Kirindy Forest

Heute geht es wieder früh los, denn die Piste ist schlecht. Der Rezeptionist fragt, ob wir ein Kind mitnehmen können. Klar, warum nicht. Nachdem der Typ vom Militär endlich eingetroffen ist, geht es mit der Fähre über den Manambolo und wir fahren im Konvoi weiter. Und siehe da, mit allen Autos hinter sich findet Bari das Gaspedal. Nix mit Auto schonen. In Belo sur Tsiribihina steigt das Kind aus und wir gehen Mittagessen. Mit der nächsten Fähre geht es über den Mania und weiter der Piste entlang. Wir passieren einen Baobab Forest und erreichen Kirindy Forest um halb vier Uhr. Zelten wurde aufgrund der “höchst gefährlichen” Fossa vom Management eingestellt. Bring ja auch kein Geld. Schade, wäre nett direkt im Wald. Naja, ein Dorm tut’s auch.

Hinter dem Restaurant tummelt sich eine Gruppe Red-Fronted Brown Lemur, die zwar hauptsächlich zum Trinken kommen, aber auch die Speisereste checken. Die possierlichen Tierchen machen dabei lustige Grunzgeräusche. Ich spreche noch einmal meinen Wunsch an, morgen direkt nach Manja zu fahren, aber das ist laut Bari definitiv nicht möglich. Wir finden aber eine Möglichkeit, einen Tag rauszuholen, indem wir direkt von Morondava nach Ifaty fahren. Ausgezeichnet.

Ich treffe auf Sam, eine junge Engländerin, die in Madagaskar als Spezialist für Wiederaufforstung arbeitet und wir unterhalten uns ein wenig, bevor wir um halb sieben Uhr zum Ausgangspunkt des Night Walks fahren. Gleich zu Beginn sehen wir Mouse Makis und Sportive Lemures mit ihren großen Augen. Etwas später Spinnen und den seinem Namen gerecht werdenden Great Head Geko. Was, wenn der Kopfweh hat? Den mit 30 g kleinsten Lemuren, den Berthe’s Mouse Lemure, sehen wir leider nicht. Zurück in der Lodge setze ich mich zu Sam zum Abendessen und wir quatschen über ihre Projekte. Echt interessant. 

Um elf Uhr ist noch ein Night Walk. Zu dieser Zeit sollen die Jumping Rats am aktivsten sein. Ich bin hundemüde, aber interessiert. Hmmm, abwarten. Als um halb zwölf die Leute kommen, entschließe ich mich spontan mitzugehen. Wir fahren ein Stück und gehen los. Direkt zu den Löchern der Jumping Rats. Leider nichts zu sehen. Wir sollen warten, während der Guide eine Runde dreht. Nun stehen wir eine halbe Stunde im Wald, nur das Licht vom ziemlich hellen Mond. Er kommt zurück und lehnt sich kommentarlos gegen einen Baum. Nach fünf Minuten fragt ein Einheimischer was wir nun machen. Die anderen hat der Guide vorab informiert, dass es sehr unwahrscheinlich ist, die Jumping Rats bei Vollmond zu sehen. Ich hatte die Info nicht. Wir beschließen, nach anderen Tieren auf die Pirsch zu gehen. Gesamtausbeute: eine Kakerlake, ein in einem Baumloch verschwindender Sportive Lemur und eine Scoop Owl, die nicht sehr von uns beeindruckt auf einem Ast sitzt. Ziemlich müde Ausbeute, aber die Eule hat es wettgemacht. Um halb zwei Uhr sind wir zurück und ich schlafe schnell ein, da ich das Dorm wieder einmal für mich alleine habe.

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