El Tatio Geysiere und Sterne fotografieren

Brutal klingelt der Wecker um 3:45. Wir wollen früh bei den El Tatio Geysiren sein, da diese am Morgen am aktivsten sind. Max navigiert uns auf die richtige Straße und dann fahren wir einfach den anderen Autos nach. Die Straße ist stellenweise extrem ruppig und wie fährt sich, wie auf Wellblech. Um kurz vor sechs Uhr erreichen wir das noch geschlossene Gate, das um Punkt sechs Uhr geöffnet wird. Ein Mann gibt uns Anweisung, wie wir parken sollen. Nach ein paar Minuten kommt eine Frau und sagt uns, dass wir hier nicht parken dürfen. Max geht Tickets kaufen und ich parke einstweilen um. Als er zurück kommt sagt er, das wir nun zum Gate weiter fahren müssen. Wozu dann Umparken? Das wissen wohl nur die Angestellten. Beim nächsten Checkpoint wird uns auf Englisch und Spanisch mehrmals erklärt, was erlaubt und was verboten ist, bevor wir passieren dürfen.

Es ist noch zappenduster und die Temperatur liegt bei 0 Grad. Es faucht und dampft. Trotz Stirnlampe ist nicht viel zu sehen, da alles voller Dampf ist. Die Stimmung hat etwas Mystisches. Uns ist kalt und wir frühstücken im Auto bis die Sonne aufgeht. Bei Sonnenlicht sieht der Ort ganz anders aus. Durch den leichten Wind entstehen aus dem aufsteigenden Dampf dünne, aber hohe Windhosen. Cool, habe ich noch nie gesehen. Es ist schon relativ warm und die Geysire dampfen schon fast nicht mehr. Wir sind auch schon fast die letzten Besucher.

Auf dem Rückweg halten wir an einer Laguna mit vielen Vögeln. Einige davon kämpfen gerade, während in der angrenzenden Feuchtwiese Vicuñas genüsslich vor sich hin grasen. Ein Stück weiter führt die Straße durch ein tiefes, ausgetrocknet Flussbett. Dass das nicht immer so ist an einem Pfosten erkennbar, der in unterschiedlichen Farben markiert ist. Auf einem Schild sind die Farben erklärt. Autos, nur mehr LKWs, keine Fahrzeuge mehr. Sehr simpel, funktioniert aber vermutlich.

Wir fahren weiter, bis plötzlich ein Alarm im Auto ertönt. Der Luftdruck im Reifen ist zu niedrig. Tja, nur welcher. Einmal rund ums Auto gegangen und die Reifen gecheckt. Alles OK. Kurz vor San Pedro de Atacama höre ich hinten links etwas klackern. An der Tankstelle tanken wir voll und prüfen den Luftdruck. In allen Reifen ist mehr Luft als angegeben. Das kann es also nicht sein. Bei einem Blick hinter den linken Hinterreifen sehe ich, dass Öl aus dem Stoßdämpfer kommt. Und nicht gerade wenig. Es sieht aber nicht aus, als wäre das frisches Öl. Wir fahren zum Hostel und ich kontaktiere den Vermieter, der nur Minuten später auf der Matte steht. Er kennt sich gleich aus, da er weiß, dass der Stoßdämpfer kaputt ist. Er erklärt mir, dass das bei drei seiner Autos so ist, aber keine Ersatzteile aufzutreiben sind. Das hätte er mir schon bei der Übergabe sagen können. Ist ja immerhin sicherheitsrelevant. Er meint noch, das es kein Problem sei, da das Auto ja noch drei funktionierende Stoßdämpfer hat und es bei der Rückgabe keine Probleme geben wird. Oki, jetzt weiß ich wenigstens, warum sich der Wagen so schwammig fährt.

Ich hole den fehlenden Schlaf nach, besorge Jause und buche den Mietwagen für die Carretera Austral. Das Zeugs für die Nacht im Zelt ist schnell gepackt und kurz vor sieben Uhr fahre ich die Straße Richtung Paso de Jama hoch. Einer der Plätze, die ich in der App iOverlander recherchiert habe, gefällt mir sehr gut und ist vorgemerkt. Um mich noch besser zu akklimatisieren und weil ich neugierig bin, fahre ich noch weiter. Bis hinauf auf 4800 m. An einem Punkt mit tollem Blick auf die von der Sonne angestrahlten Berge drehe ich um. Es beginnt leicht zu regnen. Äääh? Hallo! Ich bin in der Wüste. Wieso Regen? Ich fahre zum vorgemerkten Platz auf 3800 m und beginne etwas unterhalb der Straße mein Zelt aufzubauen. Immer wieder muss ich unterbrechen um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Das Auto stelle ich vor das Zelt um es vor dem Wind zu schützen.

Während ich im Auto am Reisebericht schreibe, sehe ich es aus den Augenwinkeln immer wieder Mal blitzen. Über den Vulkanen Cerro Toco und Licancabur steht ein Gewitter. Trotzdem herrscht Totenstille. Es ist windstill und relativ warm. Um elf Uhr baue ich mein Stativ auf und fotografiere die Sterne. Die Milchstraße ist extrem gut zu sehen. Nicht umsonst wurden in der näheren Umgebung mehrere große Teleskope errichtet. Kurz nach Mitternacht baue ich ab und gehe ins Zelt um zu schlafen.

2 Gedanken zu „El Tatio Geysiere und Sterne fotografieren“

  1. Boa so coole Bilder von den Geysiren und den Sternen… sehr beneidenswert! Luis hat letztens im Zoo schon die Guanacas erkannt🤪 Ichh hab ihm aber ned erzählt dass du whs schon eines gegessen hast😁
    Glg Simone

    1. Hallo Silli,

      danke, die Geysire waren echt beeindruckend und die Nacht im Zelt echt cool.
      Ich hab tatsächlich schon mehrmals Guanaco gefuttert. Schmeckt ähnlich wie Rind. Also sehr gut. 🙂

      Lg aus Melipeuco

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