Amboseli National Park

Anreise

Mit einem Uber geht es zum etwas außerhalb gelegenen Nairobi Terminus, wo bei Ankunft mit einem Spiegel das Auto genau gecheckt wird. Als nächstes bin ich dran und dann ist das Gepäck in einer Linie aufzulegen. Auftritt Sprengstoffhund. Alles OK, ab zum Röntgen. Mein Leatherman ist nicht erlaubt, darf aber gegen ein kleines Trinkgeld doch mit. Ich soll ihn aber in der Jacke tragen. OK. Für das Ticket nach Emali muss ich meinen Reisepass vorzeigen, da die Nummer am Ticket vermerkt wird. Perfekt, nun habe ich alles. Vor dem Bahnsteig muss das Gepäck erneut durch das Röntgen und ich durch den Metalldetektor. Es piepst, ist aber egal. Am Bahnsteig fragt mich schlussendlich noch ein Polizist nach meinem Waggon. Was für ein Aufwand für eine Zugfahrt. 

Pünktlich um acht Uhr fährt der Zug los und entlang des Nairobi National Park sind Zebras, Antilopen und Waterbucks zu sehen. Mit stolzen 108 Sachen geht es nach Emali, wo wir ebenfalls exakt nach Fahrplan ankommen. Mit einem Boda Boda fahre ich in die Stadt, hebe Geld ab und frage bei einem Bus, ob er nach Kimana fährt. Ja, sogar jetzt. Super, also rein. Allerdings fährt er nur bis zum Bus Park, wo nun zwei Mechaniker gemütlich die Fensterheber reparieren. Gegen Mittag geht es los, immer auf den Kilimandscharo zu. 

Mit einem Boda Boda geht es über eine sehr schlechte Straße zum OldonyoMusa Camp. Wie sich schnell herausstellt, ist es nur für Selbstversorger ausgerichtet. Gut, dass ich noch den Couscous aus Chile dabei habe, denn ansonsten müsste jemand nach Kimana fahren und Essen besorgen. Lt. Colin, der Dame vom Camp, ist der Kilimandscharo heute das erste Mal seit drei Wochen wieder ohne Wolken. 👍 Ich checke eine Tour in den Amboseli National Park und baue das Zelt etwas außerhalb vom Camp unter einer Akazie auf. Im Camp sagt mir Colin, dass gerade Zebras und eine Giraffe an meinem Zelt vorbei sind. Gemeinsam mit dem Sicherheitsmann nehmen wir Verfolgung auf und sehen nach kurzer Zeit die Giraffe genüsslich Akazienblätter fressen. Die Zebras finden wir nach Einbruch der Dunkelheit an einem Wasserloch. Gemütlich spazieren wir die Straße zurück. Ich bereite das Abendessen zu und begebe mich zum Zelt, wo schon ein Lagerfeuer brennt, um die Hyänen fernzuhalten. An manchen Stellen glitzert es, wenn das Licht meiner Stirnlampe auf den Boden trifft. Cool, das sind die Augen von Spinnen. Durch den permanenten Wind hat sich schon eine Schicht roter Sand im Zelt angesammelt. Mist, alles staubig. Ungern packe ich den Schlafsack aus, aber ohne ist es etwas zu kalt. Tagsüber packe ich ihn morgen aber wieder weg. 

Safari mit Panne

In der Nacht sind immer wieder Hyänen ganz in der Nähe zu hören, was den nächtlichen Gang ins Camp echt spannend macht. Um sechs Uhr sind weder Auto noch Fahrer da. Toll, das fängt ja schon gut an. Mit einer halben Stunde Verspätung kommt ein normales Auto für die Safari. Ich sage ihnen, dass ich nicht happy bin, da ich ein Safari-Fahrzeug erwartet habe. Aber was solls, ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr. Nachdem wir um sieben Uhr das Gate passiert haben, sehen wir Hyänen, Antilopen und Waterbucks. Hmmm, das Auto hört sich eigenartig an. Nach nur einer halben Stunde haben wir einen Platten. Aber kein Problem, denn der Fahrer wechselt “schnell” den Reifen. Jedoch sieht das Ergebnis gleich aus, wie vorher, da im Ersatzreifen keine Luft ist. Toll gemacht, Mr. Driver. Nun fährt er auch noch 200 m zu einer Kreuzung, bis auch der Ersatzreifen von der Felge rutscht. Äääh, geht’s noch? Fahrer und Guide telefonieren viel herum, aber es macht den Eindruck, als ob nichts weitergeht. Kommuniziert wird nur auf Anfrage. Es fahren jede Menge Safarifahrzeuge vorbei, glotzen, quatschen kurz, aber keiner hilft. Erst nach zwei Stunden nimmt ein netter Fahrer den Hirni samt den beiden Reifen mit. 

