Wilpena Pound, Werkstatt bis Mallala

Die Nacht war kurz, denn ich werde bereits um halb neun Uhr munter. Ich verabschiede mich von den dreien und Margaux gibt mir noch ihre Nummer für Tipps für Melbourne. Cool, Insidertipps sind immer super. Vom Visitor Center geht es flach durch einen Eukalyptuswald und später durch niedriges Buschwerk hinauf zum Upper Wangara Viewpoint, von dem man gut über den Wilpena Pound sieht. Obwohl es nicht weit war, war der kurze Aufstieg doch ziemlich anstrengend. Gestern lässt grüßen. 

Nachdem ich wieder beim Auto bin, fahre ich auf direktem Weg nach Hawker, wo sich die nächstgelegene Werkstatt befindet. Der platte Reifen wird abmontiert, gewaschen, aufgepumpt und kommt in ein Wasserbad um festzustellen, wo die undichte Stelle ist. Diese ist schnell gefunden, aber leider stellt sich beim Abziehen heraus, dass sich bereits jede Menge Gummi von der Karkasse gelöst hat. Der Reifen ist hinüber und ein neuer muss rauf. OK, bin ohnehin versichert. Während der Arbeiten quatscht ein anderer Kunde mit mir, der schon eine Donaureise durch Österreich gemacht hat. Wie klein die Welt doch ist. Nachdem das Rad wieder montiert ist, fahre ich los. 

An der Woolshed Flat hole ich etwas Schlaf nach und esse zu Mittag. Das Auto bekommt in Port Augusta etwas Sprit und in Port Pirie fülle ich meine Essensvorräte auf. Weiter geht es entlang der Strecke, die ich vor einer Woche hoch ins Outback gefahren bin. Wieder gelange ich zum Lake Bumunga, der auch heute durch seine rote Farbe beeindruckt. Nicht nur ich finde den See sehr schön, auch viele Modelabels, die hier schon Fotoshootings gemacht haben. So auch heute. Ich hingegen interessiere mich mehr für die vom Salz umhüllten Pflanzen und den bizarren Formen.

Den ganzen Nachmittag fahre ich schon entlang von goldenen Getreidefeldern. Doch halt. Was ist das? Aus dem Augenwinkel sehe ich etwas seltsames. Es ist eine Weihnachtsdekoration an einem Tor. Ein Christbaum und ein Schneemann aus gestapelten und bemalten Reifen. Sieht ungewöhnlich, aber witzig aus. Nur langsam komme ich das letzte Stück zu meinem Schlafplatz entlang, da ich immer wieder die wunderschönen Getreidefelder bestaunen muss. Während der goldenen Stunde strahlen die Felder besonders schön im Licht der Sonne. 

Kurz nach acht Uhr trudle ich gemütlich im Camp in Mallala ein, wo ich schon vor ein paar Tagen die Nacht verbracht habe. Heute ist es allerdings nicht so ruhig wie beim letzten Mal, da ein offensichtlich Verrückter ununterbrochen lauthals herum schreit. Ich esse zu Abend und arbeite am Laptop, als es plötzlich am Fenster klopft. Es ist der Platzwart, der mich fragt, ob ich mit dem seltsamen Typen ein Problem habe. Das laute Geschrei ist zwar lästig, aber er sieht ungefährlich aus. Dennoch verjagt er ihn. Vermutlich haben sich andere Leute beschwert. Ich genieße die Ruhe und komme sogar noch dazu, einen Blogartikel online zu stellen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, denn ich bin schon sechs Wochen hinten. ☹️

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