Sipi Falls

Nach dem Frühstück fahre ich mit Boda Boda und Taxi nach Sipi. Am Weg machen wir kurz bei einem Markt Halt, wo sich ein paar Leute mit Nahrungsmittel versorgen. Ein Moped mit einer Stange Hühnern steht herum und macht sich mit drei Leuten auf den Weg. In Sipi angekommen, belagert mich sofort ein unsympathischer Guide. Eigentlich möchte ich die Wanderung alleine machen, ich sehe aber, dass die Wegfindung alles andere als leicht werden würde. Ein anderer, viel netterer Guide kommt. Wir sind uns schnell über den Preis einig, essen noch eine Rolex und starten um halb elf Uhr los. 

Der Weg führt steil hinunter zum ersten Sipi Fall, der ziemlich imposant in die Tiefe stürzt. Die Gischt ist sehr erfrischend, aber nicht gerade gut die Fotoausrüstung und so gehen wir rasch weiter. Wir queren den Fluss, der gerade einiges an Wasser mit sich führt. Zum Glück habe ich die hohen Wanderschuhe an, denn wir müssen ein Stück durch’s Wasser waten. Auf der anderen Seite geht es steil zu einigen Höhlen hoch, von denen wir eine besichtigen. Es gibt glitzernde Mineralien und Flying Foxes zu sehen. Wir gehen durch das Dorf und auf der anderen Seite der Straße zahlt Thomas, mein Guide, den Eintritt für die beiden anderen Wasserfälle und wir gehen im Wald weiter. Vor dem zweiten Wasserfall müssen wir lange warten, da uns eine riesige Gruppe Schüler entgegen kommt. Mindestens zwei Busladungen. “Hello!”, “Good morning!”, … Kenne ich ja bereits aus Ruanda. 😁 Der Wasserfall ist ziemlich cool, da man hinter das herabstürzende Wasser gehen kann.

Es geht weiter zur Oberkante und im Anschluss zum dritten. Eine Gruppe Einheimischer sitzt gerade in einem Gebäude, das wie ein Restaurant aussieht und berät, wie sie Geld mit dem Wasserfall verdienen können. Sie wollen einige Unterkünfte bauen. Gute Idee. Sie könnten ja schon mal mit einem Kühlschrank mit kaltem Bier anfangen. 😁

Die Wanderung macht Spaß und gegen einen kleinen Aufschlag erweitern wir die Runde und gehen noch hinauf zum Ursprung des dritten Wasserfalls, wo es an zwei Aussichtspunkten mit gutem Blick auf den Wasserfall vorbei geht. Immer wieder kommen und Frauen mit riesigen Bündeln Holz am Rücken entgegen. Eine der Frauen ist 80 Jahre alt. Unglaublich. Der Mount Elgon sieht nicht so spektakulär aus und der Gipfel versteckt sich in den Wolken. Sehr gut, da versäume ich also nichts, wenn ich noch vor der kenianischen  Präsidentenwahl zum Maasai Mara National Park reise. An den beiden Tagen nach der Wahl kann es vorkommen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nicht fahren. Wir überqueren eine Brücke und gehen durch ein paar kleine Dörfer hinunter. Ich unterhalte mich sehr gut mit Thomas und wir trinken in einem Geschäft ein Eagle Spezial. Erstaunlicherweise schmeckt das Bier sehr gut, obwohl es warm ist. 

Um vier Uhr sind wir wieder zurück und es beginnt zu regnen. Da hatten wir ja Glück. Thomas checkt mir ein Auto, ich werde aber in Muyembe in ein Taxi umgeladen. Als wir losfahren, touchieren wir fast einen LKW. Dieser schneidet uns nach ein paar Metern den Weg ab, der Fahrer steigt aus, öffnet unsere Fahrertür und schlägt auf den Fahrer ein. Es dauert nur einige Sekunden und jede Menge Leute stehen rund um unseren Minibus. Der LKW-Fahrer beruhigt sich wieder und fährt weiter. Etwas später fahren auch wir weiter und erreichen nach einigen Zwischenstopps Mbale. 

Am Markt versorge ich mich mit reichlich Spießen, Obst und Mehlspeisen vom Inder. Im Hotel schnappe ich noch ein Bier und bereite alles für die morgige Einreise nach Kenia vor. Ich packe und stelle fest, dass mein Handtuch fehlt. Mist. Entweder ist es bei den Murchison Falls geblieben, oder ich habe es samt Zelt eingepackt. Wenn ich übermorgen das Zelt im Camp aufbaue, werde ich es genau wissen. 

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