Colca Trek

Tag 1: Arequipa – Cabanacone – Oasis Sangalle

Der Wecker klingelt um dreiviertel drei Uhr. Ich packe fertig und warte auf die Nachricht vom Guide. Nichts. Um halb vier Uhr rufe ich die Dame vom Reisebüro an. Der Bus war da, sie haben geklingelt und es hat jemand geöffnet und gesagt, dass niemand hier ist. Dann ist der Bus gefahren. Toll. Nie wieder auf eine Kontaktaufnahme per WhatsApp verlassen. Ich aktiviere Plan B und fahre mit dem Taxi zu den Colectivos. Nach drei Stunden wechseln wir in Chivay das Colectivo und fahren nach Cabanaconde weiter. Auf dem Weg überholen wir die Touristenbusse. Eigentlich sollte ich in einem davon sitzen. Egal.

Um neun Uhr gehe ich zum Ausgangspunkt, wo sich schon die geführten Touren vorbereiten. Schnell vorbei. Immer wieder habe ich einen tollen Blick auf Oasis Sangalle und die anderen Orte die weiter unten im Canyon liegen. Nach zweieinhalb Stunden erreiche ich die Hängebrücke über den Río Colca, von wo es bis nach San Juan de Chuccho fast nur mehr bergauf geht. Im Restaurant Gloria, das mir mein Sitznachbar am Titicacasee empfohlen hat, haben sie endlich Arequipeña und es schmeckt ausgezeichnet. Zum Essen gibt es köstliche Gemüsesuppe und Lomo Saltado vom Alpaka. Der Benchmark für Lomo Saltado ist aber immer noch der Mercado Vega in Santiago de Chile. Mann, war das gut.

Der weitere Weg führt zuerst hinauf nach Cosñirhua und flach weiter nach Malata, von wo es steil nach Oasis Sangalle hinunter geht. Wahnsinn, hier wachsen tatsächlich Palmen. Ich schlendere durch einen schönen Garten und werde gefragt, ob ich eine Unterkunft brauche. Der Preis ist vernünftig und wenig später schwimme ich im schön angelegten Pool. Ich stelle mir einen Wecker und mütze bis zum Abendessen.

Ich sitze mit einem netten Pärchen aus Italien am Tisch. Später kommen noch eine Deutsche und Robin aus der Steiermark dazu. Anzahl getroffener Österreicher: 3. Das Essen und das Bier schmecken ausgezeichnet und wir unterhalten uns sehr gut. Im Zimmer bereite ich noch einige Blogartikel vor, bevor ich beim gleichmäßigen Rauschen des Río Colca entschlummere.

Tag 2: Oasis Sangalle – Cabanaconde – Arequipa

Um den Bus zurück nach Arequipa zu erwischen und nicht in der größten Hitze nach Cabanaconde aufzusteigen, heißt es früh raus. Ohne Frühstück gehe ich noch im Dunkeln um fünf Uhr los. Über dem Canyon ist die dünne Mondsichel zu sehen. Der Himmel färbt sich langsam rot. Die Wegfindung ist einfach. Immer hinauf. Oben angekommen treffe ich wieder auf Robin und wir quatschen eine Weile. Da noch Zeit ist, schließe ich mich seiner kleinen Gruppe an und wir gehen gemeinsam frühstücken. Am Hauptplatz steht schon der Bus bereit und ich kaufe ein Ticket. Ich drehe noch eine kurze Runde im Ort und um halb zehn Uhr fahren wir los.

Am Busbahnhof in Arequipa checke ich ein Ticket nach Cusco für heute Abend und schlage mir im Mercado den Bauch voll. Die Rückerstattung für den Touristenbus, der mich nicht mitgenommen hat, verläuft äußerst unkompliziert. Rein, Geld auf die Hand und wieder raus. In meinem “Stammlokal” bringt mir der Kellner fälschlicherweise ein Cusqueña Negra. Egal, etwas Abwechslung kann nicht schaden. Obwohl ich dunkles Bier eigentlich nicht mag, schmeckt es mir dennoch nicht so schlecht. Sicher so ein Urlaubsding. Auch heute ist das Farbenspiel des Sonnenuntergangs spektakulär.

In der Unterkunft richte ich alles für die Busfahrt und düse mit dem Taxi zum Busbahnhof. Cool, das Terminal hat eine Besucherterrasse. Das habe ich auch noch nicht gesehen. Mit Verspätung fahren wir um halb neun Uhr los. Es ist ziemlich warm im Bus und ich fühle mich extrem unwohl. Ich hoffe das legt sich.

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