Lumpitag am Marfells Beach
Nachdem ich meine Vorräte aufgestockt habe, buche ich eine Whale Watching Tour in Kaikoura für morgen Nachmittag und mache mich auf den Weg. Als ich die Ostküste nach Süden entlang fahre, sehe ich ein Schild zum Marfells Beach und der gleichnamigen Campsite. Hmmm, die könnte ich mir ja ansehen. Die Bewertungen in meiner App klingen verlockend und so fahre ich den Lake Grassmere entlang und erreiche am frühen Nachmittag das Camp, das direkt am Meer liegt. Sogar die Nordinsel ist zu sehen. Und da es so gemütlich ist, schnappe ich ein Bier und schreibe ein wenig. Hier ist es echt nett. Hmmm, ich könnte doch einfach hier bleiben und erst morgen nach Kaikoura zur Tour fahren. Zeit genug. Beim Recherchieren nach einer besseren Alternative entdecke ich einen Leuchtturm gleich in der Nähe. Cool, da fahre ich später hin. Zuerst erkunde ich aber noch die Umgebung. Der Strand ist nicht soooo spannend und so mache ich mich auf zum Leuchtturm. Vielmehr versuche ich es, denn beide Straßen führen über Privatbesitz und sind gesperrt. Zurück im Camp esse ich zu Abend, chatte mit Freunden zuhause und mache einen bedeutenden Schritt beim „Das-Bier-muss-weg“-Programm, wobei ich einen Teil des Weins ebenfalls mit einfließen lasse.
Whale Watching in Kaikoura
Passend zum gestrigen Lumpitag schlafe ich lange und fahre nach einem leichten Frühstück direkt zu Whale Watch Kaikoura in, wer hätte es geglaubt, Kaikoura. Die Dame am Schalter sagt mir, dass aufgrund des bescheidenen Wetters die Tour abgesagt werden könnte. Genaueres wisse man aber erst kurz vor der Tour in zwei Stunden. Auch Ok. Ich vertreibe mir die Zeit mit der weiteren Planung und bin um kurz vor ein Uhr wieder am Schalter. Die Tour findet statt, es soll aber etwas Wellen geben und das Risiko von Seekrankheit ist hoch. Egal, her mit dem Ticket. 😁 Mit einem Bus werden wir zum Hafen gebracht und fahren mit einem großen Katamaran hinaus aufs Meer. Es ist durchaus wellig und die ersten fächern sich schon Luft zu und beginnen sich grün zu färben. Wir stoppen und die Kapitänin sucht mit einem Hydrophon nach dem Klickgeräusch der Wale, das sie zum Orten der Beute machen. Auf geht’s in Richtung lautestem Signal. Nach insgesamt drei Durchgängen sehen wir Lazarus LNR100, einen Mighty Sperm Whale an der Wasseroberfläche. Klar, wo auch sonst. 😁 Die Wale verbringen um die zehn Minuten an der Wasseroberfläche, um ihren Körper für den nächsten Tauchgang mit Sauerstoff zu versorgen. Wir können beobachten, wie er sich ausruht und sogar ein paar Mal Wasser ausbläst. Wie auch andere Walarten, hat er nur ein Nasenloch auf der linken Seite. Ein letztes Mal taucht er ein wenig unter und wieder auf, bevor er sich steil nach unten aufmacht und dabei die Schwanzflosse in die Höhe streckt. Die Schwanzflosse ist auch das Haupterkennungsmerkmal der Wale, da diese bei jedem Tier unterschiedlich aussieht. Die Wale können bis zu zwei Stunden unter Wasser bleiben und jagen unter anderem auch Riesentintenfische. Etwas entfernt vom Boot springen Delfine aus dem Wasser. Einige kommen sogar zum Schiff und führen ihre Kunststücke vor. Auf der Rückfahrt sehen wir dann noch ein paar Fur Seals auf einem Felsen faul herumliegen. Was für ein Leben. 😁
Um vier Uhr sind wir wieder zurück und ich drehe eine kleine Runde im verschlafenen Ort. Laut der Frau am Schalter, war es während Covid fast wie eine Geisterstadt.
Ich fahre weiter an das Ende der nahegelegenen Halbinsel und sehe, dass hier eine Kolonie von Seelöwen lebt. Super, die wird auch noch besucht. Außer den vielen Seelöwen sind auch noch Unmengen an Seemöwen am Brüten. Dementsprechend laut ist es auch. Aber dennoch habe ich Spaß beim Beobachten der Tiere.
Es ist schon spät und es liegt noch eine lange Fahrt vor mir. Also mache ich mich schweren Herzens auf den Rückweg und fahre zurück nach Norden zur Whatamango Bay Campsite. Von hier ist es morgen nicht mehr weit nach Picton, von wo aus die Fähre auf die Nordinsel ablegt. Ich habe die riesige Campsite für mich alleine. Nur etwas später sehe ich zwei Leute mit Stirnlampe vorbeigehen.