Isla Martillo

Anfahrt

Als der Wecker läutet bin ich schon wach. Ich hätte gestern wohl nicht eine riesige Empanada und das Steak mit Unmengen an Bratkartoffeln essen sollen. 🙂 Diesmal klappt alles mit dem Check-In für die Tour und ich bekomme ein Umhänge-Dings, sodass jeder gleich sieht, dass ich zur Gruppe gehöre und mitfahren darf. Mit diesem Teil und meiner Spiegelreflexkamera komme ich mir vor, wie von der Presse.

Wir düsen um 8:00 mit einem Kleinbus die Ruta Nacional 3 entlang und unser Guide erzählt uns etwas über Ushuaia und die Umgebung. Unter anderem auch, dass vor einigen Jahren die letzten zehn Minuten von “The Revenant” hier gedreht wurden, da in Kanada kein Schnee mehr lag. Leonardo DiCaprio und die ganze Filmcrew waren in Ushuaia stationiert. Ausnahmezustand, nehme ich an. Sieht man sich den Film aufmerksam an, fällt auf, dass sich zum Schluss hin die Vegetation ändert. Hmmm, muss ich mir den Film doch mal ganz reinziehen.

Nach ca. einer Stunde Fahrt und einer Pause an einem Aussichtspunkt über den Beagle Kanal, erreichen wir den Ausgangspunkt in der Nähe der Estancia Haberton. Ein kleines Boot bringt uns in nur zehn Minuten zur Isla Martillo, wo schon das Empfangskomitee auf uns wartet.


Bei den Pinguinen

Wir haben eine Stunde auf der Insel. Die wichtigste Regel: mindestens drei Meter Abstand zu den Pinguinen einzuhalten. Sie könnten sich sonst gestört fühlen und kräftig mit dem Schnabel nach uns picken. Die Pinguine müssen sich an diese Regel allerdings nicht halten. Auch ganz wichtig: die Pinguine nicht angreifen und als Gruppe immer zusammenbleiben.

Auf der Insel leben ca. 10.000 Magelan-Pinguine und ca. 120 Eselspinguine. Wir gehen an Land und können beide Arten sehen. Etwas weiter weg entdecke ich zwei einer anderen Art. Es sind Königspinguine. Die aus der Österreich-Werbung, wer’s noch kennt. Die Arten unterscheiden sich im Verhalten, wie sie ihre Nester bauen und natürlich im Aussehen. Die Magelan-Pinguine brüten in Höhlen oder Mulden, während die Eselspinguine einfach nur einen Steinhaufen bauen. Da Steine Mangelware sind, wird schon mal einer vom Nachbarn geklaut. Die Königspinguine haben laut unserem Guide schon seit Jahren keinen Nachwuchs mehr auf dieser Insel. Vermutlich sind die Bedingungen für ihren Nachwuchs nicht ideal.

Bis auf ein paar Spezialisten geht die Gruppe immer unserem Guide nach und wir sehen die unterschiedlichen Nistplätze und hören ständig Magelan-Pinguine schreien. Es ist ganz schön laut hier. Ein paar der Jungen sind schon in der Mauser. Sie verlieren dabei ihr flauschiges Gefieder und es kommt ein wasserdichtes Federkleid zum Vorschein. In dieser Zeit fressen sie nichts und liegen nur faul herum. Immer wieder gibt es ein paar Spezialisten unter den Vögeln, die glauben es ist eine gute Idee, ihr Nest direkt neben dem Weg zu bauen. Und so müssen wir an machen Tieren ganz nahe vorbei. Einem Pinguin schmeckt das gar nicht und er pickt nach einem Touristen. 🙂 Ist ja auch sein Revier und nicht das des Besuchers.


Rückfahrt

Die Stunde ist schnell vorbei und wir gehen zurück zum Boot, dass uns wieder auf’s Festland bring. Mit dem Bus geht es entlang des Beagle Kanals. Auf der anderen Seite ist Puerto Williams zu sehen, welches sich schon in Chile befindet. In der Nähe eines Fischerdorfs machen wir bei einem kleinen Restaurant Halt und bekommen eine Kleinigkeit zum verspäteten Frühstück, wie es unser Guide nennt. Tatsächlich ist es schon Mittag. 🙂 Nach einer einstündigen Fahrt erreichen wir um 14:00 Ushuaia.

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