Weihnachten in Assuan

Ziemlich müde quäle ich mich aus dem Bett und starte gleich hinunter in den „Garten“ zum Frühstück. Es gibt das gleiche Lunchpaket wie gestern. Naja, zumindest ist der Tee nicht schlecht. Mit einem Tuk-Tuk-Fahrer verhandle ich den Preis für eine Fahrt zur Marina. Er 150, ich 50. Nö. Ich gehe weiter und er dreht um. “50, okay!”. 😁 Am Eingang der Marina kaufe ich ein Ticket und werde von einer Asiatin angesprochen, ob wir uns ein Boot teilen wollen. Klar, das war auch der Tipp von David. Lee stößt auch noch zu unserer zusammen gefundenen Gruppe dazu. Ein Kapitän meint nur einzelne, private Fahrten. Hallo, wir kennen uns schon ewig. 😁 Nach extrem zähen Verhandlungen bringt er uns dann doch hinüber nach Agilkia Island. Wie auch die Tempel von Abu Simbel wurde auch der Tempel von Philae vom steigenden Wasser des Nassersee gerettet und hier neu aufgebaut. Mit seinen vielen Säulen und der Lage auf der Insel ist der Tempel sehr beeindruckend. Nach etwas mehr als einer Stunde tuckern wir wieder zurück zur Marina. Im Hintergrund die Staumauer vom weltbekannten Assuan-Staudamm.

Mit einem Tuk-Tuk lasse ich mich zum unvollendeten Obelisken fahren, wo mich zwei Securities herumführen. Im Anschluss spaziere ich über den Fatimiden Friedhof zum Nubischen Museum, vor dem ein LKW mit zwei eingebauten Bankomaten steht. Alter, wie geil. Die Ausstellungsstücke sind ganz interessant und es sind Bilder vom Umzug der Tempel von Abu Simbel zu sehen. Wow, was für ein Aufwand. 

Zu Mittag schlendere ich zum Nil und fahre mit einer Fähre hinüber zur Elephantine Island. Tja, die Fähren sind doch gut angeschrieben, ich bin gestern einfach nur daran vorbei gelatscht. 🤪 Kaum auf der Insel angekommen, sitze ich bereits auf der Terrasse von einem Restaurant direkt am Nil. Mit Wassermelonensaft und Tajin mit Kamelfleisch lasse ich es mir gut gehen. Satt und zufrieden mache ich mich auf, die Insel zu erkunden. Durch nubische Dörfer geht es auf die andere Seite der Insel bis zu einer Anlegestelle hinüber zu Kitchener Island, auf der sich ein Botanischer Garten befindet. Den lasse ich aber aus und gehe zurück und weiter zum Assuan Museum. Der Eintritt ist mir zu teuer, nur um ein paar Haufen Steine zu besichtigen. Außerdem habe ich gerade mehr Lust auf Chillen, weshalb ich mir einen Hibiskustee im Nubian House gönne. Mohammed, der das Haus 1991 gebaut hat, zeigt mir stolz seine Sammlung an alten Töpfen und anderen Krimskrams. Nicht ganz so spannend, dafür aber interessant, was er sonst so erzählt. Von einem Amerikaner erfahre ich, dass Teile des Nubischen Volken hier auf diese Insel umgesiedelt wurden, da ihr Land vom Nassersee überflutet wurde. 

Mit der Fähre fahre ich zurück nach Assuan und gehe Richtung Unterkunft. Nachdem ich mir ein köstliches und mega fluffiges Dattelgebäck organisiert habe, quatscht mich ein älterer Herr an. Er ist Physik- und Chemielehrer und möchte etwas Deutsch üben. Oki, why not. Wir unterhalten uns am Weg und zum Schluss gibt er mir noch seine Adresse, falls ich ihm Bücher schicken möchte. Zurück in der Unterkunft schicke ich Weihnachtswünsche in die Heimat, suche eine Unterkunft in Luxor und sage dem Taxifahrer für morgen zu. Der Videocall mit meinen Eltern funktioniert super und es geht ihnen gut. Perfekt. Meine Freunde melden sich aus Hurghada. Sie wollen sich aufs Baden und Schnorcheln und die Bars in den Resorts konzentrieren. Also nix mit Treffen. Auch gut, denn wir treffen uns ohnehin bald wieder. Der weitere Reiseverlauf wird also wie geplant durchgezogen. Ich bin aber noch am Überlegen, ob ich den Puffertag in Luxor verbringen soll, oder doch eher in Hurghada. Um flexibel zu sein, buche ich eine Nacht weniger, denn es sind ohnehin genügend Zimmer frei. Ich arbeite noch an den Fotos, gehe duschen und richte mein Gepäck für die morgige Weiterreise nach Luxor. 

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