Flug Honolulu und weiter nach Los Angeles
Der Wecker bimmelt um fünf Uhr. Ich packe zusammen und rufe ein Uber. Vielmehr ich versuche es. Keine Fahrer verfügbar. Shit. Ich kann ja leider nicht telefonieren und im Hostel ist niemand, der ein Taxi rufen könnte. Mist. Wäre besser gewesen, gestern schon fix ein Taxi zu bestellen. Also raus auf die Straße und Auto stoppen bzw. auf den Bus warten. Viele Leute fahren mit ihren bulligen Trucks und Pickups in die Arbeit, aber niemand bleibt stehen. Klar, es ist noch stockfinster. Da ich auch kein Internet mehr habe, hüpfe ich nach einer halben Stunde über die Straße zur Unterkunft und rufe erneut ein Uber. Nix. Ich checke ein paar Telefonnummern von Taxis und bitte einen Mann in einem Geschäft anzurufen. Nix. Also wieder Daumen raus. Nix. Eine junge Frau baut gerade die Aufsteller für ihren Saftladen auf. Also ein echter Saftladen. Da wird tatsächlich Saft verkauft. 😁 Sie ruft mir netterweise ein Taxi auf meinen Namen, welches um sieben Uhr da sein soll. Ob sich das mit dem Flug um halb neun Uhr noch ausgeht? Naja, Hawaiian Airlines fliegt eh jede Stunde, sodass sich mit dem nächsten Flug der Anschlussflug nach Los Angeles auch noch ausgehen sollte. Gut, dass ich genügend Puffer eingeplant habe.
Kurz vor sieben Uhr kommt ein Auto und der Fahrer fragt nach meinem Namen. Super, das Taxi ist früher hier. Ich steige ein und wir fahren los. Schnell stellt sich heraus, dass es ein Uber ist. Meine Anfrage war noch immer am Laufen. Gut für mich, schlecht für das Taxi. Sorry. Schlechtes Karma für mich. Gut, dass ich immer Anhalter mitgenommen habe. So habe ich etwas Transport-Karma übrig. 🙂 Wir halten kurz vor einem geschlossenen McDonalds, um das WLAN zum Bestätigen der Fahrt zu nutzen. Fehlanzeige. Also weiter. Der nette Fahrer meint, dass sich der Flug ausgeht und fragt, wie mein Morgen so war. Tja, bescheiden. Ich erzähle ihm vom erfolglosen Autostoppen und dem langen Warten im Dunkeln. Wir unterhalten uns schon eine Weile sehr gut, bis mir auffällt, dass er sehr kurze Beine hat und mit der Hand und einem langen Hebel die Pedale bedient. Kurz bevor wir zum Flughafen abbiegen sagt er mir, dass Uber eine geringe No-Show-Gebühr verrechnen wird, da wegen dem fehlenden WLAN die Fahrt nicht bestätigt werden konnte. Er fährt mich aber einfach so zum Flughafen, da ich so einen bescheidenen Start in den Tag hatte. Wow, wie nett ist das denn? Dann meint er noch, dass wir direkt beim Eingang am “blue square” Parkplatz parken können. Es hat kurz gedauert, bis ich überrissen habe, was er meint. 😃 Kurz nach halb acht Uhr erreichen wir den Flughafen, ich verabschiede und bedanke mich und gehe zum Self-Check-In, der meine Kreditkarte für das Gepäck verweigert. Na dann eben ab zum Schalter, wo alles easy-cheesy läuft. Bei der Sicherheitskontrolle wird natürlich wieder das Salz begutachtet. “Never seen salt like this before!”. Naja, so außergewöhnlich ist es auch wieder nicht. 😃 So, jetzt muss noch eine super Bewertung für den extrem netten Uber-Fahrer her. Leider geht das nicht, da ich die Fahrt offiziell nie gemacht habe. Mist, da ärgert mich jetzt.
Mit nur minimaler Verspätung heben wir ab und so wird aus einem bescheidenen, doch noch ein toller Morgen. Tja, so schnell kann sich das ändern, wenn man die richtigen Menschen trifft. Nach einer halben Stunde landen wir mit einem den Magen aushebenden Hüpfer in Honolulu. Wieder einmal muss ich über den ganzen Flughafen zum anderen Terminal latschen. Der Bereich von United ist natürlich der letzte vom Gebäude. Und auch hier funktioniert der Self-Check-in nicht, da Dokumente für die Einreise nach Bolivien geprüft werden müssen. Also ab zum Schalter. Hoffentlich gibt es keine Probleme mit dem Ticket des bankrotten Online-Reisebüros. Alles OK und mit drei Boardingkarten gehe ich weiter zur Sicherheitskontrolle. Das Salz wird sofort als Salz erkannt, jedoch ist das Glas mit der Erdnussbutter zu groß. Aufstriche werden nämlich als Flüssigkeiten klassifiziert und davon sind bekanntlich nur 100 ml erlaubt. Wieder etwas gelernt. Wenn ich will, kann ich zurückgehen und sie essen. “Ist es auch OK, wenn ich sie aufs Toastbrot schmiere?” Ja, kein Problem. Ahja. Eine nette Frau eskortiert mich zurück ins Freie, wo ich mir jede Menge Brote schmiere. Ein kleiner Vogel, der sich in einer Schnur verheddert hat, setzt sich neben mich. Leider lässt er sich nicht fangen, um ihn zu befreien. Na dann gibt es zumindest etwas Brot.
