am Weg zurück gehe ich über eine Drehbrücke und Frage mich, zu welchen Zeiten diese wohl öffnet, als es zu klingeln beginnt. Also jetzt, cool. Gespannt sehe ich dem Treiben der Maler zu, die der Brücke gerade einen neuen Anstrich verpassen, als fünf Zentimeter vor mir ein Schranken runter kommt. Glück gehabt. Ein Segelboot läuft aus und die Brücke dreht zurück.

Mein weiterer Weg durch die Stadt führt mich vorbei an Torre de los Ingleses, Bahnhof Estacion Retiro, Avenida 9 de Julio, Teatro Colón bis ich schließlich wieder beim Obelisken ankomme, wo ich mir ein Salta Cautiva Rubia gönne. Es hat die Farbe von mehrfach verdünntem Apfelsaft und so schmeckt es auch. Kein Wunder bei einem IBU (International Bitterness Unit) von 10. Cool, dass das hier überall angegeben wird. Am Abend setze ich mich noch in das Lokal von gestern und plane ein wenig.

Buenos Aires Tag 2

Heute kann ich tatsächlich bis 10:00 ausschlafen. Herrlich. Ich besorge mir ein Micofaserhandtuch und halte nach Reisebüros Ausschau um Flüge zu buchen. Dann geht es mit der Subte ab ins Viertel Recoleta. An der Fahrerkabine sind viele chinesische Zeichen. Vielleicht fuhr das Ding zuvor Unmengen an Chinesen herum.

Am Weg zur Cementerio de la Recoleta komme ich an der metallenen Floralis Genérica und der potthässlichen Biblioteca Nacional vorbei. An der Friedhofsmauer werden Hochzeitsfotos gemacht. Echt jetzt? Ich sehe mir den Friedhof an, in dem sich ein prunkvolles Mausoleum neben das andere. Bei einem gepflegten Liter Bier, selbstverständlich im Sektkühler, finde ich einen günstigen Flug. Also auf zum Flughafen und und wie in Bariloche direkt am Schalter das Ticket kaufen. Leider verkauft mir der Saftsack am Schalter kein Ticket, da er einen Nachweis für die Ausreise aus Chile sehen will. Dieser ist aber erst beim Check-in vorzuzeigen. Grrr. Auf der Fahrt zum Hotel Pulitzer werde ich noch von der Taxi-Mafia abgezogen. Toll, Zeit und Geld verschi… Immerhin reicht mein Spanisch um mit dem Taxler zu schimpfen. Immerhin hat sich während der Fahrt ein Reisebüro gemeldet, wo ich morgen die Flüge buchen kann.

Beim Hotel angekommen fahre ich mit dem Lift hoch zur Sky Bar um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Wie erwartet ist die Bar sehr schnöselig und ich bin wohl der einzige Tourist im “etwas abgerockten” Outfit. 😁 Mir egal, kennt mich eh keiner. Nach dem Sonnenuntergang, der keinen interessiert, da Posen und Selfies-Machen viel wichtiger sind, verziehe ich mich wieder.

Ich habe Lust auf einen Chickenburger und setze mich in ein Restaurant am Plaza 25 de Mayo. Hätte ich gewusst, das dieser mit süßem Brot gemacht wird, hätte ich es gelassen. Der Burger war fast so schlimm, wir der in Ushuaia. Im Hotel bestelle ich an der Rezeption noch ein Taxi für übermorgen, was nicht ganz so einfach ist. Bin gespannt, ob das funktioniert.

Buenos Aires Tag 3

Gegen Mittag besichtige ich die Catedral Metropolitana de Buenos Aires und gehe weiter zum Reisebüro um die weiteren Flüge mit billigen ARS zu bezahlen. Auf dem Weg dorthin klingelt es, da ein Auto aus einer Tiefgarage kommt und den Gehsteig quert. Das ist hier immer so, keine schlechte Idee.

Das Reisebüro verlangt eine saftige Provision und das Buchen aller Flüge zahlt sich nicht aus. Ich mache mich auf den Weg um für den Flug nach Santiago de Chile Geld von Western Union zu holen. Es läuft ähnlich ab, wie in Ushuaia und ich brauche vier Versuche und über zwei Stunden bis ich an dass Geld komme. Die 150.000 ARS werden mit in 100er und 200er ausbezahlt. Juhu, jetzt bin ich im Besitzt von einem Kilogramm Geld, mit dem ich mich auf den Weg zum Reisebüro mache. Der ganze Nachmittag ist verstrichen und auf dem Weg ins Viertel San Telmo beginnt es zu regnen. ☹️

Der eigentlich sehr beliebte Plaza Dorrego ist wie leergefegt. Immerhin ist im Mercado San Telmo etwas mehr los. An einem Stand bekomme ich ein köstliches Steak-Chiabatta. Als Nachspeise gibt es sauteure Schokolade, die ihr Geld nicht Wert ist. Mein Weg führt mich weiter zum Palazio Barolo und zum Kongresspalast am Plaza del Congreso, wo gerade eine kleine Gruppe Workout macht.

In der Nähe meines Lokals komme ich aus der U-Bahn-Station und entdecke die Straße “Austria”. Cool. Ich gehe noch auf ein Bierchen und checke die weiteren Flüge.

Weiterreise

Ich stehe früh auf, gehe duschen und packe mein restliches Zeugs. Das Taxi zum Flughafen wartet schon. Cool, es hat geklappt. Wir brausen mit 80 Sachen durch die Stadt, vorbei an einer Polizeistreife und überholen bei einer doppelten Sperrlinie. 👍 Am Check-in ist eine Mega-Schlange. Zum Glück nur für Flüge in den Süden und so bin ich nach nur 15 Minuten fertig. Der Flieger hebt um 9:15 ab und ich komme nach einer Zwischenlandung in Mendoza um 13:30 in Salta an.

8 Gedanken zu „Buenos Aires“

  1. Hi Thomas, auch von mir alles Gute zum Geburtstag. Feier schön am anderen Ende der Welt. 😉 Und halte uns weiterhin so cool auf dem Laufenden.

    Lg Eldar

    1. Hallo Franz,

      das freut mich umso mehr, dass du auf meine Seite gefunden hast und dir die Beiträge und die Fotos gefallen.

      Ich bin neugierig: Wie hast du die Seite gefunden?

      Lg aus Punta Arenas

    1. Hallo Günther,

      ist in San Telmo aufgrund von Schlechtwetter vermutlich ausgefallen. In Mendoza habe ich aber eine Gruppe am Abend gesehen. Das war aber mehr Seniorentanzen. 🙂

      Lg aus Puerto Natales

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