Sucre 3.0

Anreise

Nach einer sehr kurzen Nacht stehe ich auf, gehe duschen und düse mit dem Taxi um neun Uhr in Richtung Flughafen. Am Weg kaufe ich noch Empanadas und Salteñas, von denen aber nur die Hälfte den Flughafen erreicht. Der Check-In Marke Oldschool ist schnell erledigt und auch die Sicherheitskontrolle geht flott, da sehr wenige Leute am Flughafen sind. Im Flieger fällt mir auf, dass alle Masken tragen und ich frage nach. Ja, ist im Flugzeug verpflichtend. Es ist ungewohnt, nach so langer Zeit wieder eine Maske zu tragen. Zwei Minuten zu früh heben wir ab und landen sanft um halb zwölf am Flughafen in Sucre. Ich schnappe mein Gepäck und nach wenigen Minuten geht es bereits mit dem Minibus ins Zentrum. Mit einem Taxi fahre ich weiter zu Nelfi und Konsorten. Es gibt eine herzliche Begrüßung und sogar Toni, der Haushund, bellt nicht, sondern wedelt happy mit dem Schwanz. Nach einem Schwätzchen werde ich verköstigt und da Nelfi lernen muss, beziehe ich mein Zimmer, schlafe und sortiere Fotos aus. So gemütlich darf es gerne weitergehen. 

Sucre

Heute hole ich den Schlaf der letzten Nächte nach und schlafe bis um drei Uhr am Nachmittag. Das Mittagessen ist schon kalt, schmeckt aber trotzdem super. Klar, ist ja auch Fleisch und Knoblauch dabei. 😁 Am Nachmittag lerne ich, wie Humitas zubereitet werden. Nelfi hat dazu am Vormittag bereits Mais mit einem Stein gemahlen. Was für ein Aufwand. Darum gibt es die Teile auch nur einmal im Jahr. Den restlichen Tag wird gefaulenzt. 

Yotala 

Für heute steht ein Ausflug nach Yotala auf dem Programm. In dem kleinen Ort in der Nähe von Sucre, erholen sich hauptsächlich Leute aus Sucre. Mit einem Minibus geht es vom Mercado Campensio zum Hauptplatz von Yotala. Leider ist der Ort gerade eine Baustelle, da in den Gassen alles neu mit Steinen gemacht wird. Wir machen es uns am Ufer eines nicht ganz so tollen Flusses gemütlich und futtern anschließend am Plaza 6 de Agosto köstliches Chicharron und ein Fleischbrot. Bevor es wieder zurück nach Sucre geht, zischen wir noch ein Bier am Plaza 25 de Mayo. Mit einem Sack Empanadas für das Abendessen geht es wieder heim. Vom kurzen Anstieg zum Haus bin ich voll fertig und muss eine Runde schlafen. Ich bin definitiv nicht 100% fit. Entweder habe ich mich beim Flug von Hawaii verkühlt, oder es bahnt sich was an, denn ich habe auch Halsschmerzen. Zum Glück aber kein Fieber. 

Angeschlagen in Sucre

Die nächsten Tage fühle ich mich mau, da passt es sehr gut, dass ich nicht viel am Programm stehen habe. Um nur im Zimmer zu liegen und nichts zu machen, geht es mir aber zu gut. Da meine Weltreise in weniger als drei Wochen zu Ende ist und ich in weniger als einer Woche in der Antarktis ohne leistbaren Kontakt zur Außenwelt bin, ist es an der Zeit, mich nach einem fahrbaren Untersatz umzusehen. Zum Glück geht das heutzutage easy über das Internet. Das Wunschauto ist schnell gefunden und so schreibe ich einige Händler an. Zeit zum Feilschen. Das macht sogar über die Entfernung Spaß. Zwischendurch schlafe ich viel und komme sogar etwas dazu, mich um die Fotos zu kümmern. 

