Vorbereitungen
Viel braucht es ja nicht für einen Roadtrip, aber ein Gefährt ist zwingend notwendig. Also gehe ich die kurze Strecke zu Sixt und um halb neun Uhr fahre ich mit einem weißen Toyota Corolla, der nur 7.000 km am Tacho hat, zum Hotel. Um nicht fürs teure Geld jeden Tag essen gehen zu müssen, kaufe ich noch Verpflegung bei ALDI und Coles gleich ums Eck. Ich hatte ja schon öfter Kontakt mit den Kollegen in Australien, aber in einer Filiale zu stehen ist natürlich ganz was anderes. Es ist interessant zu sehen, wie hier alles funktioniert.
Great Ocean Road
Gegen Mittag düse ich los, komme aber nicht weit, da mich Hunger plagt. Nach einer ausgedehnten Pause und dem Verkosten der gekauften Sachen erreiche ich Bells Beach, an dem sich einige Surfer herum treiben. Das Wetter ist wechselhaft, wie bei uns im April. Hallo Australien, es ist Sommer! Bei leichtem Nieseln komme ich zum Split Point Lighthouse und spaziere bei Sonnenschein den kurzen Weg entlang. Als ich eine halbe Stunde später zurück beim Auto bin, nieselt es wieder. April, April, der macht, was er will. Nachdem ich etwas zum Essen eingeworfen und ein Camp für heute gebucht habe, fahre ich weiter. Interessanterweise zeigt das Auto immer die aktuell gültige Geschwindigkeitsbegrenzung an, obwohl das Teil kein GPS hat. Hmmm, funktioniert vermutlich über die gleiche Kamera wie der Spurassistent. Jp, lt. Handbuch ist das so. Cool, falls man einmal ein Schild verpennt hat. Generell gefällt mir die Innenraumaufteilung nicht so gut, wie beim alten Modell in Neuseeland, da weniger Stauraum und ich fast oben anstehe. Ich bin schon gespannt, wie es sich schläft.
Der eigentliche Beginn der Great Ocean Road befindet sich in Torquay und ist durch einen Holzbogen markiert, durch den man hindurch fährt. Im Jahr 1919 begannen 3000 heimgekehrte Soldaten mit dem Bau der 243 km langen Straße, die von Torquay im Osten bis nach Allansford im Westen, meist entlang der australischen Südküste führt. Der erste Teilabschnitt nach Lorne wurde bereits 1922 fertiggestellt. Die gesamte Straße erst 1932.
Die weitere Route führt mich zum Memorial Arch, einem großen Felsbogen, durch den die Wellen hindurch gehen und am anderen Ende brechen. Ziemlich genial. Ein Stück weiter, kurz nach Lorne, fahre ich zum Teddy’s Lookout hoch, von dem aus man einen schönen Blick auf die Great Ocean Road hat. Ein Stück abseits der Great Ocean Road liegt mitten im Wald die Big Hill Campsite, die ich heute für mich alleine habe. Sehr cool. Ich richte mich im Auto ein und esse zu Abend. Der Shiraz um 2,90 AUD ist gar nicht einmal so übel, aber eine zweite Flasche werde ich wohl nicht kaufen. Das Pale Ale “North of Nowhere” wird auch gleich noch verkostet. Es schmeckt eher nach einem faden Lager als nach einem Pale Ale. Hmmm, da habe ich keine optimale Beute gemacht. Aus Mangel an Empfang arbeite ich bis spät an den Fotos und bringe gut was weiter. 👍