Tag 1
Ich schlafe lange, sehr lange und stehe erst zu Mittag auf. Nachdem ich mich auf Vordermann gebracht habe gehe ich auf Erkundungstour. Gleich nach der Iglesia de San Roque muss aber etwas zum Essen her. Also rein in ein Restaurant. Auf meiner weiteren Runde komme ich zur Iglesia de San Felipe Neri und zur Plaza 25 de Mayo an der die Catedral BasĂlica de Nuestra Señora de Guadalupe und die Casa de La Libertad liegen.
In einem Supermarkt verschaffe ich mir einen Ăberblick ĂŒber die Preise und was es so gibt. Am weiteren Weg entdecke ich den Mercado Central und gehe natĂŒrlich hinein. Ich kaufe mir eine Chilimoya und ein Brot mit Bratwurst, das köstlich schmeckt. Der Templo de San Francisco und das Museo de la Catedral werden auch noch besichtigt. Im Convento de San Felipe de Negri kann man aufs Dach gehen und hat einen super Blick ĂŒber die Stadt.
Im Laufe des Tages hat sich mein erster Eindruck bestĂ€tigt. Als FuĂgĂ€nger ist man hier Freiwild. Sogar auf dem Zebrastreifen. Es wird fast bis zum Kontakt aufgefahren und die zurĂŒckgelegte Strecke der FuĂgĂ€nger wird schon eingerechnet. Bleibt man plötzlich stehen wird man mit ziemlicher Sicherheit abgeschossen.
Ich mache mich auf den Weg hinauf zum Convento La Recoleta Santa Ana und sehe mir den Sonnenuntergang an. Die Schule ist aus und es kommen sicher mehr als Hundert SchĂŒler auf den Platz. Was fĂŒr ein Gewusel. Auf dem Weg hinunter höre ich Marschmusik. Ein Umzug mit zwei Kapellen und mehreren Hundert Kindern, von denen jedes einen blinkenden Luftballon trĂ€gt, umrundet den Plaza 25 de Mayo und ich folge ihm ein StĂŒck. ZurĂŒck in der Unterkunft esse ich die köstliche Chilimoya, recherchiere fĂŒr das morgige Programm und eine Wanderung in der NĂ€he. Die Stadt gefĂ€llt mir sehr gut und ich bin auch schon etwas reisefaul. Vielleicht bleibe ich ein paar Tage lĂ€nger.
Tag 2
Mein Plan mit dem Fotografieren am frĂŒhen Morgen scheitert klĂ€glich, da ich lieber lĂ€nger schlafe. Zum GlĂŒck, denn es ist bewölkt. So starte ich meine Runde durch die Stadt als die Sonne schon etwas herauskommt und stĂŒrme zuallererst den Mercado Central um zu frĂŒhstĂŒcken. Ich bestelle Api, was immer das auch ist und bekomme ein Glas Dicksaft, der sehr gut schmeckt. Eine Frau namens Nelfi setzt sich an den Tisch und wir unterhalten uns ganz gut auf Spanisch. Sie hat die erste HĂ€lfte ihres Lebens in Bolivien gelebt und die anderen 20 Jahre in Barcelona gearbeitet. Nun ist sie zurĂŒck und studiert Medizin. Da wir den gleichen Weg haben begleitet sie mich noch durch den Parque Bolivar. Wir machen ein paar Fotos und tauschen Nummern aus.
Um zehn Uhr mache ich mich auf den Weg zum etwas auĂerhalb gelegenen Parque CretĂĄcico und zum Cal Orcko, einer Felswand mit versteinerten Dinosaurierspuren. Entlang der StraĂe sind jede Menge WerkstĂ€tten, wo alles was fĂ€hrt im Freien repariert wird. Mit einer FĂŒhrung, eher ein begleiteter Spaziergang, geht es zur Felswand und wir kommen ganz nahe an die Dinosaurierspuren. Der Park selbst erweckt den Eindruck als wurde er gebaut, damit mehr Eintritt verlangt werden kann. Direkt neben dem Park rattert eine Zementfabrik, von der auch die Spuren entdeckt wurden .
Mit dem Bus fahre ich zurĂŒck ins Zentrum zum Mercado Central und esse Mondongo. Klingt cool. Mooondooongooo. đ Mit dem gleichen Bus geht es weiter zum Castillo de la Glorieta, einem Lustschloss, das leider schon um vier Uhr schlieĂt. Die Dame am Schalter meint, dass es sich nicht rentiert fĂŒr eine Viertelstunde ein Ticket zu kaufen, da das Schloss riesig ist. Na gut, Schlösser kenne ich eh schon genĂŒgend und es ist auch von auĂen recht schön anzusehen. Mit dem Bus geht es zurĂŒck ins Zentrum. Ich besorge Obst und Empanadas fĂŒr die Wanderung und gehe zum Zentralfriedhof, der leider auch schon geschlossen hat. Mit einem groĂen Bier geht es in die Unterkunft. Ich buche noch einen Schlafplatz fĂŒr die Wanderung und richte alles fĂŒr morgen.