Da das Wetter bescheiden ist, schlafe ich noch eine Runde und werde um halb neun Uhr von einem Ranger geweckt, der das Permit sehen will. Habe ich aber keines, da in einem Blogpost stand, dass man das beim Ranger bekommt. Tja, leider ist das nicht mehr der Fall und er verweist mich vom Campingplatz. Inzwischen ist das Permit online zu kaufen. Tja, das kommt davon, wenn man sich auf solche Informationen verlässt. Zumindest bleibt es bei einer Verwarnung und ich hatte für heute ohnehin ein anderes Camp geplant. Gleich online reservieren. Mist, für heute ist es schon ausgebucht. Oder vielleicht online für denselben Tag nicht mehr buchbar? Schnell die nächsten beiden Tage buchen und ab nach Lihue zum Büro der County Parks. Alle County Park Camps sind ausgebucht. Na toll,viielleicht ein State Park Camp? Das Büro ist in einem anderen Gebäude. Also raus in den Regen und zum Gebäude nebenan. Von den drei Camps ist heute nur eines geöffnet und natürlich ausgebucht. Eine Tür weiter gibt es Permits für Back Country Camps. Alter, wie umständlich. Die Dame am Schalter hat null Plan und muss alles online nachlesen. Währenddessen checke ich ebenfalls online ein Camp und frage sie, ob es mit einem normalen Auto erreichbar ist. Nicht ganz, den letzten Kilometer benötigt man eventuell einen Allrad, man kann aber auch zu Fuß ins Camp marschieren. Passt, nehme ich. Kosten: 18 USD für das Campen + 10 USD Handling fee. Egal ob online oder bei der Tante. Ganz schön frech, hilft aber nicht. Zumindest kann ich im Gebäude meine Wasservorräte auffüllen. Im Auto wird dann noch der Rest vom Poke verspeist. Kaum zu glauben, aber heute schmeckt es auch nicht besser. 😁
So, nun aber nix wie los zu John Harter und fragen, ob der Hubschrauberflug bei dem bescheidenen Wetter durchgeführt wird. Tja, das wissen sie erst eine Dreiviertelstunde vorher, da sich das Wetter hier sehr schnell ändert. Auch gut. Vielleicht können sie mir bis dahin beim Kontaktieren meines Kreditkarteninstituts helfen. Immerhin ist ihre Transaktion für die Sperre der Karte verantwortlich. Ein internationaler Anruf geht nicht, aber einen Hotspot kann sie machen. Jaja, der Kann-Nicht wohnt in der Will-Nicht-Straße und der Hotspot hilft mir nicht weiter. Ich versuche ein paar Mal anzurufen, komme aber nicht durch. Mist. Aber egal, da der Flug abgesagt ist. Oki, dann vielleicht in den nächsten beiden Tagen. Noch schnell die Tante von Turo anschreiben, dass das mit der Autowaschanlage laut Support nicht in Ordnung ist. Mal gucken, was sie antwortet.
Inzwischen ist es halb zwei Uhr und es geht weiter zum Spouting Horn Blowhole, das ordentlich bläst, obwohl die Wellen nur ganz klein sind. Cool. Entlang der Küste geht es weiter zum Shipwreck Beach, wo ich mit der Wanderung entlang des Maha’ulepu Heritage Trail starte. Die Turo-Tante meldet sich. Sie ist absolut nicht happy und antwortet ziemlich erbost. Hmmm, das wird vielleicht zum Streiten und über den Support von Turo zu regeln.
Der Weg führt entlang der Küste und an einem Golfplatz vorbei. Plötzlich meldet sich das Poke. Urgent. Ich überlege, einen Golfer zu fragen, ob er mich schnell mit dem Caddy zum Clubhaus fahren kann, entdecke aber ein geeignetes Gebüsch. Und ab in die Botanik. Pfuh, das war knapp. Entspannt geht es weiter zur Maukwauhi Cave, eigentlich eher einem Sinkhole, in das man durch ein kleines Loch hinein krabbeln muss. Ein Stück weiter erreiche ich den Hā’ul Beach. Hmmm, ich bin schon länger als geplant unterwegs. Mal am Handy meine Position checken. Ups, übers Ziel hinausgeschossen. Also retour.
Kurz nach fünf Uhr fahre ich weiter, kaufe noch etwas Verpflegung und dann geht es ab zum gebuchten Back Country Camp im Kokee State Park. So der Plan. Während der Fahrt geht bereits die Sonne hinter Wolken im Meer unter. Sieht sehr schön aus. Im Dunklen folge ich den Anweisungen des Navis und komme zu einem Parkplatz. Ende der Straße, aber weit und breit kein Camp. Gegencheck mit maps.me: falscher Ort. 40 Minuten zum echten Standort. Mist. Ich fahre wieder zurück und biege auf eine unbefestigte Straße ab. Nach ein paar Kilometer ist für ein normales Auto Schluss. Also auch nicht mit waghalsigen Manövern. Und es ist noch viel zu weit, um im Dunklen ins Kawaikoi Camp zu gehen. Von wegen „Letzter Kilometer zu Fuß“. Außerdem, wo parken auf der schmalen „Straße“? Ich drehe um und fahre zur nahegelegenen Kokee Campsite, wo nur eine Handvoll Leute sind. Wieso war das dann ausgebucht?
Der einzige waagerechte Platz ist ein kleiner Streifen Wiese direkt neben Auto. Nicht unbedingt super toll, dafür aber nahe am Klo, falls sich das Poke noch einmal meldet. 😁 Da im Camp kein Empfang ist, bereite ich den Text für die Tante von Turo vor, schreibe Reiseberichte und für den Blog. Habe ich die letzten zwei Tage noch im Zelt geschwitzt, geht heute ohne geschlossenen Schlafsack nichts. Klar, bin ja immerhin auf über 1100 m Höhe. Auch Ok.