Routeburn Trek

Der frühe Wecker wird gekonnt ignoriert, dafür stehe ich um acht Uhr ausgeschlafen auf. Nach reichlich Frühstück geht es zum bereits bekannten Routeburn Shelter, von wo aus ich den auf drei Tage ausgelegten Routeburn Trek, einer der Great Walks von Neuseeland,  starte. Da einige Abschnitte laut Department of Conservation noch zu gefährlich sind, mache ich der Empfehlung folgend eine Tagestour und gehe solange es mir Spaß macht, oder ich zu einer der unpassierbaren Stellen komme. 

Zu Beginn geht es flach und relativ langweilig im Wald dahin. Zwar folgt der Weg dem schönen Routeburn River, jedoch hat man nur sehr selten einen Blick auf den Fluss. Nach einer Hängebrücke und vorbei an der Routeburn Flats Hut zieht der Weg etwas an und ich komme hinauf zur Routeburn Falls Hut, die an den gleichnamigen Wasserfällen liegt. Über einen guten Wanderweg geht es hinauf in Richtung Harris Saddle. Kurz vorher ist ein Schneefeld zu queren. Easy drüber, fertig. War das schon das “gefährliche” Schneefeld, von dem die Typen vom DOC gesprochen haben? Vermutlich ja. Kurz darauf kommt schon das Harris Saddle Shelter. Es geht gut dahin und ich beschließe, noch weiter zu gehen, lege aber gedanklich eine Uhrzeit fest, zu der ich definitiv umdrehe. Mal gucken, wie lange ich Lust habe. 

An einem Bach entsorge ich das chlorierte Stadtwasser und nehme etwas frisches Gebirgswasser mit. Am Rückweg werde ich die Flaschen voll machen. Mjam, frisches Gebirgswasser schmeckt einfach köstlich. An zwei Stellen ist der Weg ein wenig abgerutscht, aber auch das ist kein Drama. Das waren die Hangrutsche, welche ebenfalls von der DOC viel gefährlicher dargestellt wurden. Hmmm, mein ursprünglicher Plan wäre also möglich gewesen. Schade. Aber gut, die von der DOC wissen ja nicht, ob ein erfahrener Wandersmann anfragt, oder ein mit Flipflops bewaffneter Vollhonk. Ich gehe den schönen Weg weiter und komme zu einer Stelle, von der man bereits zum Ziel der zweiten Tagesetappe, der Lake Mackenzie Hut am gleichnamigen See sieht. Von hier wären es nur mehr 300 Höhenmeter hinunter. Ich entscheide mich aber für eine gemütliche Jause bei toller Aussicht und mache mich zur gedanklich festgelegten Zeit auf den Rückweg. Voll beladen mit frischem Gebirgswasser komme ich am Harris Saddle Shelter vorbei und nach der Routeburn Falls Hut geht es wieder in den Wald zum langweiligen Teil. Ich bin schon relativ KO und das Auf und Ab zieht sich. Da kommt der kurze Abstecher zu den idyllischen Forge Flat gerade recht. 

Etwas weiter ist der Routeburn Nature Walk mit der gleichen Zeit wie der Normalweg angeschrieben. Cool, eine Alternative zum Weg am Morgen. Tatsächlich ist der Weg länger, hat mehr Höhenmeter und die Informationen halten sich mit den drei Infotafeln auch in Grenzen. Um halb sieben Uhr bin ich endlich beim Auto und fahre zur Lake Sylvan Campsite, wo ich gestern schon war. Ich bin ziemlich zerstört, esse zu Abend und schaue eine Stunde einfach nur gerade aus, während mein Körper versucht, sich zu regenerieren.

2 Gedanken zu „Routeburn Trek“

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