Als es mir wieder besser geht, fahre ich ins Zentrum, bringe meine Wäsche zur Reinigung, besorge Ersatz für mein defektes Ladekabel und lasse den Kaufvertrag für das neue Auto ausdrucken. Dann treffe ich mich mit Nelfi und wir kaufen den halben Mercado Central leer. 👍 Im Anschluss gibt es noch köstliche Sandwiches mit Chorizos. Mjami. Mit einer Torte bewaffnet machen wir uns auf den Rückweg. Zuhause angekommen, überreichen wir die Torte dem Geburtstagskind Mariela. Verkostung inklusive. Bei der Gelegenheit werde ich zur Hochzeit von Mariela und Marco eingeladen. Diese soll am 31.12.2024, ihrem Jahrestag, stattfinden. Wie cool ist das denn? 

Tags drauf ist das Halsweh besser und ich fühle mich wieder fit. Also auf zum Mercado Central auf Api und gebackenen Teig. Mjami. Wir kaufen noch Obst, holen meine Wäsche aus der Reinigung und kaufen bei einer fliegenden Händlerin Kirschen. Plötzlich biegt sie mit Sack und Pack ab. Die Polizei ist im Anmarsch. 😃 Zuhause gibt es köstliches Mittagessen und am Nachmittag komme ich sogar dazu, Fotos auszusortieren. Am Abend dreht es mich allerdings wieder zusammen. Zum Glück habe ich aber kein Fieber. Ich bekomme Tee mit einer ordentlichen Portion Honig aus der dezenten Drei-Liter-Flasche. 🙂 Dann wird früh geschlafen. 

Reisetauglich durch Wunderspritze

Als ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich schwach und meine Mandeln sind angeschwollen und eitrig. Mist, heute Nachmittag starten meine Flüge nach Ushuaia von wo aus in zwei Tagen die Reise in die Antarktis startet. Das kann ich mir vermutlich abschminken. Also nix wie ab zum Arzt, ins bestens bekannte Krankenhaus IPTK. Netterweise begleitet mich Nelfi wieder. Hmmm, das hatten wir doch schon. Der Onkel Doktor stelle ein ewig langes Rezept zusammen und wir besorgen alles in einer Apotheke ums Eck. Mit Tabletten und einigen Ampullen geht es zurück ins Krankenhaus. Eine Ärztin fragt mich, ob ich allergisch auf Penicillin bin. Nö, nix dass ich wüsste. Zur Sicherheit tropft sie mir einen Tropfen ins Auge. Sollte ich allergisch sein, würde es sich ganz schnell röten. Alles OK. Sie zieht die insgesamt drei Ampullen in einer einzigen großen Spritze auf und jagt sie mir in den Allerwertesten. Autsch. Ich habe das Gefühl, mir wächst eine dritte Arschbacke. Der Arzt meint, dass es mir damit am Nachmittag deutlich besser gehen soll und ich ohne Probleme reisen kann. Na dann hoffe ich mal das Beste. Anstrengend wird es aber sicher werden, da die drei Flüge bis nach Ushuaia insgesamt 18 Stunden dauern werden. Das Ganze über Nacht mit wenig Schlaf. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was mich tatsächlich auf dieser Reise erwartet. 

Wieder zurück, gibt es Frühstück und ein paar Tabletten, die mich ebenfalls wieder aufrichten sollen. Zuerst ist aber noch Schlafen angesagt. Nach zwei Stunden kommt bereits das Mittagessen auf den Tisch. Wie immer schmeckt es voll gut. Mein Hunger ist überschaubar, aber dennoch esse ich einiges, um wieder zu Kräften zu kommen. Im Anschluss packe ich mein Zeug. Schön langsam kommt wieder Energie in meinen Körper.  

Ich verabschiede mich von allen und Nelfi begleitet mich noch zur Straße. Wir verabschieden uns und mit einem Taxi geht es zum Flughafen. Am Weg halten wir kurz um Empanadas zu kaufen und nach einer Stunde erreichen wir um vier Uhr den kleinen Flughafen. 

Resumee

Tja, mein Plan, in Sucre nicht viel zu machen, ist aufgegangen. Leider war aber nix mit Erholung, da ich eher krank als gesund war. Schön war’s trotzdem und es gibt auch nicht viel Arbeit mit dem Aussortieren neuer Fotos. 🙂

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