Death Road Biking

Um halb acht werde ich abgeholt. Wir holen Ausrüstung und auf der üblichen Stadtrundfahrt noch andere Leute ab. In Cumbre angekommen legen wir die Ausrüstung an und bekommen eine Einweisung. Kalter Wind pfeift uns um die Ohren. Auf der neuen Asphaltstraße geht es los. Etwas vor mir fährt ein anderer Teilnehmer in ein Schlagloch und kommt ins Straucheln. Der Typ hinter ihm bremst und stürzt. Ich kann gerade noch stoppen. Pfuh, Schwein gehabt. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir Unduavi, wo wir Pause machen und den Eintritt bezahlen.

Mit dem Auto geht es in 15 Minuten weiter zum zweiten Teil, der eigentlichen Todesstraße. Früher sind auf ihr 200-300 Menschen pro Jahr gestorben. Sie ist eng und am Rand geht es steil hinunter. Ein Fehler beim Ausweichen oder ein Erdrutsch und das war’s. 2008 wurde eine neue, breitere Straße eröffnet, von der wir schon einen Teil gefahren sind. Heute fahren auf der Todesstraße nur mehr Mountainbiker und deren Begleitfahrzeuge. Die Straße führt ständig bergab und ist definitiv in keinem guten Zustand. Mit dem Mountainbike aber kein Problem. Wir werden so richtig gut durchgeschüttelt und es ist durchaus anstrengend permanent konzentriert zu fahren. Zum Glück machen wir immer wieder Halt um zusammen zu warten und die Aussicht zu genießen.

Nachdem wir die zweite Mautstelle passiert haben geht es noch ein gutes Stück hinunter, bis zu einer Asphaltstraße in der Nähe von Yolosa. Hier erreichen wir um drei Uhr das Ende der zweiten Strecke. Wir haben die Todesstraße überlebt. 👍 Von gestern 6088 m auf heute 1200 m runter, nicht schlecht. Hier ist es sehr warm und wir sind froh, die Ausrüstung ablegen zu können. Die Räder werden auf den Bus geladen und wir fahren in ein Hotel in der Nähe, wo es Mittagessen gibt. Man kann die Nähe zum Amazonasgebiet schon spüren. Die Luft ist feucht und alles ist saftig grün. Etwas weiter kommt man zum größten Koka-Anbaugebiet Boliviens. Ich setze mich zu zwei Burschen aus meiner Gruppe. Sie sind nicht gerade sehr gesellig, aber eine Katze leistet mir Gesellschaft und schläft auf meinem Schoß.

Auf der Rückfahrt schlafe ich eine Runde und werde erst wach, als es schon dunkel ist. Gegen acht Uhr steige ich bei einer Station der Teleferico Linea Naranja aus und probiere mein Glück mit dem Ticket. Nach zehn Minuten Überredungskunst lässt mich der ältere Herr passieren und ich fahre bis zu meiner Station, wo ich mir noch einen Schokokuchen gönne. Ein McMax Listo passt auch noch rein. In der Unterkunft suche ich füge nach Österreich, packe mein Zeug und gehe spät schlafen.

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