Tour Murchison Falls

Tag 1: Anreise und Upper Falls

Kurz vor sieben Uhr treffe ich wieder auf David, der auch dieses Mal unser Fahrer ist. Wir starten zu zweit los, denn die anderen steigen erst in ca. 200 km zu. Ich mütze die ersten beiden Stunden, bis mich David aufweckt, um Obst zu kaufen. Die Bananen kann man nur korbweise kaufen und so habe ich nun genug Bananen für den Rest von Uganda. Ein Säckchen Jackfruit schnappe ich auch noch, denn die hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Gegen Mittag erreichen wir Masindi, wo wir über eine Stunde auf die andere Gruppe warten müssen. Die fünf Mädels, die gerade das Abi abgeschlossen haben, trudeln ein und David und ich spielen mit der Unmenge an Gepäck Tetris. Ohne Rücksicht auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, düsen wir durch den Park zu den Upper Murchison Falls. 

Ein Ranger führt uns zu verschiedenen Aussichtspunkten, von denen wir einen super Blick auf den “Most Powerful Waterfall in the World” haben. Und tatsächlich ist es nicht einfach irgendein Wasserfall, sondern schon besonderes, wie sich der Weiße Nil hier in den schmalen Zwischenraum presst und mit lauten Tosen 45 Meter in die Tiefe stürzt. Erst 1962 entstand der zweite Wasserfall bei einem Hochwasser. Nach einer Stunde sind wir zurück am Parkplatz und fahren ins Red Chilli Camp, wo ich bei einem Bier gemütlich das Zelt aufbaue. 

Ich setze mich zu den Mädels, die mich jede Menge über meine Reisen und Erfahrungen fragen. Sie kommen aus Bayern und haben letzte Woche bei einer Tante im Bush gewohnt. Ziemlich interessant, wie ihr Alltag abgelaufen ist. Nach dem tollen Abendessen quatschen wir, bis die Mädels nach und nach ins Bett gehen. Ich schnappe noch ein Bier und unterhalte mich mit Hendrick, dem Chef vom Camp und Sam, seiner rechten Hand aus den UK, wie es so ist, nach der langen Pause wieder alles zum Laufen zu bringen. Gegen Mitternacht gehe ich ins Zelt. Es ist immer noch sehr warm, weshalb ich das Außenzelt auf beiden Seiten öffne, damit etwas Luft durchziehen kann. Fehler!

Tag 2: Game Drive Buligi Treks

Ich werde munter und bemerke, dass es nass ist. Mist, es regnet. Ich schließe das Außenzelt, wische auf und schlafe weiter. Nachdem alle das Frühstück abgeholt haben, holen wir eine  Ranger ab und fahren den Buligi Treks entlang zum Nile-Lake Alberta Delta. Wir sehen Löwen, leider nur aus der Ferne, Ugandan Kob und andere Gazellen dafür in großer Menge. Elefanten, Giraffen, Büffel, Waterbucks, Warzenschweine und viele Vögel sind ebenfalls zu beobachten. 

Nach langem Warten auf das Mittagessen im Camp fahren wir zum Ufer des Nils, von wo um zwei Uhr die Bootsfahrt losgeht. Wir tuckern 17 km den Nil hoch bis zum Murchison Fall und sehen viele Tiere nahe am Wasser. Schaum ist auf der Wasseroberfläche zu sehen. Wir kommen dem Wasserfall näher. Hinter einem Felsen eingeparkt sind wir vor der starken Strömung gut geschützt und haben eine gute Sicht auf den imposanten Wasserfall. 

Auf der entspannten Rückfahrt sind wieder viele Tiere zu sehen. Von der Anlegestelle ins Camp sind es nur fünf Minuten und so sitzen wir rasch bei einem Bier und essen köstliches Kürbis & G.Nut Curry. Wir quatschen noch und die bayerischen Mädels lassen mich Bananen mit Sesambutter kosten. Schmeckt nicht schlecht. Im Gegenzug bringe ich ihnen einen Spruch bei, den sie noch nicht kannten. “It’s nice to be a Preiß, but it’s higher to be a Bayer!”. Bildungsauftrag erfüllt. Im Zelt sortiere ich noch Fotos aus, schlafe aber wieder einmal dabei ein. 😁

Tag 3: Ziwa Rhino Sanctuary

Heute muss ich schon um kurz nach fünf Uhr raus. Zelt abbauen, Zeug packen und um kurz nach sechs Uhr geht es bereits los zum Ziwa Rhino Sanctuary. Da es aktuell keine Breitmaulnashörner in Uganda in freier Wildbahn gibt, werden diese hier gezüchtet, um sie später wieder anzusiedeln. Wir werden mit Gummistiefel ausgestattet, bekommen ein Briefing und fahren ein kurzes Stück, bevor wir losgehen. Nach ein paar Minuten sehen wir die ersten White Rhinos. Sie heißen so auf Grund eines Missverständnisses. Ein niederländischer Forscher sagte “weit”, weil sie ein breites Maul haben, der englische Forscher verstand “white”. Seitdem heißen sie im Englischen “White Rhinos”. Für die andere Gattung mit dem schmalen Maul hat man dann einfach das Gegenteil genommen – Black Rhino. Der Guide sagt uns, dass man viel Glück hat, wenn man zwei Nashörner sieht. Wir sehen zehn! Geil.

David fährt heute noch nach Mbale und kann mich mitnehmen. Super. Zuerst decken wir uns aber noch mit reichlich Verpflegung von der Straße ein, bevor wir zurück nach Kampala fahren. Wie üblich im Stau. Im Red Chilli Hideaway angekommen quatsche ich noch mit den Mädels, bevor David und ich los fahren. David tankt noch schnell beim Militär, da der Sprit hier günstiger ist und dann geht es los. Äh, doch nicht. An einer Tankstelle holt er noch Gas und seine Frau bringt ihm frische Kleidung. Wir halten erneut für Airtime und um zu essen. Weiter geht es zäh hinter einem LKW her, bis wir bei einer Polizeikontrolle zur Seite gewunken werden. Wir haben einen LKW vor der Absperrung überholt. What? Wir zuckeln schon seit unzähligen Kilometern dem Truck hinterher. Egal, macht 100.000 UGX für die Polizeikasse. Immerhin mit Quittung. Jaja, Freund und Helfer und so. Nachdem wir noch Wasser gekauft haben düsen wir einer neuen Straße mit 90 Sachen entlang und erreichen kurz nach zehn Uhr mein Hotel in Mbale. 

Gut, dass online nichts zu bezahlen war, sonst hätte ich sicher wieder Probleme gehabt. So kann ich mein Zimmer beziehen, trinke ein Bier und werke noch ein wenig am Laptop.

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