Anreise nach Ägypten

Nach längerer Reiseabstinenz bin ich wieder auf Achse. Ägypten wurde diesmal als Reiseziel auserkoren, da die kurzfristigen Flüge erschwinglich sind und ich immer schon die Pyramiden und Grabkammern sehen wollte. Ok, ein bisschen Rotes Meer darf natürlich auch nicht fehlen.

Anreise Hurghada

Nach zwei anstrengenden Nächten mit viel Arbeit schnappe ich direkt nach dem letzten Meeting die vorbereiteten Rucksäcke und starte zu Mittag mit dem Bus zum Bahnhof. Schon jetzt macht sich ein mega entspanntes Feeling breit. Hmmm, Flashback zur Weltreise? Am Bahnhof dann der obligatorische Gang zum Leberkas Pepi. 😁 Kaum sitze ich im Railjet, gratuliert mir ein Mann zum schlauen Vordrängeln. Äääh, mir ist nicht bekannt, dass beidseitiges Anstellen an der Tür gesellschaftlich nicht anerkannt ist. Vor allem, wenn da schon jemand steht. Falls ja, dann machen das so ziemlich alle falsch. 🤪 Egal, ich lasse mir die gute Stimmung nicht versauen. Während der Fahrt direkt zum Flughafen Wien hole ich den Schlaf der letzten Tage nach und döse vor mich hin. Am Flughafen dann das unauffällige Prozedere bis zum Gate, von wo aus wir mit einem Bus zum Flugzeug gebracht werden. Ich steige als erster aus, gehe gleich die Treppe hoch und betrete das erste Mal in meinem Leben als erster Passagier das Flugzeug. Nicht einmal jemand von der Crew steht zur Begrüßung am Eingang. Cool. Ich werde etwas verdutzt angeschaut und zu meinem Sitzplatz gebracht. Nice! Nachdem alle Fluggäste an Bord sind, setze ich mich in eine freie Reihe, denn der Flug ist nur zu ca. 25 % gebucht. Wie ich später erfahre, meiden aktuell viele Touristen Ägypten wegen des Krieges im Gaza Streifen. Gegen sieben Uhr heben wir ab. Ausgebreitet auf die ganze Sitzreihe pfeife ich bis zum Landeanflug. 

Sanft, aber etwas schräg landen wir in Hurghada. Verhaltener Applaus. Die Außentemperatur liegt bei angenehmen 20 Grad. Das Visum ist schnell besorgt und auch die Passkontrolle geht flott vonstatten. Ein Stück weiter werden wir vom Weihnachtsmann begrüßt. In Ägypten? Ja, 20% der Bevölkerung sind Christen und auf einem internationalen Flughafen gehört das ohnehin zum Pflichtprogramm, oder so. Ein Stück weiter bei den Gepäckbändern gibt es alles was ich brauche: meinen Rucksack, einen Bankomaten und eine Sitzbank ohne Armlehnen zum Warten auf meinen Flug nach Kairo. Zuerst gibt es aber noch etwas zum Essen. Nach einer Weile kommen zwei Männer und fragen mich, ob ich auf jemanden warte. Jp, auf den Flug nach Kairo um sechs Uhr. Kein Problem. Aber kaum habe ich mich für ein Nickerchen gerichtet, bitten mich zwei andere Männer, durch die Sicherheitskontrolle und aus dem Terminal zu gehen. Grrr. Zumindest gibt es gleich draußen ein riesiges Angebot an SIM-Karten und das Terminal für die Inlandsflüge ist direkt nebenan. Leider ist es geschlossen und es gibt nur Platz zum Sitzen. Mist. 

Weiter nach Kairo

Um kurz vor vier Uhr kommt Bewegung in die Mannschaft und nach der Sicherheitskontrolle kann ich einchecken. Der Mann am Schalter von Air Cairo will mein eTicket sehen. Kein Wunder, denn ich habe bei Egyptair gebucht. 🤦 Tja, Schlafmangel macht‘s möglich. Der Flieger hebt pünktlich um sechs Uhr ab, ich schlafe auf die Sekunde ein und werde erst bei der Landung in Kairo wieder munter. Beim Verlassen des Fliegers geht gerade die Sonne auf. Nice. 

Ankunft in Gizeh

Vor dem Flughafen wartet schon die Taxi-Mafia, die mit € 25 ins Rennen geht. Tja, Pech gehabt, denn hier gibt es Uber für nur € 8 und der Fahrer wartet schon. 😃 Kurz vor der Unterkunft in Gizeh biegt er von der Strecke ab und fragt jemanden nach dem Weg. Ein Mann hilft und fragt sich durch. Keiner weiß Bescheid. Nach mehrmaligem Hin und Her wird es mir zu bunt und ich rufe die Unterkunft an. Plötzlich haben sie die anderen auch „gefunden“, denn eine junge Frau wartet vor der Tür. Der hilfsbereite Mann hätte nun gern etwas Bakschisch. Ich zücke meine Geldtasche und geben ihm etwas Nun beschwert er sich, dass das zu wenig ist. Hallo, das ist Geld für ein komplettes ägyptisches Mittagessen. Der Chef der Unterkunft sagt mir am Telefon, dass ich ihm gar nichts geben soll und er spricht mit ihm. Es klingt nicht gerade nach einem netten Gespräch. Angefressen nimmt der vermeintliche Helfer das Geld und schiebt ab. Tja, wenn das kein mit dem Fahrer abgekartetes Spiel war. Vermutlich bekommt er draußen seinen Anteil, denn warum sollte er sonst noch hier sein? Willkommen im Land der Schlepper, Nepper und Bauernfänger. 

Beim üppigen Frühstück warte ich, bis das Zimmer fertig ist und quatsche mit Hossam, dem Bruder des Hausherren. Er ist Guide, Fahrer, kann aber auch Geld am Schwarzmarkt besorgen oder andere Touren vermitteln. Ich quatsche mit ihm, bis es fast Mittag ist und ich das Zimmer beziehen kann. Bei der Recherche, was ich heute noch in Kairo anstellen könnte, penne ich ein und werde erst um fünf Uhr wieder wach. Die Sonne ist gerade untergegangen. Ok, soviel zu den heutigen Aktivitäten in Kairo. 😁 Na dann eben für morgen planen. 

Um sieben Uhr geht es zum Abendessen mit Hossam, Ibrahim, dem Hausherren und Adam, seinem jüngsten Sohn. Es wird groß aufgetischt und alles schmeckt köstlich. Wir unterhalten uns super. Von der Dachterrasse aus sieht man sogar zur Sound & Light Show bei den Pyramiden. Hmmm, ob die ihr Geld wert ist? Vielleicht sehe ich sie mir ja beim Abendessen von einer näher gelegenen Dachterrasse eines Restaurants an. Zurück am Zimmer lege ich den Plan für morgen fest, schreibe am Reisebericht und begebe mich erst weit nach Mitternacht in die Horizontale. Schlaf hatte ich ja bereits. 😁

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