Kairo und die Pyramiden von Gizeh

Die Pyramiden von Gizeh 

Das Richten des frühen Weckers hat nichts gebracht, denn nur mit Mühe quäle ich mich aus dem Bett. Zu Fuß mache ich mich auf den Weg zum Eingang zu den Pyramiden. Hmmm, zusätzlich zum allgemeinen Eintritt, kaufe ich noch Tickets für zwei Grabkammern. Klingt ja alles sehr interessant. Um halb neun Uhr betrete ich nach einer schwindligen Sicherheitskontrolle das riesige Gelände der Pyramiden von Gizeh. Direkt vor mir die Sphinx und dahinter die weltberühmten Pyramiden. Wow. 

Noch sind nicht viele Leute unterwegs und so starte ich an der Sphinx vorbei hoch in Richtung Cheops-Pyramide. Davor aber noch schnell zum Grab der Hetepheres I. Über einen steilen, engen Gang geht es einige Meter hinunter zur Grabkammer. Dabei muss ich fast auf allen Vieren kriechen. Okay, damals waren die Leute zwar kleiner, aber so klein waren sie sicher auch nicht. 😁 Die Grabkammer ist nicht gerade spektakulär, dafür im allgemeinen Ticketpreis enthalten. Es ist unangenehm warm hier drinnen. Nachdem ich mich wieder ans Tageslicht gekämpft habe, geht es weiter um die Cheops-Pyramide herum. Hier sind schon deutlich mehr Leute, die mit Bussen angekarrt werden. Also schnell ein paar Stufen an der Pyramide hoch und in den nächsten engen Schlurf hinein. Diesmal geht es allerdings aufwärts zur Grabkammer. Und das ist sogar im Stehen möglich. 👍 Wenn auch die Grabkammer sehr unspektakulär ist, ist es dennoch faszinierend, dass sie bereits vor 4500 Jahren erbaut wurde. Nun geht es weiter zur Mykerinos-Pyramide und hinunter zur Grabkammer. An einigen Wänden sind sogar Malereien zu sehen. Cool. Wieder draußen angekommen, fragen mich mehrere “Kamelfahrer”, ob ich nicht zum Aussichtspunkt hoch möchte. Klar möchte ich, aber zu Fuß. Einer sieht das nicht recht ein und flucht oder schimpft mir noch nach. Na dann erst recht nicht. 

Durch groben Sand stapfe ich einen Hang hinauf, von dem aus die Pyramiden fast in einer Linie zu sehen sind. Immer wieder ziehen Touristen auf Kamelen vorbei. Durch den vielen Staub in der Luft ist es leider sehr diesig. Zum Sonnenuntergang muss der Ausblick aber der Wahnsinn sein. Am Rückweg suche ich den Eingang zur Mars Ankh Tomb. Hmmm, warum sind hier so wenige Leute? Ahja, die Grabkammer ist geschlossen. Warum hat man mir dann dafür ein Ticket verkauft? Tja, das werde ich den Typen am Schalter noch fragen. Zuvor steht aber noch die Sphinx auf der Liste. 

Am Ticketschalter sagt man mir, dass mein Ticket für eine andere Grabkammer gültig ist. Äääh, wie? Für die andere Grabkammer habe ich ebenfalls ein Ticket gekauft. Da es aussichtslos erscheint weiter zu streiten und nur um ein paar Euro geht, gehe ich zurück ins Hotel und frage nach einem Late Breakfast. Kein Problem. Cool, und das zu Mittag. 👍 

Kairo

Am frühen Nachmittag düse ich mit einem Uber nach Kairo zur Zitadelle von Saladin, wo es zuerst den Hügel hinauf zur Muhammad-Ali-Moschee geht. Von hier hat man einen tollen Blick über ganz Kairo. Die Pyramiden kann ich leider nicht ausmachen, da es immer noch sehr diesig ist. Wie auch schon in einigen anderen Ländern, möchte jemand ein Foto mit mir. Diesmal ist es eine Gruppe Halbwüchsiger. Oki, warum nicht. Nun aber ab und die Moschee. Mit den vielen Lampen und den verzierten Kuppeln sieht das alles sehr schön aus. Im Innenhof wird gerade alles für eine Hochzeit aufgebaut. Hui, sieht das kitschig aus. 

Weiter geht es zum Polizeimuseum und der schönen Madrasa des an-Nasir Muhammed. Ein Stück weiter werde ich erneut als Fotomotiv gewünscht. Klar, das kriegen wir auch noch unter. Ich habe ja Zeit. Hinter einem Tor versteckt sich ein großer Platz vor dem Militärmuseum, das natürlich auch noch besichtigt werden will. Nach ein paar Räumen kommt in mir die Frage auf, wo die Menschheit heute stünde, wenn anstelle der vielen Kriege friedlich zusammengelebt werden würde. Hmmm, ob wir das jemals erfahren werden? 

Ich erkunde noch ein wenig die Umgebung und gehe zur Moschee zurück. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind immer noch in vollem Gange und am Platz vor der Moschee posiert gerade ein Hochzeitspaar vor dem Sonnenuntergang. Nice. Nun sind auch die Pyramiden in der Ferne auszumachen. Noch mehr nice. Anhand der Fotos im Internet möchte man ja glauben, sie stehen mitten im Nirgendwo. In Wirklichkeit sind sie direkt am Stadtrand von Gizeh, der mit etwas mehr als 4 Millionen Einwohnern drittgrößten Stadt Ägyptens. 

Nach der Runde geht es wieder hinunter zur Hauptstraße. Rush Hour. Kein Uber in der nächsten Zeit verfügbar. Nach zähem Verhandeln mit einem Taxler geht es zurück nach Gizeh. Kleiner Tipp: Es ist durchaus hilfreich, den Preis der Uber App den Taxifahrern zu zeigen. Damit holt man die aufgerufenen Mondpreise direkt auf den Boden der Realität. Freunde melden sich. Sie werden in den nächsten Tagen in Hurghada sein. Mist, da bin ich noch in Luxor. Hmmm, vielleicht wollen sie sich ja etwas Kultur ansehen? Oder ich plane ein wenig um. Mal sehen. Zurück in der Unterkunft stoppt mich Hossam ab. Er kann die zweitägige Tour in die Weiße und Schwarze Wüste zum gleichen Preis wie im Internet anbieten. Super. Zuschlag. Nachdem ich mich durch den Obstteller gefressen habe, der im Zimmer bereit gestanden hat, bin ich pappsatt und beschließe, im Hotel zu bleiben. Spät am Abend meldet sich jemand per WhatsApp zu der morgigen Tour nach Alexandria. Fahrer und Reiseleiter holen mich um sieben Uhr direkt vom Hotel ab. Super, alles geregelt. Gute Nacht. 

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