Isaack, mein Guide, und ich warten im Auto. Weitere zwei Stunden später fährt ein Auto mit Rangern einfach vorbei. Danke für die Hilfe! Etwas später kommen weitere Ranger vorbei, von denen einer aussteigt und sich beschwert, dass neben dem Auto zu viele Fußspuren sind (Aussteigen im Nationalpark ist verboten). Wie bitte? Wie wäre es mit Fragen, ob wir Hilfe benötigen? Nix, sie fahren weiter. 

11:14 Maasai-Kinder mit einer großen Herde Rinder queren die Straße. Eigentlich sind Nutztiere im Park nicht erlaubt, aber die Ranger können nichts machen, außer sie wieder zu verjagen. 
11:31: eine riesige Windhose zieht vorbei. 
11:44: heiß. 

Kurz nach zwölf Uhr kommt der Fahrer mit den Reifen und montiert einen davon. Trotzdem kommen wir nicht vom Fleck, da der Vollhonk einen großen Stein eingebaut hat, sodass dieser die Vorderachse blockiert. Also nochmal den Wagenheber raus, bevor wir endlich weiter können. Der beste Teil des Tages für eine Safari ist im A…. Bleibt nur, das Beste daraus zu machen und am Abend über den Preis zu verhandeln. Gut, dass ich noch nicht bezahlt habe. 

Durch die sehr trockene Savanne ziehen viele Windhosen, die den Staub relativ weit in Säulen hoch wirbeln. Sieht ziemlich beeindruckend aus. Nach einer Weile erreichen wir das Feuchtland, wo sich unglaublich viele Tiere auf engstem Raum drängen. Alle friedlich nebeneinander. Leider liegen auch viele Kadaver verendeter Zebras herum, die von einer Krankheit dahingerafft werden. Sehr oft riecht es nach verwestem Fleisch.

Wir fahren dem seichten See entlang, bis wir um drei Uhr den Observation Hill erreichen, von dem aus man einen tollen Überblick über den Nationalpark hat. 

Auf dem Rückweg sehen wir an einer Stelle viele Autos. Löwen? Nein, Elefanten, viele Elefanten. Sie queren direkt zwischen den Autos die Straße und gehen auf den Kilimandscharo zu. Wir beobachten sie lange, da einige durch die vielen Autos irritiert sind und zögern. Nach einer Weile meint Isaack, dass wir gleich Löwen sehen sollten, da die Zebras beunruhigt sind. Und tatsächlich. Eine Löwin kommt aus dem Bush. Etwas später noch zwei Männchen. Wir sind schon spät dran und fahren mit Vollgas zum Gate, welches wir 15 Minuten überfällig passieren. Normalerweise gibt es eine Strafe, den Rangern ist es aber egal. Vermutlich zu viel Arbeit, da alle Fahrzeuge zu spät aus dem Nationalpark fahren. Um kurz nach sieben Uhr sind wir zurück im Camp und ich verhandle den Preis der Tour. Schwierig, denn der Fahrer denkt, er hat alles richtig gemacht und es war Gottes Wille, dass im Reservereifen keine Luft war. Ich sehe das anders und es dauert über eine Stunde, bis wir uns einig sind. 👍 Nach einer Bucket Shower bei starkem Wind ist mir ziemlich kalt. Ich gehe zu Colin auf einen Tee, um mich aufzuwärmen und werde auf Ugali mit Kraut eingeladen. Einfach, aber gut. Wir unterhalten uns noch etwas über ihre Pläne für das Camp und dann gehe ich schlafen.  

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