Isla del Sol
Die Sonne scheint schon kräftig, als ich um halb acht Uhr zum Inkatempel Pilkokaina wandere. Leider ist ein Teil gerade gesperrt, da dieser renoviert wird. Dafür ist aber der Blick über den Titicacasee sehr schön. Ich gehe wieder zurück nach Yumani zum Fuente de Inca und dann die Escalera de Inca hinunter. Hier herrscht gerade Hochbetrieb, da die Touristen gerade zum Hafen gebracht werden. Also hole ich mein restliches Zeug aus der Unterkunft und probiere mein Glück etwas später. Entgegen aller Aussagen fährt die erste Fähre erst um halb elf Uhr. Das geht sich mit dem Bus nach Puno und einem entspannten Mittagessen aber immer noch aus. Ich habe Glück, da nun keine Leute auf den Stufen und beim Brunnen sind. Ich fotografiere etwas und setzte mich in die Sonne bis die Fähre kommt.
Fahrt nach Puno in Peru
Gemütlich tuckern wir zurück nach Copacabana und legen kurz vor Mittag an. Ich schnappe Lachsforelle und Bier und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Dann hole ich meine Gepäck vom Hostal und erledige den Registrierungsprozess vom Busunternehmen. Es herrscht Verwirrung bei den Passagieren, aber schön langsam haben alle ihre Formulare ausgefüllt, sich auf der Passagierliste eingetragen und das Gepäck eingecheckt. Wir fahren los und sind nach einer Viertelstunde am bolivianischen Grenzposten in Kasani, wo der Ausreisestempel in den Pass geknallt wird. Die restlichen Bolivianos wechsle ich in Peruanische Sol.
Zu Fuß geht der ganze Bus über die Grenze zum Grenzposten in Peru. Hier scheint niemand für unsere Abfertigung zuständig zu sein. Einheimische spazieren reihenweise ins Büro und wieder raus. Ich setze mich in den Schatten und schreibe etwas. Nach fast einer Stunde kommt jemand vom Roten Kreuz für die Gesundheitskontrolle (Temperatur, Puls und Sauerstoffsättigung). Bei nur einer Person geht natürlich fast nichts weiter. Nach einer Weile kommt eine zweite Person. Ich schnappe meinen Wisch und gehe damit zum Schalter der Grenzpolizei. In Peru bekommt man gleich ein Visum für 90 Tage und muss nicht mühsam alle 30 Tage verlängern. Nach zwei Stunden sind alle, sagenhafte 30 Leute, durch. Beim Einsteigen in den Bus werden noch einmal alle Reisepässe kontrolliert. Zu Recht, denn ein Geheimagent war nicht im Oficina de Migration und hat keinen Stempel. Also, auf den Typen warten. Endlich geht es weiter.
Die Uhr ist eine Stunde zurück zu stellen. Nun sind es sieben Stunden Zeitunterschied zu Österreich. Hier fahren jede Menge Tuk Tuk herum. Cool, wie in Thailand. Am Weg nach Puno passieren wir große Flächen, auf denen Getreide kleinzellig angebaut wird. Auf halber Strecke werden wir sehr halbherzig von der Polizei kontrolliert. Stempel und Impfnachweis sind vorzuzeigen. Wir erreichen den Busbahnhof von Puno um sechs Uhr und es ist bereits dunkel. Heute geht sich nichts mehr aus und so beschließe ich, einen Tag länger zu bleiben. Am Weg ins Hotel die erste Überraschung. Auf der Straße muss ich nicht um mein Leben fürchten, denn die Leute fahren hier sehr zuvorkommend. Im Hotel dann gleich die zweite Überraschung. Der Herr von der Rezeption trägt mein Gepäck in den zweiten Stock hoch. Das hatte ich seit Chile nicht mehr.
Mein erstes Ziel ist ein Bankomat, der leider meine Kreditkarte verweigert. Schon wieder. Grrr. Gleich der Bank schreiben. Dann muss es eben mit der Bankomatkarte sein. Die Stadt erinnert mich mehr an Ecuador als an Bolivien. Der Plaza Mayor sieht sehr gepflegt aus und es gibt schöne Geschäfte und Restaurants. Ich gehe in eines der Restaurants in der Fußgängerzone und bestelle Pizza. Sicher eine Touristenfalle, aber ich habe Hunger, Lust auf Pizza und vor allem keine Lust lange zu suchen. Das große Cuscueña schmeckt schon einmal sehr gut, jedoch nervt eine Musikgruppe, die gerade das Restaurant gestürmt hat. Die Pizza ist ganz OK, der Preis dafür relativ gesalzen. Ich gehe zurück in meine Unterkunft, wo ich noch etwas recherchiere und Dinge erledige. Ich komme aber nicht weit, da ich wieder einmal vor dem Laptop einschlafe.