Gorilla Trekking im Bwindi National Park

Pünktlich um sechs Uhr holt mich der Fahrer der gebuchten Tour ab und wir fahren in den Bwindi National Park, wo schon eine Horde Touristen auf das Briefing wartet. Auch heute wird mit einer Tanzeinlage begonnen. Während des Briefings teilt uns der Ranger mit, dass ein Reisepass fehlt bzw. vertauscht wurde und jeder seinen prüfen soll. Ich habe meinen noch nicht vom Fahrer zurück bekommen und habe ein ungutes Gefühl. Und tatsächlich ist es mein Pass. Hurra. Am Klo überlege ich mir schon die Fahrt nach Kampala zur Botschaft. Der Reisepass ist wieder aufgetaucht. Pfuh.

Wir werden in Gruppen zu je acht Personen eingeteilt. Bis auf zwei jüngere Mädels bin ich mit Abstand der jüngste und der einzige, der seinen Rucksack selbst trägt. Wir haben noch Platz im Wagen und nehmen zwei bewaffnete Männer zum Ausgangspunkt des Trekkings mit, die uns vor wilden Tieren schützen sollen. Über einen breiten Weg entlang eines Baches gelangen wir zu einer Brücke, die in den Regenwald führt. Das Tempo ist auf Grund der älteren Leute sehr gemächlich. Noch langsamer werden wir beim steilen Aufstieg im Wald. Die Träger nehmen ihre Kunden an die Hand und helfen ihnen bei den etwas schwierigeren Stellen. In den Pausen telefoniert der Guide mit den Trackern. Nicht mehr lange und wir sind da. 

An einer großen Lichtung sehe ich den Kopf eines Gorillas hinter einem Busch. Wir haben die Gruppe von neun Tieren erreicht. Ein Muttertier mit einem dreieinhalb Monate alten Baby sitzt direkt vor mir. Unglaublich, ich habe nicht gedacht, dass wir so nahe kommen. Der Silberrücken ist riesig und extrem kräftig gebaut, frisst aber gemütlich vor sich hin. In der Gruppe herrscht eine sehr friedliche Stimmung, während sie sich durch den offenen, von der Sonne beschienen Hang frisst. Zwei Kleine spielen miteinander und kullern den Hang hinunter. Sie haben definitiv Spaß dabei. Die Stunde vergeht viel zu schnell und wir müssen uns losreißen. Eine ältere Lady und ein ehemaliger Marine heulen, da für sie das Erlebnis so überwältigend war. 

Nach einem kurzen Marsch machen wir Mittagspause und ich quatsche mit Jack aus Tasmanien. Er gibt mir seine Kontaktdaten und meint dass ich mich melden soll, wenn ich in der Nähe bin. Cool. Wir verlassen den Wald und bekommen kurz vor dem Parkplatz unser Zertifikat überreicht. Sinnlos, aber für den stoltzen Preis vom Permit muss man sich eben etwas einfallen lassen. Ich verabschiede mich von der Gruppe und wir fahren nach Kisoro zurück. Das mit der Bezahlung der Unterkunft hat sich auch geklärt und ich bekomme eine Rückerstattung von der Onlineplattflorm. 👍 Abendprogramm: Eat, sleep, repeat.

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