Valle Sagrado

Tag 1: Ollantaytambo, Salineras de Maras, Maras

Kurz vor sieben Uhr hüpfe ich aus dem Bett und mache mich auf den Weg zu den Colectivos nach Ollantaytambo. Hier herrscht ein heißer Kampf um die Passagiere, da wird schon einmal geschubst. Die Fahrgäste sind Ware. Während sich der Minibus nur langsam füllt fahren drei Autos in die gleiche Richtung los. Nach knapp einer Stunde ist der Bus endlich voll und wir fahren aus dem Parkplatz. Da wir noch auf einen offiziellen Fahrer warten müssen, reißt einem Pärchen der Geduldsfaden und sie steigen aus. Nun steigen auch alle anderen Leute aus. Zum Glück fahren wir nach ein paar Minuten mit nur vier Passagieren los. Teilweise die gleiche Strecke, die auch der Zug fährt. Und tatsächlich kreuzt der Luxuszug Hiram Bingham vor uns die Straße.

In Ollantaytambo gibt es die Ruinen einer ehemaligen Inka-Stadt zu besichtigen. Und genau das mache ich. Keine Ahnung warum, aber es zaubert mich ganz schön her. Mandarinen, Kekse und eine Cola stellen mich wieder her, sodass ich zum gegenüber liegenden Pinkuylluna hinauf gehen kann. Cool, es ist gratis. Man muss sich nur registrieren. Von hier hat man einen tollen Blick auf die gegenüberliegenden Ruinen von Ollantaytambo.

Nach nur einer Minute Warten am Terminal fahren wir los und ich steige in Media Luna aus, wo ich mit meiner Wanderung beginne. Gleich zu Beginn komme ich an einem Haus mit Cuy-Zucht vorbei. Mit Fell sehen die kleinen Tierchen deutlich niedlicher aus. Der Weg führt von der Rückseite zu den Salineras de Maras, wo mir dennoch ein alter Mann auf der Straße den Eintritt abknöpft. Ich habe Glück, denn nach einer Weile kommt sogar die Sonne heraus. Nachdem ich mich sattgesehen habe gehe ich weiter. Es kommt wieder dieses Wie-Geil-Ist-Das-Denn-Gefühl auf, denn die Landschaft ist einfach atemberaubend.

Um Punkt vier Uhr stehe ich am Hauptplatz von Maras und nur fünf Minuten später esse ich köstliches Chicharrón. Dazu gibt es ein Getränk aus fermentiertem Mais, das säuerlich schmeckt und den Eindruck erweckt, als würde es mich nicht lange begleiten. Ich suche die Hospedaje aus der Beschreibung der Wanderung. Dieser ist belegt oder so, aber eine Dame bringt mich zu einer anderen Hospedaje. Genau zur richtigen Zeit, denn ich hatte mit dem Maisgetränk Recht. Ich korrigiere jede Menge Reiseberichte, checke Unterkünfte und sortiere Fotos aus.

Tag 2: Moray, Maras, Cusco

Um halb sieben Uhr gehe ich bei leichtem Regen aus den Dorf hinaus und bin schnell mitten in der Gegend. Ein Stück vor Moray beginnt es stärker zu regnen. Ich quatsche mit einem Straßenarbeiter, wie das Wetter wird. In zwei Stunden soll es besser werden. 👍

Um acht Uhr erreiche ich Moray, das Agrarlabor der Inka. Hier wurden früher unterschiedliche Anbaumöglichkeiten und Pflanzen auf kreisförmigen Terrassen ausprobiert. Ich gehe hinunter und schreibe etwas für den Blog, während ich den Regen abwarte. Als die ersten Gruppen ankommen setze ich meine Runde fort. Es ist trocken und etwas später kommt tatsächlich die Sonne raus. Ich schwächle etwas und gehe auf einen Choclo con Queso. Schmeckt sehr gut und die riesigen Körner geben Kraft.

Ich gehe zurück nach Maras, wo mir fast im Minutentakt Touristenbusse entgegen kommen. Gut, dass ich so früh da war. In Maras drehe ich eine Runde und esse Chicharrón am Hauptplatz. Heute ist eine andere Gruppe Frauen hier und es schmeckt nicht ganz so gut, dafür gibt es Anisschnaps als Verdauungshilfe. Ich gehe weiter zur Hauptstraße um Autos zu stoppen und nach nur fünf Minuten nimmt mich ein Touristentransport bis nach Urubamba mit, wo ich nach nur zwei Minuten mit einem Colectivo nach Pisac rausche.

Ich bin ziemlich KO und beschließe die Wanderung nicht zu machen, zumal die Fotos nicht so toll aussehen und der Ort gerade eine Baustelle ist. Mit einem anderen Colectivo geht es in einer dreiviertel Stunde zurück nach Cusco. Im Mercado San Pedro besorge ich Obst und Brot und gehe auf den obligatorischen Schokopudding. Am Eingang der Iglesia de San Francisco tanzt eine geschmückte Gruppe Männer. Im Juni findet fast jeden Tag ein anderes Fest statt. Das größte ist das Inti Raymi, bei dem der Sonnengott verehrt wird. Leider bin ich da schon weiter im Norden. Zurück im Zimmer recherchiere ich für Afrika und schlafe bald ein.

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