Anreise
Um halb fünf Uhr werde ich von Gepiepe wach, das direkt an meinem Zelt vorbei piept. Klingt wie ein LKW, der rückwärts fährt. Vielleicht ein Vogel? Nachdem ich das Zelt abgebaut und gepackt habe, gehe ich zum Frühstück. Das Taxi ist ja, jedoch fehlen die Tickets für den Nationalpark der gestrigen Gruppe, ohne die es keinen gratis Transit gibt. Gestern war das Kreditkartenterminal “defekt” und sie mussten bar bezahlen. Quittung gab es jedoch keine. Hmmm, wo wohl das Geld geblieben ist? Mal in die Taschen der Ranger gucken. Joseph kommt und bringt Transit-Tckets. 👍 Um kurz nach neun Uhr fahren wir los. Die Trulli hat ihr Handy vergessen, also noch einmal zurück und dann noch nach Talek zum ATM, da sie pleite ist. Es geht wieder durch den Park, aber leider ist nicht viel zu sehen. In Narok wechsle ich in ein Matatu und fahre nach Naivasha weiter. Wir passieren die neue Eisenbahnstrecke von Suswa nach Nairobi. Rechts der Mount Suswa, links der Mount Longonot. An einer Stelle stehen sechs Leute im Abstand von 400 m, die mitfahren wollen. Die letzten drei innerhalb von nur 100 m. Keinen Schritt zu viel machen.
In Naivasha angekommen, geht es mit dem nächsten Matatu weiter zum Fischerman’s Camp am Lake Naivasha. Nach dem Check-In baue ich das Zelt nahe dem Elektrozaun auf, der hoffentlich die Nilpferde in der Nacht draußen hält. Ich spaziere noch eine Runde zum Lake Naivasha und im Anschluss in den Ort, wo ich Mutura, gegrillte Blutwurst, und gegrillten Mais esse. Zurück im Camp setze ich mich ins Restaurant auf ein kühles Tusker und köstliches Gemüsecurry. Beim Zelt treffe ich Noah und Salomé wieder, die gestern schon angereist sind. Wir gehen ins Restaurant und quatschen über die Tour zum Mount Kenia, die wir gemeinsam machen wollen. Nur wenige Meter von der Terrasse entfernt grasen friedlich ein paar Nilpferde. Nur gut, dass sie nicht wissen, dass im Zaun kein Strom ist. 😁 Kurz vor Mitternacht geht es zurück zu den Zelten. Ich bin müde und schlafe.
Mount Longonot
Heute ist wieder einmal körperliche Betätigung angesagt. Erklärtes Tagesziel: der Mount Longonot. Mit Matatus fahre ich nach Longonot und kaufe etwas Brot und Kekse. Nach einem halbstündigen Marsch treffe ich am Gate vom Mount Longonot National Park ein, bezahle den Eintritt und wandere los.
Es geht ziemlich gemütlich bergauf, jedoch bin ich etwas eingerostet. Zebras und Antilopen grasen gemütlich in etwas Abstand zum Weg. Nach einer Stunde erreiche ich den Kraterrand, wo ich auf das holländische Pärchen aus dem Greenwood Safari Camp treffe. Sie sind unschlüssig, ob sie den Krater umrunden wollen, entschließen sich dann aber doch dafür und wir gehen gemeinsam. Es geht gemütlich dahin, nur das letzte Stück zum höchsten Punkt ist steil und mit hohen Stufen aus Sandsäcken angelegt. Die Aussicht über den Krater und den Lake Naivasha ist super und auch zum Hell’s Gate National Park mit seinen Rauchsäulen sieht man gut. Wir machen Pause, essen ein wenig und gehen immer entlang des Kraterrandes weiter. Linda erzählt, dass der Blick von hier oben die Inspiration zu manchen Szenen aus dem Film “König der Löwen” war.
Nach insgesamt drei Stunden sind wir mit der Runde fertig und gehen gemütlich zurück zum Gate. Die beiden nehmen mich noch zur Abzweigung mit, wo ich nach kurzer Wartezeit mit dem Bus ins Camp fahre. Um vier Uhr komme ich im Camp an und schlafe eine ausgedehnte Runde. Am Abend zieht es mich wieder auf Vegetable Curry und Bier ins Restaurant. Ich arbeite am Blog und gehe früh schlafen.
Angeschlagen am Lake Naivasha
Als ich munter werde, fühle ich mich schwach. Immer wieder schlafe ich ein, bis ich schließlich gegen Mittag aufstehe und noch ein wenig herum lungere. Hunger. Im Restaurant bestelle ich zur Stärkung Pizza. Der Steinofen wird jedoch erst nach einer halben Stunde angeheizt. Hmmm, hätte man auch gleich machen können. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde kommt endlich die Pizza hinein und wird nur fünf Minuten später serviert. Hatte nicht gedacht, dass sie so gut schmeckt. Lediglich der Teig könnte mehr Salz vertragen. Aber hier in Ostafrika wird meist ohne oder mit sehr wenig Salz gekocht.
Nach zwei Stunden gehe ich wieder ins Zelt, werfe eine Tablette ein und schlafe oder lungere herum, bis ich am Abend auf ein Butternut-Kürbis-Süppchen ins Restaurant schlendere und Fotos aussortiere. Heute sind vier große und zwei ganz kleine Hippos vor der Terrasse und grasen friedvoll vor sich hin. Ich bin immer noch nicht hergestellt und gehe früh schlafen. Der Mount Kenia hat sich somit erübrigt. Schade.