Antarctic Cruise Teil 5

Tag 8: Mountaineering Neko Harbour und kurzer Zodiac Cruise um Lion Island

Die drei Stunden Schlaf nach dem Campen auf dem Festland waren nicht schlecht, allerdings zu wenig. Naja, hilft nix. Ab zum Frühstück und dann mit den Zodiacs zum Neko Harbor. Die heutige “Bergtour” ist eigentlich eine Schneeschuhwanderung und geht einen einfachen Hügel hinauf. Zuerst aber müssen wir noch an einer Kolonie von Eselspinguinen vorbei, legen dann die Schneeschuhe an und werden ans Seil genommen. Warum ein Seil für einen einfachen Hügel? Naja, es sind ja auch absolut unerfahrene Schneeschuhwanderer dabei. Außerdem erzählt unser Guide, dass vor ein paar Jahren jemand abgerutscht und bis hinunter ins Wasser geschlittert ist. Er musste dann von einem Guide aus dem eiskalten Wasser gerettet werden. OK, Seil ist gut. 

Bei bestem Expeditionswetter, sprich harter Schnee und kalter Wind, geht es den Hügel hoch. Obwohl ich gestern noch erhöhte Temperatur hatte, klappt der Aufstieg ganz gut. Der Ausblick auf den Gletscher und über die Bucht, in der weiter draußen viel Eis treibt, ist fantastisch. Hinunter würde ich gerne im Schnellschritt laufen, geht aber nicht, da am Seil. Schade. Na dann eben gemütlich. 

Wieder unten angekommen, stapfe ich mit den Schneeschuhen einmal um die Pinguin Kolonie und sogar ein kurzes Stück auf einem der vielen Pinguin-Highways. Klar, dass ich warten muss, als drei Watschler den Hang runter kommen.

Um Punkt zwölf Uhr bin ich ziemlich müde wieder in der Kabine. Hmmm, war doch anstrengender als gedacht und die Nacht kurz. Nach dem Mittagessen mit IKEA-Burger zur Selbstmontage, wird gerastet und auf den Nachschub an Paracetamol gewartet. Der Doktor liefert das Zeug freihaus. 👍 Super Service. 

Am Nachmittag schwärmen wir bei Wind und zwei Meter hohen Wellen mit den Zodiacs aus. Es dauert nicht lange und wir sind patschnass. Nach einer Viertelstunde werden alle Zodiacs zurückgerufen. Zu gefährlich. Zurück am Schiff stellt sich mir die Frage, wie eigentlich die Zodiacs auf das Schiff geladen werden. Hmmm, mal ans Heck gehen und dem Prozedere zusehen. Der Fahrer hängt den Haken vom Kran ein und springt auf das nächste Zodiac. Nun wird es vom Kran aufs Schiff gehoben und festgezurrt. So geht das bis zum letzten Boot. Doch was machen nun die beiden Fahrer im letzten Zodiac? Sie legen einen Helm an und haken sich ein. Dann hängen sie den Haken vom Kran ein und werden samt dem Zodiac hochgezogen. Oben angekommen springen sie aufs Schiff, bevor auch das letzte Zodiac verstaut wird. Hmmm, das ist vermutlich auch für die anderen Passagiere interessant, weshalb ich sie etwas später einem Guide gebe. Er will sie morgen beim Recap herzeigen. Cool. 

Kurz vor fünf Uhr sehe ich mir einen interessanten Vortrag über Plankton an. Gleich im Anschluss dann das Recap. Die Vorhersage für die Drake Passage: morgen noch gut, dann aber schlechter mit bis zu 42 Knoten Wind. Darum möchte der Kapitän morgen schon früher abbiegen, um an der heiklen Stelle vorbei zu sein, bevor der heftige Wind kommt. Auch OK. 

Die für heute geplante Outdoor-Grillerei fällt leider ins Wasser und so wird das Gegrillte eben drinnen serviert. Dazu gibt es Freigetränke während des Abendessens. Cool, aber leider nur Heineken oder süßes Leffe. Ich unterhalte mich sehr gut mit Massimo, einem der italienischen Bergführer. Ziemlich interessant, was er schon alles gemacht hat. Gegen neun Uhr trolle ich mich in die Kabine, schnappe Paracetamol, Antibiotika und Probiotika und dann wird gemützt. Viel Schlaf hatte ich heute ja noch nicht. 

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