Anreise
Nachdem das Zelt abgebaut ist, fährt mich Isaack mit seinem Motorrad nach Kimana. Es geht durch den Busch, aber so richtig durch den Busch. Für Autos ist der Schleichweg definitiv nicht geeignet. Der Kilimandscharo erstrahlt gelb im Sonnenaufgang. In Kimana muss ich ein Auto anheuern, da sonntags niemand nach Emali fährt. Am Bahnhof von Emali schmuggle ich den Leatherman durch die ersten beiden Kontrollen und kaufe ein Ticket. Mist, noch eine Kontrolle. Körper und Gepäck gleichzeitig. Hmmm, besser am Körper, das hat letztes Mal auch geklappt. Sie finden es, es ist aber kein Problem. Puls 180. Pünktlich um 9:31 fahren wir ab. Der gebuchte Sitzplatz erfüllt nichts von meinen Wunschkriterien (links am Fenster in Fahrtrichtung). Was für ein Spezialist. Egal, der Zug ist bei weitem nicht ausgebucht und ich setze mich um. Ich buche ein Hotel und schlafe etwas, bevor wir um zwei Uhr den Mombasa Terminus erreichen. Mit einem echten Taxi rausche ich direkt ins Zentrum zum City Centre Hotel.
Altstadt
Ich richte mich kurz ein und gehe in die Altstadt. Es ist wenig los, denn es ist Sonntag. Immerhin hat ein orientalischer Imbiss offen. Zack sitze ich auch schon drinnen und lasse mir die frittierten Köstlichkeiten schmecken. Die Altstadt ist zwar nicht besonders schön, hat aber durch den orientalischen Einfluss mit den engen, verwinkelten Gassen viel Flair. Vielleicht sind es aber auch die Essensstände, die mich verzaubern. 😁 Ich komme zum Fort Jesus, gehe vorher aber noch zum Meer. Gleich neben dem Fort gibt es Fruchtsaft. Clay, der Chef, ist sehr nett und ich unterhalte mich über eine Stunde mit ihm über die aktuellen Themen, die ihn in Bezug auf Kenia beschäftigen. Es ist sehr interessant, was der ehemalige Eventmanager, der schon in Zypern und den Vereinigten Arabischen Emiraten gearbeitet hat, erzählt. Kurz bevor es dunkel wird, fahre ich mit einem Tuk Tuk zum Hotel, kaufe aber noch gegrilltes Huhn und zwei Kokosnüsse als Abendessen im Hotel.
Stadtrundgang
Nach dem tollen englischen Frühstück werke ich noch etwas am Laptop und mache mich kurz nach Mittag auf den Weg in die Stadt. Zuerst muss aber noch eine Kokosnuss her. 😁 An einer Straße zur Altstadt sehe ich einen Schneider. Cool, meine Wanderhose ist in fünf Minuten wieder repariert. In der Altstadt esse ich wieder die runde und vor allem köstliche Süßspeise (Name leider unbekannt) und gehe zum Fort Jesus.
Nach der Besichtigung gönne ich mir noch eine Kokosnuss. Oh, der Preis für Muzungus ist das Vierfache wie gestern. Kurz gemosert und schon gibt es das köstliche Teil zum Normalpreis. 😁 Ich schlendere weiter die Straßen entlang und entdecke eine blaue Eidechse mit rotem Kopf. Ich zücke die Kamera, aber die Eidechse ist schon weg. Dafür kommt ein bewaffneter Mann und fragt mich, warum ich hier Fotos mache. Na wegen der Eidechse. Ich muss ihm zeigen, dass ich keine Fotos gemacht habe und darf weiter. Dann sehe ich, dass ich vor einer Bank stehe. Klar, da sind die Kenianer heikel. Der orientalische Flair ist eine willkommene Abwechslung von den staubigen Städten, die ich bisher im Landesinneren besucht und passiert habe. Es macht Spaß, die Stadt zu erkunden. Nach einem Stück komme ich zum Lord Shiva Temple und gehe im Anschluss zu den Tusks, dem Wahrzeichen von Mombasa, das aus sich kreuzenden Elefantenstoßzähnen besteht.
Noah meldet sich. Sie erreichen in einer Stunde Mombasa und sind im gleichen Hotel. Was für ein Zufall. Da können wir uns ja am Abend auf ein Bier treffen. Ich gehe weiter durch den Uhuru Garden zum Shri Kutch Satsang Temple, der leider erst um vier Uhr wieder öffnet. Schade. Gleich nebenan sind Obststände mit köstlichem frischem Obst.
Mit einem Tuk Tuk geht es in den Stadtteil Nyali zum New Dwarikadham Temple, der ebenfalls erst um vier Uhr öffnet. Hmmm, sieht nett und friedlich aus. Die Stunde warte ich. Auf einer Bank sehe ich dem Treiben der Affen zu und schreibe am Reisebericht und am Blog. Ein Horn wird geblasen, eine Glocke geläutet und der Vorhang zum Tempel öffnet sich. Eine Zeremonie findet statt. Zuerst schreitet der Mönch den Altar mit Rosenblüten ab und verteilt diese, während er permanent mit der Glocke bimmelt. Dann wiederholt er den Vorgang mit einem Wedel und dann mit einem Fächer aus Pfauenfedern. Zum Schluss wird noch einmal ins Horn geblasen. Sehr interessant.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreiche ich den Nyali Beach, wo es auch gleich zu regnen beginnt. Zum Glück nur kurz. Ich gehe den Strand entlang und sehe dem Treiben zu. Ein paar Leute spielen Fußball, laufen oder kiten. Eine junge Frau quatscht mich an, ob wir Freunde sein wollen. Quasi eine analoge Freundschaftsanfrage. 😁 Sie würde mich auch im Hotel besuchen. Ahja, verstehe. Sie ist hartnäckig, aber nach einem kurzen Plausch gehe ich zurück und fahre mit einem Matatu ins Zentrum. Im Hotel treffe ich auf Noah und Salomé. Noah hat leider Probleme mit der Verdauung und so wird nichts aus dem Bier. Schade. Ich hole gegrilltes Huhn, Wassermelone und Kokosnüsse und esse im Zimmer zu Abend. Dann wird noch Kabarett geschaut, bevor ich genüsslich einschlafe.