Lago Titicaca

Tag 1: Uros und Amantani

Die nächsten beiden Tage ist Full Service angesagt, da ich eine zweitägige Tour am Lago Titicaca gebucht habe. Kurz nach acht Uhr werde ich vom Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Kurz darauf geht es mit dem Boot schon los. Wir tuckern sehr gemütlich nach Uros, den schwimmenden Inseln, die von Menschenhand gebaut sind. Wir werden nett von einer Familie empfangen und unser Guide und ein Mann erklären uns, wie das Leben hier so ist, wovon die Leute leben und wie die schwimmenden Inseln gebaut und instand gehalten werden. Es ist zwar sehr touristisch, dennoch ziemlich interessant. Im Anschluss werden wir mit einem traditionellen Festboot zu einem Restaurant geschippert. Hmmm, irgendwie fühle ich mich nicht ganz auf der Höhe, da ich schnell außer Atem bin. Ich hoffe dass legt sich wieder.

Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt über den See und etwas Schlaf erreichen wir die Insel Amantani, wo wir den restlichen Tag verbringen werden. Am Hafen warten schon die Familienoberhäupter auf unsere Zuteilung. Jeden Tag werden die Touristen einer anderen der zehn Gemeinden zugeteilt. So haben alle was vom Geld und es kommt kein Streit auf. Schlaues System. Ich werde mit zwei anderen Burschen eingeteilt und wir machen uns mit unserem Gastgeber auf den Weg zu seinem Haus. Die einfachen Zimmer sind schnell bezogen und dann gibt es auch schon Mittagessen. Köstliche Gemüsesuppe und Kartoffel, Oca und gegrillten Käse dazu Muña-Tee. Daniel und Krishna sprechen wenig bzw. kein Spanisch und ich muss den Dolmetscher machen. Hätte ich mir auch nie gedacht. 😁

Um drei Uhr machen wir uns auf den Weg zum Treffpunkt, wo ich Jean Luc vom Huayna Potosí wieder treffe. Wie klein doch die Welt unter Reisenden ist. Unser Guide Roger erzählt uns jede Menge über die Kultur der Insel und die Religion der Inka. Gemeinsam gehen wir ein Stück hoch zu einer Abzweigung. Hier kann sich nun jeder entscheiden zu welchem Tempel er gehen möchte um den Sonnenuntergang zu beobachten. Pachamama oder Pachatata. Ich entscheide mich für den höheren der beiden, Pachamama auf 4120 m. Es ist immer noch anstrengend und ich kann nur langsam gehen. Wir beobachten den Sonnenuntergang, die meisten gehen aber schon früh und so bin ich wieder einmal der letzte, der sich das Schauspiel ansieht. Am Sportplatz treffe ich auf die anderen und wir gehen gemeinsam zum Haus, wo das Abendessen schon auf uns wartet.

Wir quatschen und stellen fest, das wir alle drei Single sind und in der IT-Branche arbeiten. Da haben sich die drei richtigen gefunden. Nach dem Essen werden wir für die Fiesta eingekleidet und jeder bekommt eine klassische Andenmütze und einen Poncho. Und los geht’s. Natürlich wieder bergauf. Gegen acht Uhr werden wir in einen Saal gebracht, wo schon ein paar Leute sitzen. Die Musik ist auch gerade am Anrücken. Die Mädels sind aufwändiger aufgebrezelt, sieht ganz nett aus. Die Band legt los und haut einen Folklore-Hit nach dem anderen raus. Wir tanzen im Kreis dazu. Etwas später schnappe ich mir ein Bier und quatsche mit dem Guide. Daniel und Krishna gehen schon früher zurück. Zum Glück kann ich unseren Gastgeber überreden, dass er mich etwas später abholt. Alleine in der Dunkelheit würde ich das Haus nie finden. Kurz vor zehn Uhr ist die Sause vorbei und wir gehen zurück. Zum Schwächeln haben sich nun noch leichtes Kopfweh und Gliederschmerzen hinzu gesellt. Vermutlich habe ich mich im saukalten Zimmer verkühlt. Grrr. Die Überlegungen zur Besteigung des Volcán Chachani haben sich somit auch erübrigt. ☹️ Ich hoffe der Colca Canyon geht sich aus. Ich bin geschlaucht und schlafe schnell ein.

Tag 2: Taquile

Zum Frühstück gibt es wieder Muña-Tee und Pfannkuchen mit Marmelade. Mjam. Wir verabschieden uns von der Familie und gehen zum Hafen hinunter, von wo wir in knapp einer Stunde zur Insel Taquile übersetzen. Nach einer kurzen Wanderung hinauf zum Hauptplatz sehe ich mich etwas um, bevor von einer Familie ein klassischer Tanz aufgeführt wird. Im Anschluss kann man sich mit den farbenfrohen Hüten und der Familie fotografieren lassen.

Wir gehen weiter die Insel hoch zu einem Restaurant und bekommen viele Infos über die Kultur dieser Insel, welche sich von der nahegelegenen Insel Amantani vollkommen unterscheidet. Endlich kommt das Essen. Quinoasuppe, Forelle und Muña-Tee. Leider alles etwas mau, dafür teuer. Touristenessen eben. Auf der anderen Seite der Insel gehen wir hinunter zum Hafen, wo unser Boot schon für die Rückfahrt wartet. Ich bin heute immer noch nicht auf der Höhe und schlafe die halbe Strecke.

Um drei Uhr in Puno angekommen schleiche ich durch den Mercado und gehe noch zum Arco Deustua. Am Weg zur Unterkunft gehe ich noch Mittagessen und kaufe Jause für die morgige Fahrt nach Arequipa. Das neue Hotelzimmer ist noch ein Stockwerk höher als das letzte aber genauso kalt. Nach einer heißen Dusche bequeme ich mich mit drei Jacken ins Bett und plane die weitere Reise um, da der Volcán Chachani nun flach fällt. Ich mache noch einen Antigentest, nur um sicher zu gehen, das es sich doch nicht um etwas anderes als eine Erkältung handelt. Er fällt negativ aus. Perfekt, da kann ich ja beruhigt schlafen.

2 Gedanken zu „Lago Titicaca“

  1. Tolle Fotos!! Komplett andere Ecke der Welt!! Hört sich anstrengend an, wenn man nicht ganz fit ist und der Körper mit den ungewohnten Temperaturen und sonstigen Bedingungen kämpft. Gesund bleiben Thomas! Und bitte weiterhin bloggen – danke 🙂

    1. Hallo Sonja,

      Danke für den frommen Wunsch. Hat leider nicht ganz geklappt. Ich bin heute leider etwas kränkelnd vom Huayhuash Trek in Lima angekommen. Aber es geht mir schon viel besser. Ist ja noch genug Zeit zum Gesundbleiben. 😁 Und in dieser Zeit werde ich natürlich “fleißig” weiter bloggen.

      Lg aus Lima

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