Nach einem leichten Frühstück düse ich zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Isthmus Peak. Der Weg führt entlang einer Weide und mündet in einen Ziehweg, der bis zum Gipfel geht. Kaum aus dem durch Bäume und Büsche geschützten Bereich raus, bläst mir starker Wind um die Nase. Egal, denn die Sonne scheint und es ist warm. Sogar hier haben die Neuseeländer auf halber Strecke ein Klohäuschen aufgestellt. Unglaublich. Vom Gipfel des Isthmus Peak kann ich im Westen zum Lake Wānaka und im Osten zum Lake Hawea blicken. Und das bei Kaiserwetter. Auf beiden Seiten schneebedeckte Berge. Mir wird kalt und ich wandere im Eiltempo den Berg hinunter. Zwischendurch muss ich allerdings immer wieder stehen bleiben, um zu fotografieren.
Wieder zurück beim Auto verstaue ich das Wanderzeug und mache mich auf den Weg zur Westküste. Auf der Strecke liegen die Blue Pools, zu denen man in einer halben Stund spazieren kann. Klar, dass ich die auch noch mitnehme. Ein Pärchen springt gerade von der Brücke ins kalte Wasser. Mit GoPro in der Hand. Brrrrrr. Ein Stück nach dem Haast Pass halte ich noch kurz bei den Fantail Falls und fahre durch die Berge immer weiter nach Westen, bis ich zum Haast River und der Haast River Bridge an der Westküste komme.
Von nun an geht es immer mit etwas Abstand der West Coast entlang. Die Küste ist rau und wild und die Bäume vom Wind gepeitscht. Am Ship Creek kann man zum windigen Strand und durch den sumpfigen Wald gehen. Mache ich natürlich. Während der goldenen Stunde fahre ich durch die wilde Landschaft nach Norden und komme zum Knights Point. Etwas später als sonst erreiche ich mein Tagesziel, einen Campervan Park in Fox Glacier. Den Ort, nicht den Gletscher. 😁 Der nette Herr an der Rezeption macht mich auf eine kleine Runde aufmerksam, wo Glühwürmchen zu sehen sind. Super, sobald es dunkel ist, mache ich mich auf den Weg.
Nach einer herrlichen Dusche und der üblichen Jause schnappe ich die Stirnlampe und mache mich auf zum Minnehaha Walk, der gleich ums Eck liegt und durch den Urwald führt. Im dichten Moos, das an den Bäumen wächst, sind blaue Punkte zu sehen. Es sind die gleichen Larven, die ich schon in der Clifden Cave gesehen habe. Es sieht echt toll aus mit den vielen Leuchtpunkten, wenn auch etwas unheimlich. Der Urwald mit dem Baumfarn sieht aus wie zur Zeit der Dinosaurier. Ich stelle mir vor, wie ein T-Rex direkt vor mir aus dem Gebüsch hüpft. Allerdings nicht um “Guten Tag” zu sagen. Gruselig. Nach einer guten Stunde bin ich wieder zurück beim Auto und plane die nächsten Tage. Achja, für Auckland brauche ich noch eine Unterkunft. Buchung bestätigt. Perfekt.