Island Hopping nach Kauai

Heute ist bereits um halb acht Uhr Tagwache. Ich bin steif wie ein Brett. Es wird echt Zeit, wieder mit dem Trainieren zu beginnen. Nachdem das Zelt abgebaut und alles verräumt ist, düse ich im Regen in die Nähe vom Flughafen von Honolulu, tanke voll und treffe mich mit dem Vermieter des Autos. Die Rückgabe ist lediglich die Schlüsselübergabe. Fertig. Netterweise fährt er mich noch zum Terminal. 👍 Zeit für das Frühstück, bestehend  aus den Resten der Verpflegung. Also Erdnussbutterbrote. Happy, da voller Fett und Zucker gehe ich zum Self Check-In und durch die Sicherheitskontrolle. Wieder einmal habe ich eine volle Wasserflasche dabei. Und tschüss. Grrr, wie dämlich kann man sein? Gegen Mittag sitze ich am Gate und recherchiere noch etwas über Kauai. In meinem Kopf formt sich ein grober Plan. Perfekt. 

Fast pünktlich hebt das Flugzeug ab und kaum hat der Passionsfruchtsaft den Magen erreicht, beginnen wir schon mit dem Sinkflug und landen um halb zwei Uhr in Lihue, der nördlich gelegenen Insel Kauai, auch Garteninsel genannt und die älteste der hawaiianischen Inseln. Direkt beim Ausgang wartet bereits ein Shuttle von Turo und bringt uns zu einem Parkplatz, wo die Autos ausgefasst werden. Die meisten sind mit Zahlencode zu öffnen. Bei meinen ist die Tür offen und der Schlüssel liegt in der Mittelkonsole. Easy. Von der Vermieterin bekomme ich die Info, dass das Auto vor der Rückgabe in einer Waschanlage zu waschen und innen zu reinigen ist. Hmmm, das klingt nicht koscher. Ich frage lieber mal beim Support von Turo nach, ob das legitim ist. Dann kann ich der Dame immer noch sagen, dass ich diese Info gerne vor der Buchung gehabt hätte. 

Nachdem ich das Auto von außen und innen fotografiert und die Fotos in der App hochgeladen habe, düse ich los und zweige nach einem kurzen Stück zum Wailua Fall ab. Aber zuvor noch schnell zum 7-Eleven auf Pizza. Mist. Der Typ vor mir kauft die letzten drei Stücke. Grrr. Zum Glück dauert es nur ein paar Minuten, bis die nächste fertig ist. 👍 Der Wailua Fall gibt nicht besonders viel her und die Sicht ist mit vielen Pflanzen zugewuchert. Am Rückweg verpasse ich eine Abzweigung und muss der Straße folgen, bis ich wieder am Flughafen bin. Na da kann ich doch gleich persönlich nach einer Helicopter Tour fragen und brauche nicht anrufen. Cool, es ist noch ein Platz für einen „Doors Off“ Rundflug über die Insel frei und das sogar zu meinem Wunschtermin. Fensterplatz garantiert. Äääh, wie? Fenster ohne Türen? Egal. Gebucht und Geldbetrag auf der Kreditkarte geblockt. 

Wie auch schon auf Oahu, sind auffällig viele Ford Mustang unterwegs. Im Gegensatz zu Oahu aber auch voll viele Hühner. Also echte Hühner. Und das teilweise auch auf der Straße. Ich versorge mich wieder mit ein paar Vorräten und erreiche gegen sechs Uhr den Anahola Beach Park, wo ich zuallererst zu Abend esse. Dann spaziere ich eine Runde und erkunde den Platz nach guten Stellplätzen für das Zelt. Kaum beginne ich mit dem Aufbauen und die Plane liegt am Boden, beginnt es zu regnen. Grrr. Vor lauter “Schnell-Schnell” verdrehe ich das Gestänge und muss fast alles wieder abbauen. Mist. Kaum ist das Überzelt drauf, hört es auch schon wieder auf zu regnen. Echt jetzt? Also so richtig vom Wetter verarscht. Nun darf ich innen alles aufwischen und warten, bis es trocken ist. Ze fix. 

Leichtes Kopfweh plagt mich. Von einer Freundin habe ich einmal gehört, dass zwei Bier, wie eine Kopfwehtablette wirken. Also mache ich mich auf zur nächstgelegenen „Apotheke“ und besorge in Alu verpackte Medizin mit 8,1 Umdrehungen. 😁 Beim Rausgehen wird hinter mir die Tür zugesperrt. Glück gehabt. Mit dem Bier setze ich mich an den Strand, verziehe mich aber bald ins Auto, nachdem mich eine Gelse gestochen hat. Die Mistviecher gehen mir echt auf den Keks. Generell ist heute ein Tag an dem vieles nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle und mich jede Kleinigkeit auf die Palme bringt. Z.B. lässt sich der Kofferraum vom heute ausgefassten Auto nur durch einen Hebel im Inneren öffnen. Wem fällt so ein Schwachsinn ein? Dann bekomme ich noch eine Mail von meinen Kreditkarteninstitut, das meine Karte wegen einer verdächtigen Buchung für einen Hubschrauberrundflug gesperrt wurde und ich anrufen soll. Kein Problem, denn Anrufe nach Österreich sind in meinem australischen Roamingpaket inkludiert. Leider kommt keine Verbindung zustande. Gleiches Problem, wie schon in Honolulu? Im Zelt ist es warm und schwül und draußen gibt es Gelsen. Tja, Pest oder Cholera? Vermutlich bin ich so gereizt, weil ich das mit der Wasserflasche wieder einmal vergeigt habe. Ach ja, irgend so ein A. hat den Bass Vollgas aufgedreht, sodass es die Nadeln von den Bäumen bläst. Ich werke etwas am Laptop, aber es geht nichts weiter, da es so schwül ist. Wind kommt auf und es wird schlagartig kühl. So angenehm kühl, dass ich bereits um zehn Uhr vor dem laufenden Laptop einschlafe. 

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