Flinders Ranges und Wilpena Pound

Bevor ich mich auf die Socken mache, wird noch der General Store besucht. Hier gibt es alles, was man im Outback so benötigt. Ich entdecke eine Dose Chili con Carne und kann nicht widerstehen. Nur wie zubereiten? Im Fernsehen habe ich einmal gesehen, dass man im Motorraum kochen kann. Hmmm, das könnte ich ja ausprobieren. Gekauft. An der Kasse sehr ich eine 50g Packung Tabak. Mit umgerechnet € 100 ist das ein Preis zum Abgewöhnen. Nur gut, dass ich nicht rauche. Ich habe alles, was ich brauche und mache mich auf den Weg. 

An manchen Stellen geht die asphaltierte Straße in eine Schotterstraße über. Komische Dinge liegen am Straßenrand. Als ich sie genauer betrachte, sehe ich, dass der Straßenbelag aufgerollt und hier abgelegt wurde. Tja, da war die Straße wohl ziemlich hinüber.

Mein erster Halt ist in Farina, einer Geisterstadt, die früher eine Versorgungsstation für Züge war. Heute stehen hier nur noch ein paar verfallene Gebäude und eine alte Bäckerei, in der sogar noch einmal in der Woche gebacken wird. 

Quer durch die Gegend geht es nach Süden bis zu den Flinders Ranges, einer 500 km langen Gebirgskette nördlich von Adelaide. Wieder einmal habe ich mir eine Schotterstraße ausgesucht. Auf dem Weg durch die Parachilna Gorge bis nach Blinman gibt es leider wenig gute Aussicht und die “Schlucht” ist auch nicht soooo aufregend. 

In Blinman angekommen, biege ich rechts ab und fahre Richtung Hawker. Über eine kurze Schotterstraße geht es hoch zur Great China Wall, einer Felsformation entlang eines Bergrückens. Und da passiert es. Ich habe einen Platten. Mist, ich bin wohl über einen der scharfkantigen Steine gefahren. Kein Problem. Selbst ist der Mann und nach nur 20 Minuten Werkeln in der prallen Sonne ist der Reifen professionell gewechselt. Allerdings möchte ich hier am A. der Welt kein Risiko eingehen, weshalb von nun an Schotterstraßen Tabu sind. Außerdem sollte ich schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen, um den Reifen flicken zu lassen. Das wird heute schwierig, denn es ist Sonntag und keine Werkstatt hat offen. Deshalb beschließe ich zum Wilpena Pound im Ikara-Flinders Ranges National Park zu fahren und morgen die nächstgelegene Werkstatt anzusteuern. 

Im Visitor Center checke ich einen Platz an der Campsite und erhalte im Anschluss die Info, dass aufgrund der hohen Temperaturen fast alle Wanderungen für die nächsten Tage geschlossen sind. Gerade einmal zwei Wege sind geöffnet und die führen über einen Großteil entlang der gleichen Strecke. Grrr. OK, dann mache ich die Wanderung eben morgen und gehe gleich zur Bar. 😀 Ich zische ein Bier und arbeite am Laptop, bis ich Hunger bekomme und ins Camp fahre. Nach dem Abendessen geht es wieder zurück zum Ressort, wo mir jemand winkt. Cool, es ist Margaux, die ich gestern kennengelernt habe. Sie sitzt mit zwei Burschen auf der Terrasse. Ich geselle mich zu ihnen und wir unterhalten uns prächtig. Da es sich schon abzeichnet, dass die zwei Bier der letzten Runde nicht reichen werden, kühlen wir noch die restlichen Flaschen aus meinem Kofferraum im Pool ein. 

Die Bitterstoffe zeigen Wirkung, denn wir bekommen Hunger. Im Camp wird noch etwas aufgekocht und Ben schmiert Erdnussbutter auf ein Fladenbrot und rollt es zusammen. Wir nennen es Bush Kebap. 😁 Plötzlich bewegt sich etwas direkt neben mir. Ein Possum sieht mich groß und etwas dümmlich an. Voll lustig. Bei lauschigem Wetter sitzen wir noch bis weit in die Nacht zusammen und haben Spaß. Auch heute wieder ein echt cooler Abend. 

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