Sicherheitskontrolle die Zweite. Diesmal ist alles OK, nicht einmal das Salz interessiert jemanden. Auch gut. An einem der letzten Gates vom ganzen Flughafen herrscht Zwangsbeschallung mit Hula-Musik, bis die Ohren bluten. Allerdings immer noch weniger nervig, als das elende Gefiedle am Flughafen von Lima. Da ich voll müde bin, stelle ich mir zur Sicherheit einen Wecker, brauche ihn aber nicht. Dafür verschlafe ich im Flieger den Start. Warum auch nicht. 😃 Nach einem ruppigen, aber sehr produktiven Flug mit viel Text für den Blog, landen wir gegen acht Uhr am Flughafen LAX in Los Angeles. Das Teil ist riesig und nicht gerade übersichtlich, da auf den Monitoren nur Flüge von diesem Terminal angezeigt werden. Meiner ist nicht dabei. Da ich viel Zeit habe, vertrete ich mir die Beine und checke online die Webseite von Copa Airlines, wo sogar das Terminal angezeigt wird. Super. Ich latsche zum Terminal B Tom Bradley, wo nun auch mein Flug gelistet ist. Ab zum Gate und warten.
Flug Panama City und weiter nach Flug Santa Cruz
Sogar beim Boarden werden noch einmal all meine Dokumente kontrolliert, bevor es in den Flieger geht. Kurz nach ein Uhr in der Nacht heben wir ab. Ich sitze am besten Sitzplatz, den es gibt. Ganz hinten am Gang direkt neben dem Klo, wo mir im Minutentakt jemand seinen Hintern ins Gesicht hält, oder mich anrempelt. So ist natürlich nix mit Schlafen, obwohl ich ziemlich müde bin. Nach einem Film schlafe ich ein, kurz darauf werden aber wieder alle wach, da es Zeit für das Frühstück ist. Naja, immerhin Frühstück. Im Anschluss finde ich doch noch etwas Schlaf, werde aber um zehn Uhr unsanft durch die Landung in Panama City aus dem Schlaf gerissen.
Nachdem ich mir ein wenig die Beine vertreten habe, vertreibe ich mir die Wartezeit mit 2048 und schreibe etwas für den Blog. Die Anzahl der Leute, die laut am Handy horchen, ist wieder hoch. Welcome back in Lateinamerika. Obwohl auf Spanisch, verstehe ich von den Durchsagen Null, da sehr schnell gesprochen wird. Ich finde mich aber trotzdem zurecht. Der letzte meiner Flüge nach Santa Cruz de la Sierra hebt mit über einer Stunde Verspätung ab. Wieder einmal werde ich spät am Ziel ankommen. War ja klar. Der Flug ist alles andere als entspannend, da ein Kleinkind permanent laut und schrill kreischt. Dafür schmeckt aber das Fleischlaibchen mit Erdäpfelpüree voll super. Kein Dings ohne Dings. Landung um kurz nach zehn Uhr.
Der Stempel kommt in den Reisepass, das im Flieger ausgefüllte Zollformular ist abzugeben und es geht durch die Sicherheitskontrolle. Um elf Uhr ist alles erledigt und ich schreibe den Typen von der Unterkunft an. Niemand meldet sich. Anruf per WhatsApp. Keiner geht ran. Wie ich es hasse um diese Uhrzeit. Na dann mal die alte SIM-Karte aufladen und klassisch anrufen. Nach einer halben Stunde erreiche ich endlich den Typen von der Unterkunft. Der Fahrer soll in einer Viertelstunde da sein. Super, dann geht sich noch ein Stück Pizza aus. Das muss jetzt sein. Und sie schmeckt ausgezeichnet. Der Taxifahrer, der natürlich mit reichlich Verspätung aufkreuzt, bestätigt, dass Busfahren rund um Santa Cruz de la Sierra aktuell nicht sicher ist. Also alles richtig gemacht.
Gegen halb eins erreiche ich hundemüde die Unterkunft. Ich quatsche noch etwas mit dem Vermieter, der mich auf ein Bier einlädt. Easy, bei dem Zimmerpreis. Auch das gratis Taxi. 😁 Ich werke noch etwas und richte mich gegen drei Uhr zum Schlafen. Leider bin ich null müde. Kein Wunder, auf Hawaii ist es gerade einmal neun Uhr Abend.