Obwohl ich schon früh eingeschlafen bin, halte ich es lange im “Bett” aus und stehe erst um neun Uhr auf, als es schon heiß wird. Am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Suuuuper. Auf dem Weg zu meiner Wanderung halte ich kurz bei den Opaeka’a Falls. Bevor ich aber mit dem Kuilau Ridge Trail starten kann, muss ich noch meine Kopfbedeckung suchen, denn bei dem schönen Wetter geht heute nichts ohne.
Gar nicht so einfach bei dem Chaos im Kofferraum. Der Weg ist easy und nachdem ich aus dem Wald raus bin, ist die Aussicht großartig. An einer Brücke ist das Ende des Traks ausgeschildert, der Weg geht aber weiter. Und ich natürlich auch. Zu Mittag drehe ich wieder um, um einen Spot zu fotografieren, den ich in einem Blog gesehen habe. Die Natur hat mir aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn Pflanzen und Bäume stehen im Weg. Ist eben kein Garten. Zurück beim Auto erkunde ich noch etwas die Umgebung um einen kleinen Bach, bevor ich mich auf den Weg nach Norden mache.
Es geht zum Tunnels Beach. Der Name ist Programm, denn gegenüber dem Strand ist eine Höhle. Diese ist zwar groß, aber dafür ziemlich unspannend. Dann lieber zum Strand und noch ein wenig knipsen. Inzwischen hat es komplett zugezogen und es sieht nach Regen aus. Ich fahre noch ein Stück weiter zum Gate vom Haena State Park, von wo aus man eine zwei- bis dreitägige Wanderung an die Na Pali Küste machen kann, wenn man eines der sehr begrenzten Tickets ergattert. Habe ich aber nicht und so drehe ich wieder um und komme auf der Rückfahrt an der netten Wai’oli Hui’ia Church vorbei. Allerdings ist sie nur von außen zu bestaunen, da drinnen gerade geheiratet wird. Brautpaar, zwei Trauzeugen und ein Pater. Fertig. Ein weiterer kurzer Stop wird noch beim Kilauea Lighthouse eingelegt, das heute leider geschlossen ist. Schade. Eventuell morgen.
Beim Whalers General Store, der Apotheke meines Vertrauens, kaufe ich Poke, Poi und Bier. Da es immer noch regnet, wird die Beute im Camp im Auto verzehrt. Poke ist das hawaiianische Nationalgericht und besteht aus rohem, gewürztem Fisch und Gemüse. Dazu gibt es Poi, ein kleisterartiger Brei aus der Knolle der Kole-Pflanze, der auch nicht besonders überzeugend schmeckt. Zumindest zischen die Biere ordentlich und zur Musik von Django3000 geht’s ordentlich ab. Ich mache ein Video und schicke es Freunden, die heute zum Konzert von ihnen fahren. Schade, dass ich nicht dabei bin. Das hätte ich mir sehr gerne angesehen.
Wie auch schon gestern sind einige Proleten am Strand unterwegs und lassen ihre Autos laut knattern, sodass man glaubt, sie fliegen jeden Moment auseinander. Nachdem die Bierchen gezwitschert sind begebe ich mich ins Zelt und arbeite am Laptop. Mist, ich muss noch einmal raus. Doch was ist das? Direkt im Vorzelt greife ich in ein Spinnennetz. Tztztz, Untermieter ohne Anmeldung? Hoffentlich kümmert sie sich um die Gelsen. Als ich retour ins Zelt komme, piekst mich etwas in den Finger und ich sehe ein stacheliges kleines Tier auf meiner Isomatte sitzen. Es ist eine Spinne mit einem Körper, der wie ein Krebs geformt ist und Stacheln hat. Pfuh, ich hatte schon die Vermutung, dass mich eines der schmerzhaften Insekten, die es auf Hawaii gibt, gestochen hat. Der Stich der in Hawaii ansässigen Tausendfüßler schmerzt mehrere Tage und laut den Einheimischen ist das einzige Gegenmittel ein Dauerrausch.
Auch heute bricht die Verbindung zu meinem Kreditkarteninstitut immer wieder ab. Bin gespannt, ob ich morgen mit der Karte bezahlen kann. Grrrr. Wenigstens bin ich nun endlich mit dem Aussortieren der Fotos von Neuseeland fertig. Fehlen also “nur” noch Australien und Hawaii. Na dann: Gute Nacht.