Noch bevor der Wecker bimmelt, werde ich vom ersten Tageslicht sanft aufgeweckt. Bestens erholt, gut ausgeschlafen und vor allem ohne Kreuzweh. Der Wagen hat die Vollerprobung mit Bravour bestanden. Nach ausgiebigem Frühstück mache ich mich bereits um halb acht Uhr auf den Weg durch das Hooker Valley. Es weht stürmischer Wind mit starken Böen. Die Hasen lassen sich davon nicht stören und hoppeln locker flockig in der Gegend herum. Gute Stimmung garantiert. Der Weg führt leicht ansteigend über insgesamt drei Hängebrücken dem Hooker Valley entlang. Alleine, ohne Guide und bei bestem Expedtionswetter wandern. Definitiv etwas, das mir in Afrika gefehlt hat. Als ich den Hooker Lake Viewpoint erreiche, tröpfelt es leicht. Nicht aber weil es regnet, sondern der starke Wind bläst das Wasser vom See ab und mir direkt ins Gesicht. Beim Fotografieren muss ich mich teilweise gegen die starken Böen stemmen und dennoch werde ich um einen halben Meter verblasen. Geil. Nach einer ausgiebigen Fotosession mache ich mich wieder auf den Rückweg. Auf einer der Hängebrücken erwischt mich eine heftige Bö und lässt diese so richtig schaukeln. Ein sehr schräges Gefühl, aber die Hängebrücke hat sicher schon heftigere Stürme überstanden. Auf halben Weg kommt mir die Völkerwanderung der Tagesbesucher entgegen. Nur gut, dass ich bereits so früh los bin. Nach dem Mittagessen bemerke ich, dass die neu erstellten Galerien unscharf sind. Da passt etwas nicht. Das muss ich mir später genauer ansehen. Der Jetlag macht mir immer noch zu schaffen, da ich ziemlich müde bin.
Nix da! Ich fahre ein paar Kilometer zum Parkplatz vom Tasman Glacier Viewpoint und starte meine Wanderung. Es geht relativ langweilig eine Schotterstraße entlang. Rechts die Moräne des Gletschers und dahinter der Lake Tasman, der jedoch nicht zu sehen ist. Also stapfe ich die Moräne hoch, um einen Blick auf den See zu erhaschen. Nicht schlecht die Aussicht. Also weiter. An der Husky Flat Gorge ist jedoch Ende Gelände, da der Graben extrem ausgewaschen ist und auf der anderen Seite der Weg weggespült wurde. Ich bin aber schon sehr nahe am Gletscher und habe einen guten Blick zur Abbruchkante des Gletschers, wo er in den See kalbt. Und tatsächlich höre ich ein paar Brocken ins Wasser fallen. Nach einer kurzen Pause mit Jause latsche ich den faden Weg wieder zurück zum Parkplatz. Hier sind noch weitere interessante Punkte ausgeschildert, die natürlich auch noch erkundet werden wollen. Von den Blue Lakes sind die ersten beiden grau, die nächsten beiden ausgetrocknet und nur der letzte ist tatsächlich blau. 😁 Nach stärkeren Regenfällen sieht das sicher anders aus. Vom Tasman Glacier Viewpoint aus sehe ich nicht nur bis zum Gletscher, ich kann sogar den Umkehrpunkt meiner Wanderung ausmachen. Cool. Cool ist auch der Wind, der hier bläst. Mein Bart steht fast waagrecht. Mir ist kalt, weshalb ich mit Hurra zum Tasman River gehe, um mich wieder aufzuwärmen. Bis auf die Jetty am Tasman Lake, ist alles erkundet, was es zu sehen gibt und ich fahre zurück ins Camp und esse zu Abend. Der Körper fährt runter und die Müdigkeit von Mittag macht sich bemerkbar. Powernap bis acht Uhr.
Ich stelle zwei Bier nach draußen und gehe das Problem mit den Galerien an. Hmmm, mal die unscharfen Galerien löschen. Ich schränke die Auswahl über die Suche ein, klicke auf “Alle selektieren” und “Löschen”. Leider wurden nicht nur die eingeschränkten Galerien gelöscht, sondern alle. Alle 500. Keine einzige ist mehr da. Fu… Wie heißt es so schön? Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Bis ein Uhr schaffe ich es immerhin, bei 26 von 122 Blogartikel die Galerien neu anzulegen. Ich stelle sogar noch einen Blogartikel online und schreibe den heutigen Reisebericht fertig. Dann ist aber Schicht im Schacht und ich richte alles für die Nacht.